Strom statt Schweröl? Die Grünen planen eine Hochsee-Route für komplett batteriebetriebene Container-Frachter.

Dafür soll eine Pilot-Strecke entwickelt werden. Geplanter Start ist Hamburg, Ziele könnten laut den Plänen Ostsee-Häfen z.B. in Riga (Lettland) oder Tallin (Estland) sein.

Die Öko-Partei an der Elbe, wo im März eine Woche nach dem Bundestag die Bürgerschaft gewählt wird, will riesige Investitionen in Anlagen und Lade-Infrastruktur in Deutschlands größtem Hafen durch Stadt, Bund und Privat-Wirtschaft.

Fraktionschef Dominik Lorenzen (47): „Es gibt großes Interesse bei den Reedereien, die Investitionen können aber nicht rein privat geschultert werden. Und Hamburg als bedeutendster deutscher Standort der maritimen Wirtschaft ist der perfekte Ort für dieses Pilotprojekt der nachhaltigen Schifffahrt.“

Laut Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank (47) folgen schon im Dezember Gespräche mit Reedereien. Sie zu BILD: „Wir werden das dann in Koalitionsgespräche hier in Hamburg einbringen und erwarten auch von einer neuen Bundesregierung Unterstützung.“

Weiter: „Mit dieser Route können wir beweisen, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Innovation sich großartig ergänzen können. Diese Route kann der Beginn einer neuen Ära in der Schifffahrt sein: emissionsfrei, nachhaltig und zukunftsweisend.“

Regierungs-Koordinator sagt Unterstützung zu

Unterstützung kommt aus dem Bund. Dieter Janecek (48, Grüne), maritimer Koordinator der Bundesregierung: „Der Hamburger Hafen hat die Chance, ein neues Kapitel von Wohlstand und Erfolg aufzuschlagen. Wer heute investiert, wird morgen zu den Gewinnern gehören.“

Weiter: „Ich bin davon überzeugt, dass der Staat kraftvoll in deutsche Häfen investieren muss, damit unsere Unternehmen auch weiterhin erfolgreich wirtschaften können.“

In China fährt der größte E-Frachter der Welt

In China betreibt die Reederei Cosco ab Shanghai das weltweit größte elektrische Containerschiff auf Routen bis 1000 Kilometer. „Hamburg könnte auf diesem Vorbild aufbauen und als europäisches Zentrum der grünen Schifffahrt fungieren“, so Fegebank.

Eine Studie des Reeder-Riesen Maersk geht davon aus, dass 80 Prozent des Energiebedarfs auf kurzen Hochseerouten durch Batterien gedeckt werden.