Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel (65) hat sich bei Caren Miosga (55) in der ARD gegen alle Unkenrufe darauf festgelegt, dass die Ampel trotz der halsbrecherischen Turbulenzen bis zum nächsten Wahltermin im Herbst 2025 am Ruder bleiben will und wird.

Zum Koalitionskrach um das Wirtschaftswende-Papier von Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) sagte Gabriel, einst selbst Wirtschaftsminister: „Lindner hofft, dass man ihn rausschmeißt, aber so blöd ist der Scholz nicht. Das macht er nicht. Viel spricht dafür: Es geht weiter!“

Gabriel: „Es gibt keine Regierung“

Problem, so der SPD-Oldie über das Ampel-Chaos um Lindners Vorschläge: „Es gibt offensichtlich keine Regierung. Wenn das eine Regierung wäre, die zusammenarbeitet, könnte so etwas nicht passieren. Sondern wir sind inzwischen im Vorwahlkampf.“

Gabriels Analyse: „Ich glaube, dass die alle vor einer Sache Angst haben: Neuwahlen. Davor haben sie Angst, und deswegen machen sie weiter. Bis zum Ende. Ich glaube nicht, dass die Koalition schiefgeht. Das wäre Selbstmord aus Angst vor dem Tode.

„Da ist diese Taliban-Position“ von Lindner

Auf Miosgas Frage, ob der SPD-Kandidat dann wieder Olaf Scholz heißen werde, antwortete Gabriel: „Na klar.“ Und was hält der Ex-Wirtschaftsminister von Lindners Wirtschaftsplan? „Der Lindner hat jetzt was aufgeschrieben, da ist viel Ideologie drin, da ist diese Taliban-Position zur Schuldenbremse, da ist aber auch viel Richtiges drin.“

Entscheidend sei die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands. „Und wenn man das ernst nimmt, wird man vieles von dem machen müssen, was der Lindner aufgeschrieben hat“, so Gabriel.