Die schlimme Dortmund-Krise hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (65) so wohl nicht kommen sehen…
Zumindest könnte sich diese selbstbewusste Ankündigung des Geschäftsführers als klassisches Eigentor entpuppen. Dabei geht es um RB Leipzig mit Ex-Trainer Marco Rose (48).
Rückblende: Im Sommer war Watzke in seiner Funktion als DFB-Vize beim Sächsischen Fußball-Verband zu Gast. Bei einer Podiumsdiskussion sprach er auf dem Gelände der Sportschule „Egidius Braun“ auch über die neue Bundesliga-Saison und kündigte selbstbewusst an: „Man muss immer aufpassen mit Euphorie, aber ich habe ein gutes Gefühl für die neue Saison. Es tut mir auch leid für euch alle hier, aber es wird nicht ganz so einfach für RB wie im letzten Jahr vorm BVB zu stehen!“
Fliegen Watzke diese Worte jetzt um die Ohren?
Klar: Der BVB-Boss wird es verkraften können. Und dass er vor der Saison den Konkurrenzkampf ordentlich anstachelte, war nur im Sinne aller Beteiligten. Dennoch: Nach zehn Spieltagen klingen Watzkes Sätze sehr realitätsfern. Denn Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Borussia Dortmund derzeit (mal wieder) meilenweit auseinander. Während RB noch auf allen drei Hochzeiten (Champions League, DFB-Pokal und Meisterschaft) tanzt und in der Liga punktgleich und noch ungeschlagen mit den Bayern sogar von der Spitze grüßt, steckt der BVB spätestens nach der 0:1-Pleite im DFB-Pokal in Wolfsburg tief in der Krise. Verliert Dortmund auch das Topspiel gegen RB (Samstag, 18.30 Uhr/Sky/Live-Ticker bei BILD), würde der Rückstand auf die Sachsen auf satte zehn Punkte anwachsen und Trainer Nuri Sahin (36) noch mehr in Bedrängnis kommen.
Für Borussia würde selbst das Minimal-Ziel, die direkte Champions League-Quali, in immer weitere Ferne rücken. Seit Jahren der Kipppunkt, der über das Festhalten an den BVB-Trainern entscheidet…
Ausgerechnet Rose kann Watzke und seinen BVB jetzt sportlich noch mehr demütigen. Im Sommer 2022 kam es zwischen dem Trainer, den Dortmund für 5 (!) Mio. Euro Ablöse aus Gladbach geholt hatte, bereits nach nur einer Saison wieder zur Trennung. Rose wurde zwar Vize-Meister, flog mit dem BVB aber nach der Champions-League-Gruppenphase und im Pokal-Achtelfinale raus. Der Haupt-Vorwurf bei einer internen Saisonanalyse gegen ihn: Zu wenig Selbstkritik. Rose gab damals enttäuscht zu: „Während unseres Gesprächs ist in mir der Eindruck gereift, dass die hundertprozentige Überzeugung aller Verantwortlichen nicht mehr vorhanden ist…“
Was Rose – ohne es öffentlich zu thematisieren – garantiert auch noch im Hinterkopf hat: Eine Saison lang hatte er den damaligen Technischen Direktor Edin Terzic (42), als „Schatten-Trainer“ im Nacken. An der Seite von Watzke und dessen Berater Matthias Sammer (57) verfolgte Pokalsieger-Trainer Terzic die Spiele von der Ehrentribüne aus und wirkte so für ihn bei Misserfolgen immer wie eine „gefühlte Bedrohung,“ der das Ruder jederzeit übernehmen könnte.
Dass Terzic dann auch den Rose-Job tatsächlich übernahm, könnte den RB-Coach für Samstag noch mal extra motivieren, seinen Ex-Klub noch tiefer in den Schlamassel zu ziehen…