Diese Abrechnung hat es in sich …

Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt (58) kritisiert mit harten Worten die deutsche Olympia-Bilanz!

Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagt sie: „Ein zehnter Platz im Medaillenspiegel ist ziemlich beschämend für so eine führende Sportnation, die wir mal waren.“

Die Goldmedaillen-Gewinnerin von 1984 und 1988 weiter: „Ich sehe darin ein Spiegelbild für die Situation, in der unser Land insgesamt steckt. Daran haben die Sportler selbst die geringste Schuld, es sind die Umstände, die ihnen einfach nicht das Training ermöglichen, das sie beim Kampf um die Weltspitze brauchen.“

Witt plädiert dafür, Olympia-Gold deutlich höher zu honorieren: „Wenn man, wie eine Athletin so passend äußerte, für einen Olympiasieg 20.000 Euro bekommt und für den nächsten Sieg vielleicht noch 5.000, jedoch die Dschungelkrone 100.000 Euro wert ist, läuft doch etwas schief. 15 Tage emotionales nackig machen im Gegensatz zu 15 Jahren hartes und entbehrungsreiches Training für olympische Höchstleistungen.“

Als Prämie für Gold schlägt sie 50.000 oder sogar 100.000 Euro vor.

Die Olympia-Bilanz der deutschen Sportler sage aber noch viel mehr aus, glaubt Witt: „Wir werden immer bedeutungsloser – leider will es die Politik weiterhin nicht wahrhaben. Wahrscheinlich sind deshalb auch die Wahlen so, wie sie sind, und deshalb bäumt sich der Osten ein bisschen mehr auf als er es bisher getan hat.“

Die Ursache dafür ist für die einstige DDR-Spitzensportlerin klar: „Ich bin mir sicher, dass dies auch ein Ergebnis der Wendezeit ist. Erst in den letzten drei, vier Jahren wurde angefangen, unserer Vergangenheit ein bisschen mehr Beachtung zu schenken. Jetzt wird die Politik von den Reaktionen der Menschen vor sich hergetrieben und fast gezwungen, längst überfällige Entscheidungen zu fällen. Denn nur reden hilft nicht, es müssen Taten folgen. Das gilt auch für den Sport.“