Großer Knall beim österreichischen Fußball-Verband (ÖFB)!
Klaus Mitterdorfer (59/seit 8. Juli 2023 im Amt) ist als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Das teilte der Verband am Donnerstag mit. Die für Freitagnachmittag geplante außerordentliche Präsidiumssitzung wurde infolgedessen abgesagt.
Mitterdorfer in einer Erklärung auf der Website des Verbandes: „Ich habe immer versucht, das große Ganze zu sehen, konstruktiv im Sinne des Fußballs zu agieren und gemäß meinen Werten verbindend zu wirken. Letzteres ist zuletzt nicht (mehr) gelungen und daher ist der Zeitpunkt gekommen, die Konsequenzen zu ziehen.“
Zuletzt hatte es u.a. Meinungsverschiedenheiten zwischen dem zurückgetretenen Präsidenten und Nationaltrainer Ralf Rangnick (66) gegeben. Dabei gab es Wirbel um eine mögliche Vertragsverlängerung des deutschen Trainers. Mitterdorfer hatte zwischenzeitlich den Eindruck erweckt, dass man kurz vor einer Einigung stünde. Dem widersprach Rangnick.
Der Ösi-Trainer sagte dazu: „Der Präsident und ich haben seit zehn Wochen, seit der Präsidiumssitzung damals null Kontakt, zero, gar keinen. Und deswegen hat es mich auch sehr gewundert, wenn er sagt, wir hätten ein gutes, enges, vertrauensvolles Verhältnis. Ich kann nur sagen, seit der Präsidiumssitzung haben wir gar kein Verhältnis.“
Weiter begründet Mitterdorfer seinen Rücktritt wie folgt: „Ich habe immer betont, dass ich mich nicht verbiegen werde, und dazu stehe ich auch. Die persönlichen Diffamierungen und Anschuldigungen der letzten Wochen vor und besonders auch hinter den Kulissen haben nicht nur meine Familie und mich in meiner ehrenamtlich ausgeführten Funktion, sondern in der Gesamtheit auch den ÖFB stark belastet.“
Umstritten war vor allem die Entscheidung Mitterdorfers, sich zum Jahresende von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold trennen (48) zu wollen. Aufgrund einer Strukturreform im Verband wurde dem Rangnick-Vertrauten gekündigt.
Die nächste Bundeshauptversammlung des ÖFB ist aktuell für den 18. Mai 2025 in Bregenz angesetzt. Um bis dahin handlungsfähig zu bleiben, ist wohl eine Interims-Führung durch derzeitige Präsidiumsmitglieder die naheliegendeste Lösung.