Deutschlands Wirtschaft liegt am Boden. Leider wird sich daran auch in diesem Jahr nicht viel ändern. Ein Aufschwung ist weiterhin nicht zu erwarten …

Das beweisen jetzt aktuelle Zahlen aus dem neuen Jahreswirtschaftsbericht, den Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch dem verbliebenen Bundeskabinett vorstellte. Er selbst hatte noch im Herbst deutlich bessere Werte angekündigt.

Die Aussichten sind noch schlechter als erwartet: Laut des Minister-Berichts (147 Seiten, liegt BILD vor) sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 wie erwartet um 0,2 Prozent.

Für das Jahr 2025 sieht das Habeck-Ministerium in seinem Bericht bei der Konjunktur zwar ein „Licht am Ende des Tunnels“ – gemeint ist mit der Umschreibung aber nur ein Mini-Wachstum von gerade mal 0,3 Prozent.

Ministerium rechnete mit 1,1 Prozent Wachstum

Brisant: In seinem Herbst-Gutachten hatte Vizekanzler Habeck noch mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Doch schon im November gab es Widerspruch von den Wirtschaftsweisen. Deutschlands wichtigstes Beratergremium für Wirtschaftsfragen rechnete nur mit 0,4 Prozent Wachstum – also gerade mal einem Drittel der Habeck-Hoffnung.

Jetzt liegt sogar Habecks eigene Prognose noch darunter …

Und auch beim Blick auf die Details kommt wenig Hoffnung auf eine Wirtschaftswende auf:

  • Die Bauinvestitionen dürften laut Prognose um 0,6 Prozent gegenüber 2024 zurückgehen.
  • Die Exporte dürften infolge einer „strukturell nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit und zunehmender geo- und handelspolitischer Spannungen“ um 0,3 Prozent sinken – das dritte Jahr in Folge!
  • Seit 2000 wuchs die Arbeitsproduktivität in den USA um 43 Prozent (vor allem durch die Tech-Konzerne) und damit fast doppelt so stark wie in Deutschland. Auch im EU-Durchschnitt stehe Deutschland hier schlechter da.
  • Und: Mit der Wirtschaftskrise gehen auch Jobs verloren. Die Regierung rechnet für dieses Jahr mit einer spürbar steigenden Arbeitslosenquote von 6,3 (2024: 6,0) Prozent.

Ministerium verteidigt Wachstumsinitiative

Dass damit auch das 2024 groß angekündigte Wachstumspaket der Ampel-Regierung gescheitert ist, verneint man im Habeck-Ministerium. Die schlechtere Entwicklung rühre vielmehr „daher, dass die Maßnahmen der Wachstumsinitiative als Folge des vorzeitigen Koalitionsendes nur zum Teil umgesetzt werden konnten.“

Dazu komme laut Bericht die Sorge vor einer Erhöhung der Zölle durch Präsident Donald Trump (78) in den USA: „Zusätzlich haben sich die außenwirtschaftlichen Risiken mit Blick auf die angekündigte US-Handelspolitik deutlich erhöht, was die Exportperspektiven dämpft.“

Habeck selbst sprach am Mittag von einer „ernsten Diagnose“: „Insgesamt hängt Deutschland in der Stagnation“. Schuld daran, so führte der Vizekanzler aus, sei aber auch die bevorstehende „Neuwahl, vor der ich immer gewarnt hatte.“ Auch sie würde verhindern, dass gebaut und investiert würde, weil viele „mal gucken wollen, ob es vielleicht noch eine Steuersenkung oder Subvention gibt.“

Den Unternehmen reicht es inzwischen! Heute findet in mehreren Städten (u.a. Berlin, Hamburg, München) ein Warntag mit Demos von mehr als 100 Verbänden statt. Der deutschen Wirtschaft gehe es „schlecht, richtig schlecht“, sagte die Präsidentin der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann (47): „Die letzten drei Jahre sind wir regelrecht abgestürzt. Das hätte eine kluge Wirtschaftspolitik verhindern müssen.“