Die Welt im Schock. Aktienmärkte schmelzen zusammen! Das „Zoll-ageddon“ von US-Präsidenten Donald Trump (78) mit Sätzen von zehn bis 50 Prozent für Einfuhren in die USA aus allen Ländern der Erde sorgt für Angstwellen. Waren aus China sollen ab 9. April etwa mit 54 Prozent (!) an Zöllen belegt werden. Jene aus EU-Staaten mit 20 Prozent. Es folgten Börsen-Beben von Tokio, Frankfurt bis New York.
Auch die Medien übertrafen sich angesichts des größten Zollbebens seit Generationen mit schaurigen Schlagzeilen – kaum welche positiv. BILD liefert eine Presseschau:
► Die einflussreiche „New York Times“ beschreibt eine Welt in Schockstarre, die gerade erste begreife, wie weiterreichend die Konsequenzen für den Welthandel seien. Groß sei das Staunen auch, weil niemand verschont bliebe – auch Amerikas sonst engste Partner.
„Andere Länder wenden unfaire Handelspraktiken an – wir aber auch“, schrieb Kolumnist Binyamin Appelbaum: „Anstatt sich die Mühe zu machen, diese Probleme zu identifizieren und anzugehen, hat sich die Trump-Administration zum Flächen-Bombardement der Weltwirtschaft entschlossen!“
► Die sonst Trump-freundliche „New York Post“ knallte „World War Fee“ (übersetzt: Weltkriegsgebühr) auf die Titelseite der Printausgabe, also befürchtet wurde gar ein ökonomischer Weltkrieg.
„Vorhänge für die Ära der Globalisierung“
► Das konservative „Wall Street Journal“ berichtete ebenfalls hochkritisch: Trump wolle durch den Zollhammer „die Vorhänge für die Ära der Globalisierung zuziehen“, wurde beklagt. Die Konsequenzen seien weltweit, negativ und unberechenbar.
In Irland beurteilte die „Irish Daily Mail“ die Lage fast verzweifelt: „Wir werden nie wieder in die Normalität zurückkehren“, wurden die Auswirkungen von Trumps angezetteltem Handelskrieg emotional bewertet. Die „Times“ in London ortete ein „Aufeinanderstapeln von Zöllen“.
In Frankreich titelte der „Figaro“ alarmiert: „Handelskrieg: Die Welt im Schock!“. Das spanische Blatt „El Mundo“ vermutete, dass Trumps „Zolllawine“ gegen die „bestehende Weltordnung“ gerichtet sei. Der „New Zealand Herald“ in Neuseeland am anderen Ende der Welt stellte trocken fest: „Es wird uns schaden.“
„Globale Führungsrolle der USA verschleudert“
► „Trump ist gerade dabei, die globale Führungsrolle der USA zu verschleudern“, mahnte die deutsche „Welt“ (gehört wie BILD zu Axel Springer). Beklagt wurde Trumps Abkehr vom Welthandel, den die USA „seit ihrer Gründung“ vorangetrieben haben.
► Die „South China Morning Post“ führte aus, dass sich die KP-Führung in Peking bisher mit einer direkten Kritik an Trump zurückhielt, obwohl der besonders für den Asien-Riesen schmerzhafte Zoll-Hammer insgesamt negativ beurteilt wurde. Man hofft hier offenbar auf eine Verhandlungslösung.
Und gab es auch positive Reaktionen? Vereinzelt. Trumps „Haus-Sender“ „Fox News“ strich heraus, dass die neuen Zollbarrieren der US-Industrie helfen würden und einige Länder sich bereits anstellen, mit dem US-Präsidenten zu verhandeln.