Hamburg – Der Riesen-Klotz hat was aufs Dach gekriegt. Am Freitag wurde der Hochbunker auf St. Pauli in Hamburg für Besucher geöffnet. Erste Gäste warteten bereits um 8.30 Uhr auf Einlass.

Highlight des einst schmucklos-grauen Beton-Monsters: Ein terassenförmiger Dachgarten mit Restaurant, Hotel und einzigartigem Panoramablick über die Hansestadt!

„Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte wird zu einem freundlichen, hellen, lebendigen Ort“, schwärmte Bauherr und Privatinvestor Thomas Matzen bei der Eröffnungs-Zeremonie am Mittwochabend. 

134 Zimmer mit Blick über Skyline

Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker wurde zwischen 1942 und 1944 von Zwangsarbeitern errichtet und sollte 25 000 Menschen Schutz bieten. Nach dem Krieg zogen verschiedene Medienunternehmen ein, 2019 begann schließlich der Umbau: Der Bunker wurde um fünf Etagen auf 58 Meter erhöht. Dort zog jetzt das Hotel „Reverb by Hard Rock“ ein, das zur US-Kette gehört, die weltweit die legendären „Hard Rock Cafés“ betreibt.

Das Hotel ist erst das zweite der Amerikaner, das erste Haus eröffnete in Atlanta (US-Staat Georgia). Die 134 Zimmer werden derzeit ab 165 Euro angeboten.

Dachgarten mit 4700 Pflanzen

Zudem wurden Dach und Fassaden seit 2022 mit Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen begrünt – als natürliche Klimaanlage. Der Dachgarten mit 4700 Pflanzen ist von außen über den sogenannten Bergpfad erreichbar.

Besucher können in der Bar „Karo & Paul“ auf mehreren Ebenen Getränke, Snacks und Musik genießen. Auch das Café „Constant Grind“ und das Restaurant „La Salsa“ mit Show-Küche bewirten die Gäste.

Die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion des FC St. Pauli sollen rund 60 Millionen Euro gekostet haben. Trotz des stylischen Umbaus soll der Hochbunker ein Ort des Gedenkens bleiben. Es gibt ein Info-Konzept, das an die Geschichte des Nazi-Bauwerks und das Leid der Zwangsarbeiter erinnert, die den Bunker während der NS-Zeit errichten mussten.