Seit Wochen soll Yahya Sinwar (61), der Chef der Terrororganisation Hamas aus Gaza, nicht mehr zu erreichen sein. Israelische Behörden ermitteln deswegen jetzt sogar, ob er tot ist. Yahya Sinwar hatte den ehemaligen Hamas-Führer Ismail Hanija (†62) nach dessen Tötung in Teheran als Chef der palästinensischen Terror-Gruppe abgelöst.

Laut Berichten mehrerer israelischer Medien könnte Sinwar bei israelischen Angriffen auf Gaza ums Leben gekommen sein – das ist zumindest eine Möglichkeit, von der Israels Militär-Geheimdienst ausgeht. Der Armee liegen keine eindeutigen Beweise für den Tod des Terroristen-Führers vor.

Der Inlandsgeheimdienst Shin Bet geht hingegen davon aus, dass Sinwar noch lebt.

Der 61-jährige Top-Terrorist gilt als Drahtzieher des brutalen Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober, bei dem Hamas-Terroristen 1200 Menschen töteten und etwa 250 als Geiseln nahmen. Er ist seitdem nicht mehr öffentlich aufgetreten und wird im Tunnelsystem unter dem Gazastreifen vermutet.

Mehrere israelische Sicherheitsexperten halten die Gerüchte über Sinwars Tod jedoch für Spekulationen. Die Zeitung Haaretz berichtet, dass Israel in den letzten Monaten Tunnel bombardiert hat, in denen Sinwar vermutet wurde – aber ob er getroffen wurde, bleibt unklar. Israel hat bislang über 150 Terror-Tunnel versiegelt.

Zuletzt war Israel sogar gewillt, für die Freilassung der 101 verbliebenen Geiseln in Gaza, den Hamas-Führer zu verschonen. Medienberichten zufolge bot Netanjahu den Islamisten freies Geleit für Sinwar, Freilassung von Gefangenen und einen Stopp der Kämpfe.

Im Gegenzug müsse die Hamas alle Geiseln freilassen – sowie die Errichtung eines neuen Regierungssystems zustimmen. Heißt: eine „Stunde Null“ in den Ruinen des Gaza-Streifens – ein Neuanfang nach 17 Jahren Terror-Herrschaft der Islamisten.

Die Islamisten sollen das Angebot als „unrealistisch“ ausgeschlagen haben.