Sie wollen, dass ihre Freunde und Verwandten endlich zurückkehren: Angehörige von Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, haben sich am Grenzzaun in der Nähe des Kibbuz Nir Oz versammelt.
Dort haben sie durch eine Lautsprecheranlage die Namen ihrer Liebsten in Richtung Gaza gerufen. Außerdem hielten sie Fotos der Geiseln hoch, demonstrierten für ihre Rückkehr. Ausgerechnet an Ostern beten sie für die Geiseln, die Ansprachen wurden hochemotional. Egal, wohin man blickte: überall Tränen und traurige Gesichter.
Zudem gingen am Samstag Tausende Menschen in Israel auf die Straßen. Auch sie fordern die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen.
Doch die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas stecken fest. Der rechte Finanzminister Bezalel Smotrich will den Gazastreifen komplett besetzen und notfalls militärisch regieren.
Die Lage ist angespannt: Noch 24 Geiseln sind im Gazastreifen gefangen, 35 Leichname ermordeter Geiseln sind auch noch dort. Die Hamas fordert Garantien, dass Israel nach der letzten Freilassung den Krieg beendet und seine Truppen abzieht. Israel aber will die Hamas auslöschen und dauerhaft Truppen im Küstengebiet stationieren.
Premier Benjamin Netanjahu bekräftigte dies in einer Videoansprache: „Wir werden den ‚Krieg der Wiedergeburt‘ nicht beenden, bevor wir die Hamas zerstört und alle Geiseln nach Hause gebracht haben“, berichtet die „Times of Israel“.
Smotrich schrieb auf X, Netanjahus Aussage bedeute, dass man den Kriegsmodus ändern und den Gazastreifen vollständig besetzen müsse. Eine militärische Herrschaft sei nötig, um die Hamas zu zerstören und die Sicherheit Israels zu gewährleisten.
Doch Netanjahu steht in der Kritik. Das Forum der Geisel-Angehörigen wirft ihm vor, keinen Plan zu haben. Viele Worte, keine Taten, so der Vorwurf.
Unterstützung kommt aus den USA: Das Weiße Haus sendet ein Signal der Solidarität. In einem X-Post heißt es: „Wir werden nicht aufhören, für ihre Heimkehr zu kämpfen.“
Der Gaza-Krieg begann mit einem schrecklichen Massaker am 7. Oktober 2023. Hamas-Terroristen und andere Extremisten töteten 1200 Menschen und verschleppten 250 als Geiseln. Ein Trauma für Israel, das bis heute nachwirkt.