BVB-Interimstrainer Mike Tullberg verabschiedet sich nach dem 2:1-Sieg in Heidenheim mega-emotional von den BVB-Fans.

Für Sky-Experte Didi Hamann viel zu viel. Er findet die Szenen „peinlich“.

Hamann sagt nach der Partie bei Sky zunächst: „Tullberg hat immer gesagt, dass Kovac kommt und ‚es geht nicht um mich‘. Und alles, was er gesagt hat in den Pressekonferenzen, das hat er heute widerlegt. Weil als ich die Bilder gesehen habe, habe ich mir gedacht: Es geht um dich. Es geht aber nicht um ihn (Kovac, Anm. d. Red.)“

Der Experte wird deutlich: „Ich finde es peinlich!“

Was war passiert? Tullberg marschiert nach Ende des Spiels in Richtung Fankurve. Mehrere Sekunden lang feuert er die Fans an, fuchtelt dabei wild mit seinen Armen herum. Tullberg läuft sogar komplett rot an.

Sky-Kollege Erik Meijer betont, dass er die Tullberg-Szenen „übertrieben“ findet.

Hamann kontert: „Übertrieben ist für mich noch untertrieben. Er hat drei Spiele gehabt, hat gegen Bremen nicht gewonnen. Er hat Donezk geschlagen, die abgeschlagen in der Champions League sind, und hat in Heidenheim gewonnen.“

Und weiter: „Wenn ich so was sehe: Die Antwort, dass die Dortmunder die richtige Entscheidung getroffen haben, dass er nicht weiter macht, die hat er heute nach dem Spiel gegeben!“

Der Sky-Experte legt nach einer kurzen Pause nach: „Ich dachte, als er gejubelt hat, dass er die zwei Tore selbst geschossen hat. Er soll mit seinem Trainerteam jubeln und danach kann er von mir aus mit der Mannschaft in die Kurve gehen.“

Die Jubel-Ekstase des BVB-Trainers stört Hamann aber massiv. „Das geht nicht. Tut mir leid, dafür habe ich kein Verständnis. Ich kann nicht als Trainer, der drei Spiele in der Verantwortung ist, so in der Kurve jubeln“, sagt er.

Nach dem Rauswurf von Nuri Sahin hatte Tullberg die Profis übernommen. In drei Spielen gab es zwei Siege, dazu ein 2:2 gegen Bremen.

Tullberg selbst erklärt: „Es geht um den Verein und die Mannschaft. Ich habe den Job getan. Ich freue mich Niko.“

Der Däne weiter: „Der Verein bedeutet mir einiges. Den Ausbruch hat man auch in der U19 gesehen. Das habe nur nicht viele gesehen. Jetzt werde ich als Fan gegen Stuttgart zusehen.“

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl sagt: „Es war nicht einstudiert, sondern sehr emotional. Man sieht, wie er den Klub lebt. Es war für ihn eine Herzensangelegenheit.“

Tullberg ist seit 2019 Trainer im Verein, arbeitete in der 2. Mannschaft und dem U19-Team. Im Verein hat er noch einen Vertrag bis Sommer 2026.