Sein Schicksal ist eines der eindrücklichsten, die seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 bekannt geworden sind. 491 Tage lang quälten die Terroristen den Familienvater Eli Sharabi (57) – nur um ihm am Tag seiner Freilassung den schlimmsten Schmerz zuzufügen, den sich ein Vater vorstellen kann. Jetzt hat sich Sharabi in einer bewegenden Rede an die Welt gewandt.
Am Donnerstag schilderte Sharabi die bedrückenden Momente seiner Entführung – und die unendlich lang wirkende Zeit seiner Geiselhaft. Vor dem UN-Sicherheitsrat sagte Sharabi: „Am 7. Oktober verwandelte sich mein Himmel in die Hölle.“
Es war der Tag, an dem die Hamas-Terroristen mehr als 1200 Juden töteten und Hunderte in den Gazastreifen entführten. So wie viele andere Familien rissen die Israel-Hasser auch Sharabis Familie auseinander. An die Zuhörer gerichtet, fragte Sharabi: „Wo waren die Vereinten Nationen? Wo war das Rote Kreuz? Wo war die Welt?“
Terroristen machten Party in den Gärten ihrer Opfer
Während sie seine Familie – Lianne (48), Noiya (16) und Yahel (13) – festhielten, zerrten sie ihn nach draußen, berichtete Sharabi. Er habe ihnen zugerufen: „Ich komme wieder. Ich musste es glauben, aber das war das letzte Mal, dass ich sie sah. Ich wusste nicht, dass ich mich für immer hätte verabschieden sollen.“
Draußen vor seinem Haus habe er dann mehr als 100 Hamas-Verbrecher gesehen „die sich selbst filmten, wie sie feierten, lachten und in unseren Gärten Party machten, während sie meine Freunde und Nachbarn massakrierten“.
Für Sharabi begannen mit diesem Moment Monate der Finsternis. Die Terroristen hielten ihn in ihren Tunneln gefangen – unter schlimmsten Bedingungen: Er habe rund 50 Meter unter der Erde gehaust, sei mit Ketten und Handschellen gefesselt gewesen.
Mit Essen und Wasser seien er und die anderen Geiseln nur minimal versorgt worden. Sharabi: „Manchmal wurde ich vor Schmerzen ohnmächtig, nur um immer wieder mit denselben Schmerzen aufzuwachen.“
Hamas-Peiniger aßen vor ihren Augen UN-Hilfsgüter
► Besonders krass: Sharabi bestätigt, was viele Hamas-Versteher nicht sehen wollen. Während die Vereinten Nationen über humanitäre Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens debattiert hätten, plünderten die Hamas-Terroristen einfach die Kisten mit Hilfsgütern, die sie nach der Lieferung in ihre Tunnel transportiert hatten.
Die Geiseln dagegen hungerten weiter, bekamen pro Tag vielleicht ein Stück Pita-Brot, einen Schluck Tee oder auch mal eine getrocknete Dattel. Sharabis eindringliche Worte: „Sie essen wie die Könige, während ihre Geiseln verhungern.“
Sharabi wog nur noch 44 Kilo
Das Resultat: Sharabi verlor fast die Hälfte seines Gewichts: „Ich überlebte mit Essensresten, ohne medizinische Versorgung und ohne Gnade. Als ich entlassen wurde, wog ich nur noch 44 Kilo. Ich hatte über 30 Kilo abgenommen, fast die Hälfte meines Körpergewichts. 491 Tage lang klammerte ich mich an die Hoffnung.“
Mit der hatten die Hamas-Monster auf besonders perfide Weise monatelang gespielt, wie Sharabi erst später erfahren sollte: Noch während der Propaganda-Vorführung der Hamas drückte Sharabi seine Vorfreude auf das Wiedersehen mit seiner Familie aus – die Terroristen hatten ihn in dem Glauben gelassen, dass Lianne, Noiya und Yahel noch am Leben seien. Sharabi: „Doch erst als ich nach Hause zurückkehrte, erfuhr ich die Wahrheit: Meine Frau und meine Töchter waren von der Hamas abgeschlachtet worden.“
Sein tapferer Appell an die Vereinten Nationen: „Wenn Sie für Menschlichkeit stehen, dann beweisen Sie es!“ 59 israelische Geiseln befinden sich nach 532 Tagen immer noch im Gazastreifen – viele von ihnen sind nach offiziellen Angaben bereits tot.