Als die Terroristen wahllos mordeten, hatte die junge Mutter nur noch ein Ziel: Das Leben ihres Babys schützen!

Fitnesstrainerin Inbar Segev-Vigder (33) stand an der Straßenbahnhaltestelle in Tel Aviv, auf ihrem Arm ihr kleiner Sohn Ari (9 Monate). Sie ahnte nicht, dass sich in einer nahegelegenen Moschee zwei Terroristen der Hamas auf ihre Attacke vorbereiteten. Mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet, schossen sie auf die wartenden Fahrgäste und die Passagiere einer gerade eingefahrenen Straßenbahn.

Inbar starb, um ihren Sohn zu schützen

Wann genau die junge Mutter getroffen wurde, wie viel der kleine Ari von den Schüssen, den Schreien mitbekam, lässt sich nur schwer sagen. Doch Zeugen berichten, dass Inbar ihr Baby mit ihrem Körper schützte. Ari lebt! Doch seine Mutter starb noch am Ort des Anschlags. Mit ihr wurden sechs weitere Menschen ermordet, 17 verletzt.

Der Staat Israel trauerte auf seinem offiziellen „X“-Account um die Helden-Mutter: „Ermordet, während sie ihren 9 Monate alten Sohn Ari beschützte. Sie rettete ihm das Leben (…) Möge die Erinnerung an die Opfer ein Segen sein.“

Zwei Zeugen zogen das schreiende Baby unter dem toten Körper seiner Mutter hervor, nahmen es an sich und übergaben es später dem Rettungsdienst.

Inbars Mann Yaari Vigder hatte inzwischen vom Anschlag erfahren. Als er seine Frau minutenlang nicht erreichte, fuhr er zum Tatort. „Nachdem ich alles abgesucht hatte, fand ich unseren Hund, auf den auch geschossen worden war, und um den sich gerade Passanten kümmerten“, sagte er der Zeitung „Haaretz“.

Von seiner Frau und ihrem gemeinsamen Baby zunächst keine Spur. Er fuhr ins nächste Krankenhaus, dort fand er Ari auf dem Arm eines Arztes, „ohne einen Kratzer“, so der Vater.

Laut israelischen Medien hatte Inbar erst im letzten Jahr geheiratet. Baby Ari wurde geboren, kurz bevor Vater Yaari als Reservist von der israelischen Armee in den Gaza-Streifen eingezogen wurde. „Sie war meine größte Liebe und eine großartige Mutter, voller Licht und Liebe“, sagte er der „Times of Israel“.

Ein anderer Reservist der israelischen Armee war es, der dann die beiden Täter zur Strecke brachte: Lev Kreitman (35) saß gerade in einem Restaurant in der Nähe des Tatorts. Für einen Reservisten in Israel nicht unüblich, trug er auch außer Dienst eine Waffe bei sich. Als er die Schüsse hörte, rannte er auf Flip-Flops zur Haltestelle, sah zwei Männer flüchten – und schoss!

Er traf den jüngeren Terroristen Mohammad Mesek (19) tödlich, der andere Täter Ahmed Himouni (25) wurde schwer verletzt.

Nach einem Bericht des jüdischen Magazins „Forward“ war Kreitmann auch auf dem Wüsten-Festival, bei dem Hamas am 7. Oktober vor einem Jahr 364 Besucher ermordete und Dutzende Geiseln genommen hatte.