Dieser Wechsel kam für viele überraschend!
Niclas Füllkrug (31/West Ham United) legte eine erfolgreiche Spielzeit 23/24 hin.
20 Torbeteiligungen (12 Tore, 8 Vorlagen) in der Bundesliga, fünf Scorerpunkte (3 Treffer, zwei Vorlagen) in der Champions League auf dem Weg zum Finale. Bei der EM war er zudem zweimal erfolgreich. Umso überraschender war sein Wechsel vom BVB in die Premier League zu West Ham United.
Auf der DFB-Pressekonferenz vor dem Nations-League-Doppel gegen Ungarn und Holland sprach er ausführlich über seinen BVB-Abgang – und kritisiert seinen Ex-Klub.
Als ein Reporter wissen wollte, warum der Wechsel nach England zustande kam und was die Hintergründe waren, antwortete Füllkrug: „Es gibt verschiedene Gründe, warum ich überhaupt erst angefangen habe, über einen Wechsel nachzudenken. Natürlich ist ein Transfer, den der BVB getätigt hat, nicht der größte Vertrauensbeweis, ich sage es mal so.“
Welchen Transfer Füllkrug meint: Sicherlich den Kauf von Serhou Guirassy (29), den der Klub per gezogener Ausstiegsklausel von Stuttgart nach Dortmund gelotst hatte.
Füllkrug weiter: „Am Ende hat es sich so entwickelt, dass neben West Ham noch weitere sehr attraktive Anfragen da waren, mit denen ich mich beschäftigt habe. Ich habe dann für mich entschieden, mir einen weiteren Traum zu erfüllen. Die Premier League ist ein besonderes Pflaster. Es wird eine riesige Herausforderung für mich, das weiß ich. Ich habe dort einfach eine wahnsinnige Überzeugung und eine Wertschätzung in allen Bereichen gespürt. Der Trainer wollte mich unbedingt verpflichten und hat mir einen tollen Plan vor Augen geführt.“
Wertschätzung, Anerkennung: Werte, die Füllkrug wichtig sind – und so dann doch zum überraschenden Transfer geführt haben. Füllkrug: „Viele Umstände haben dafür gesprochen, dass ich noch einmal einen neuen Weg gehe. Das Champions-League-Finale, die Heim-EM. Ich darf mal so behaupten, dass ich in den Wettbewerben performt habe, sodass ich diese Wertschätzung entgegengebracht bekomme. Die ist so extrem dagewesen, dass ich gesagt habe: Ich habe da Lust drauf.“
Das Stühlerücken auf der Stürmer-Position beim Revierklub ging nach Füllkrugs Abgang erst richtig los. Auch Haller (CD Leganes) und Moukoko (OGC Nizza) verließen den Klub jeweils leihweise. Dafür kam Neu-DFB-Angreifer Maximilian Beier (21) von Hoffenheim. Füllkrug sieht in ihm großes Potenzial: „Maxi ist ein sehr guter Junge. Ich habe ihn seit seiner Zeit bei Hannover 96 auf dem Schirm gehabt. Der Junge ist echt talentiert, ich halte sehr viel von ihm. Er bringt gute Qualitäten mit, ist flexibel einsetzbar und stark im Konter. Ich hoffe, dass er gut gefüttert wird beim BVB. Dann wird er der Mannschaft sehr helfen können.“
Auch ein kleiner Seitenhieb in Richtung des BVB. Denn: die Schwarz-Gelben schlugen die wenigsten Flanken (256) aller Bundesligisten.
Das kam Strafraum-Stürmer Füllkrug nicht zugute.