Ceja (Kroatien) – Eingewandert aus dem Roten Meer, zählt er zu den giftigsten Fischen der Welt. Und auch im bei den Deutschen so beliebten Mittelmeer taucht er immer häufiger auf.

Jetzt hatte ein Fischer vor Kroatien gleich sieben dieser tödlichen Exemplare im Netz!

Auf der Insel Ceja an der Adria entdeckte ein Angler kürzlich den extrem giftigen Hasenkopf-Kugelfisch. Experten der Universität Pula vermuten den Klimawandel und die ansteigende Wassertemperatur als Grund für die Ausbreitung. Die Art stammt aus dem Indopazifik.

Fisch breitet sich ungestört aus

Der Fisch besiedelte in den vergangenen Jahren rasant das immer wärmer werdende Mittelmeer von Osten her und bewegt sich weiter gen Westen und Norden. In der Türkei, Zypern, Sizilien, Malta und Griechenland ist er schon länger bekannt.

Experten befürchten, dass die invasive Spezies Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben könnte, da dieser Fisch im Mittelmeer keine natürlichen Feinde hat.

Sein Gift kann 30 Erwachsene töten

Das in einem Hasenkopf-Kugelfisch enthaltene Nervengift Tedrodotoxin (TTX) reicht, um etwa 30 Erwachsene zu töten. Nur ein bis zwei Milligramm sind für einen Menschen tödlich!

Das Gift befindet sich in Keimdrüsen, Leber und auf der Haut des Fisches. Auch seine Stacheln auf der Oberseite sind hochgiftig, weshalb bereits eine Berührung äußerst gefährlich sein kann.

Noch gefährlicher ist es, wenn der Fisch unsachgemäß zubereitet und verzehrt wird. Das Opfer erstickt bei vollem Bewusstsein. Ein Gegenmittel gibt es nicht. Nur künstliche Beatmung bis das Gift abgebaut ist, kann dann noch helfen.

Tetrodotoxin lähmt binnen Minuten die Skelett- und Atemmuskulatur. Symptome einer Vergiftung: Taubheitsgefühl, Kribbeln, Übelkeit, Erbrechen und im schlimmsten Fall Atemlähmung und Herzstillstand.

Das müssen Urlauber beachten

Hasenkopf-Kugelfische leben in Tiefen von zehn bis etwas über 100 Metern, greifen Menschen nicht an und haben bei Bedrohung die Tendenz, zu flüchten. Daher kommen sie kaum in Küstennähe. Trotzdem ist für Urlauber Achtsamkeit geboten, da sich vor allem Jungtiere am liebsten auf Sandböden aufhalten – und damit auch mal an Stränden, die zum Baden genutzt werden, wie „GEO“ berichtete.

Für Angler und Fischer stellen Kugelfische ein Ärgernis dar: Sie durchtrennen mit ihren scharfen Zähnen die Netze und verspeisen den Fang.

Kopfgeld auf Hasenkopf-Kugelfische

Im Jahr 2021 setzte die türkische Regierung auf Hasenkopf-Kugelfische ein Kopfgeld aus. Denn in Antalya landen täglich etwa 1000 dieser Fische in den Netzen.

Deshalb gibt es dort eine Belohnung von 50 Cent (fünf Lire) für jeden abgegebenen Hasenkopf-Kugelfisch, wie die Zeitung „Cumhuriyet“ berichtete.