Deftige Worte bei der Hamburger SPD – um den Sieg bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag zu sichern!

Nachdem die SPD auch in der Hansestadt abgestraft wurde (– 6,9 %), will die Partei fürs Wahlkampf-Finale aufrütteln. Damit keiner denke, es sei trotz Vorsprung in den Umfragen ein Selbstläufer, startet die SPD Mittwochmorgen eine Aktion.

Landes-Vize Ksenija Bekeris: „Wir sind morgen an vielen U- und S-Bahn-Stationen unterwegs mit einer zentralen ‚Morgenröte‘. Auch Bürgermeister Tschentscher wird dabei sein.“

SPD-Landeschef: „Ergebnis kann man sich nicht schönsaufen!“

Als Grund nannte Chef Nils Weiland die Bundestagswahl: „Niemand kann mit diesem Ergebnis zufrieden sein, man kann es sich nicht schönsaufen. Das ist katastrophal.“

Dass es am Ende von ein paar Tausend Stimmen abhing, ob ein Zweier-Bündnis eine Mehrheit bekommt, sei ein „Zeichen maximaler Instabilität“. Auch Peter Tschentscher warnte vor Instabilität. Die könne seiner Meinung nach nur mit einer möglichst starken SPD abgewendet werden. Ziel sei weiter Rot-Grün.

Bürgermeister fürchtet zwei Szenarien

► Der Bürgermeister ließ sich in die Karten gucken. Er fürchtet, dass durch das Erstarken der Linken die Grünen so geschwächt werden, dass es für ein Zweier-Bündnis nicht mehr reiche. Die Elb-Linken haben eine Regierungsbeteiligung zudem ausgeschlossen.

► Zweites Furcht-Szenario: Die CDU könne so stark werden, dass es für Schwarz-Grün reicht. Tschentscher: „Beide Parteien haben diese Option nicht ausgeschlossen!“

Dass Grünen-Frontfrau Katharina Fegebank (47) sagt, ihr fehle die Fantasie dafür, beruhigt ihn nicht: „Die Aussicht auf das Bürgermeister-Amt könnte die Fantasie sehr schnell beflügeln …“

Attacke und Konter von CDU-Mann Thering

Über die CDU von Spitzenkandidat Dennis Thering (40) fand er grobe Worte. Die Partei habe eine „hamburgfeindliche und zukunftsfeindliche Blockadehaltung“, sie biete „kleines Karo“, mache „keine Metropolenpolitik.“

Therings Konter: „Die offensichtliche Nervosität von Bürgermeister Tschentscher kann ich aufgrund des desaströsen Ergebnisses der Bundestagswahl durchaus verstehen.“ Das sei aber kein Grund, den Wählern „wenige Tage vor der Wahl Angst zu machen. Es wird die Möglichkeit für ein stabiles Zweier-Bündnis geben, jedoch muss das nicht zwingend mit den Grünen sein.“

Obama-Zitat zum Abschluss

Tschentscher sagte, er habe in Hamburg etwas geschafft, wofür er bei den Ministerpräsidententreffen stets beneidet wird. „Yes we can“ sei ein großer Spruch von Obama gewesen, so der Senats-Chef. „Und ja, wir können auch!“