So eine fette Erinnerungslücke von Trump kann gar nicht sein! Vor dem Eintreffen von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington am Donnerstagabend schien US-Präsident Donald Trump sich plötzlich nicht mehr daran zu erinnern, ihn einen „Diktator“ genannt zu haben.

„Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das sagen würde“, behauptete Trump vor Journalisten im Oval Office nach einem Treffen mit Briten-Premier Keir Starmer. Und sagte dann, leicht schelmisch lächelnd: „Nächste Frage!“

Dabei ist die „Diktator“-Anschuldigung gerade einmal eine Woche alt. Und Trump hat den schweren Vorwurf auch nicht bloß vor sich hin gesagt, sondern auf seinem sozialen Netzwerk „Truth Social“ gepostet. Auch sein Berater Elon Musk wiederholte die Anschuldigung mehrmals auf X (Twitter).

Selenskyj sei ein „Diktator“, behauptete Trump, weil er – mitten im Krieg – keine Wahlen abhalte – und sorgte damit für Empörung in Europa.

Selenskyj beteuerte aber, dass er nicht an seinem Stuhl klebe. Im Austausch für Sicherheitsgarantien für sein Land oder einen Nato-Beitritt der Ukraine wäre er sogar zum Rücktritt bereit.

Trump traut Putin trotzdem weiter

Trump gab sich bei dem Treffen mit Starmer außerdem überzeugt, dass Kreml-Tyrann Wladimir Putin (72) im Fall eines Friedensabkommens mit der Ukraine Wort halten werde.

„Ich glaube, er wird sein Wort halten. (…) Ich habe mit ihm gesprochen, ich kenne ihn jetzt schon lange“, sagte Trump bei dem Treffen mit Starmer. Er gehe davon aus, dass ein Deal halten werde. Auf die Frage der Presse, ob es wahrscheinlich sei, dass Putin die Ukraine noch einmal angreifen würde, sagte Trump: „Nein, das glaube ich nicht.“

Trump sagte weiter, dass man ein Friedensabkommen brauche, bevor man über Friedenstruppen sprechen könne. „Ich möchte nicht über Friedenssicherung sprechen, solange wir keine Vereinbarung haben“, so der Republikaner.