Stavanger (Norwegen) – Er war zutraulich, posierte für die Kameras und brachte sogar die Handys von ungeschickten Touristen zurück. Der Belugawal „Hvaldimir“ faszinierte vor einigen Jahren Urlauber aus aller Welt – bis er im September plötzlich verendet gefunden wurde.

Doch warum war das Tier so zahm? Stand der Wal als Spion im Dienst des russischen Militärs?

Beluga vom Militär trainiert

Als der Wal erstmals an der Küste vor Norwegen im Nordmeer auftauchte, kamen entsprechende Gerüchte auf. Der Wal, der ein Geschirr trug, wurde von Fischern als ungewöhnlich zutraulich beschrieben. Schnell stand für norwegische Experten fest: Der Wal muss trainiert worden sein. Worauf genau war allerdings lange nicht bekannt. Einheimische nannten den Wal Hvaldimir – eine Mischung aus dem norwegischen Wort für Wal und Russlands Diktator Wladimir Putin (72). Russland hat bisher weder bestätigt noch geleugnet, dass der Wal militärisch ausgebildet worden ist.

Doch jetzt sagt die ukrainische Meeresbiologin Dr. Olga Shpak der BBC: Hvaldimir gehörte tatsächlich zum russischen Militär. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher!“

Es soll sich bei dem Tier allerdings nicht um einen Spion, sondern um eine Art „Wach-Wal“ handeln. Die Wissenschaftlerin arbeitete seit den 90ern bis 2022 in Russland an der Erforschung von Meeressäugetieren. Sie vermutet, dass der Wal von einem Marinestützpunkt am Polarkreis entkommen sei. Dort soll er trainiert worden sein, um die Basis zu bewachen, sagt sie. Sie berufe sich auf Quellen in Russland.

Der Expertin sei mitgeteilt worden, dass der Wal sogar identifiziert wurde, sagt sie! Laut Dr. Shpak soll der Wal Andruha heißen und erstmals 2013 im Ochotskischen Meer gefangen genommen worden sein. Ein Jahr später soll das Tier von einem Delfinarium in St. Petersburg zum Militärprogramm in der russischen Arktis verlegt worden sein, wo seine Trainer und Tierärzte weiterhin in Kontakt blieben.

Tier hatte Stock im Mund – tot!

„Ich glaube, als sie begannen im offenen Wasser zu arbeiten und dem Wal zu vertrauen, ist das Tier weggeschwommen“, sagte sie der „BBC“.

Ein Happy End wird es für den Belugawal nicht mehr geben. Er wurde im September tot vor der Küste Norwegens gefunden. Aktivisten berichteten, dass er erschossen wurde, aber die Polizei dementierte die Gerüchte. Eine Obduktion ergab, dass das Tier starb, nachdem ein Stock in seinem Mund stecken geblieben war.