Die Zahl der Gewaltstraftaten in Sachsen ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Von 9151 Fällen im Jahr 2023 auf 9703 im vergangenen Jahr. Sechs Prozent mehr!

Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die Sachsens Innenminister Armin Schuster (63 CDU) und LKA-Präsidentin Sonja Penzel (54) am Dienstag in Dresden vorstellten.

Die Gesamtzahl aller Straftaten stieg von 296.421 auf 297.985, ein leichtes Plus von 1,4 Prozent.

▶ Die Behörden registrierten darunter 7.370 Fälle von gefährlicher oder schwerer Körperverletzung (2023: 6.896).

Vergewaltigungen stiegen dramatisch von 285 im Jahr 2023 auf 418 Fälle.

▶ Die Zahl der Raubdelikte ging leicht zurück von 1.874 auf 1.856.

„Wir haben einen alarmierenden Anstieg bei der Gewaltkriminalität. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Statistik – bei Kindern und Jugendlichen und auch bei der Ausländerkriminalität“, sagte Sachsens Innenminister.

Wurden 2019 noch 325 tatverdächtige Kinder registriert, kletterte deren Zahl im zurückliegenden Jahr auf 653! Bei tatverdächtigen Jugendlichen stieg der Wert im gleichen Zeitraum von 976 auf 1.442.

Alarmierend sei dabei laut Schuster der Anstieg von ausländischen Verdächtigen – bei Kindern waren dies 241, bei Jugendlichen 597!

Schuster verlangt Änderungen beim Strafrecht

Der sächsische Innenminister forderte als Konsequenz eine „Regel-Umkehr“ beim Strafrecht. Nach Schusters Einschätzung sollten Straftaten von 18- bis 21-jährigen Tatverdächtigen in der Regel nach Erwachsenenstrafrecht geahndet werden und nur in Ausnahmefällen wie bisher nach Jugendstrafrecht.

Auch der Anteil bei den erwachsenen nichtdeutschen Tatverdächtigen steigt. Von 93.101 Straftaten im Jahr 2024 wurden 25.086 von Ausländern begangen. Im Jahr 2019 waren es noch 18.820 straffällig gewordene Ausländer.

„Auf Platz 1 und 2 sind inzwischen Syrer und Ukrainer zu finden. Diese Nationalitäten spielten vor zehn Jahren noch keine derartige Rolle“, so LKA-Chefin Penzel. Auf Platz 3 folgen Afghanen.

Bei den aufgeklärten Straftaten rangieren bei deutschen Tatverdächtigen vorsätzliche einfache Körperverletzung (11.783), Ladendiebstahl (10.989) und Beleidigung (7.585) an vorderster Stelle. Ausländer wurden vorwiegend durch Ladendiebstahl (6.861), vorsätzliche Körperverletzung (4.239), Schwarzfahren (2.948) und Rauschgiftdelikte (2.742) straffällig.

Und: 50 Prozent der Straftaten durch Nichtdeutsche entfallen laut Kriminalstatistik auf ein Prozent der Zuwanderer, sogenannte Mehrfachintensivtäter (MITA). Deren registrierte Zahl stieg in Sachsen von 1.415 auf 1.524 im Jahr 2024. Diese Personengruppe stammt vorwiegend aus Syrien, Tunesien, Libyen, Afghanistan und Georgien und ist allein für 8.639 Straftaten verantwortlich.

„Wir brauchen eine deutliche Verschärfung der Regelausweisungsgründe und im Staatsangehörigkeitsrecht, etwa bei Doppelstaatlern. Deshalb muss es spezielle Rückführungen für diese Gruppe geben“, forderte Schuster.