Die FDP ist raus aus dem Bundestag – und die Bald-Ex-Abgeordneten müssen wieder im normalen Leben ankommen. Einer von ihnen: Partei-Urgestein Wolfgang Kubicki.
„Die letzten Tage waren ernüchternd und ich habe erst mal realisiert, dass 35 Jahre parlamentarische Arbeit zu Ende sind“, sagt er zu BILD. Bis zum 31. März müssen die Noch-Bundestagsabgeordneten ihre Büros räumen. Eine Checkliste sagt, was alles erledigt werden muss. Für Kubicki ist der anstehende Auszug eine „ernüchternde Erkenntnis“.
Und nicht nur der Auszug aus dem Bundestag tut weh. Es fallen damit auch diverse Annehmlichkeiten für die Bald-Ex-Abgeordneten weg. Mit BILD spricht der 72-Jährige darüber, was sich im Alltag nun alles ändert.
Kubicki: „Nach 35 Jahren parlamentarischer Arbeit habe ich jetzt festgestellt, dass ich meinen Terminkalender wieder selbst führen, meine Erreichbarkeit sicherstellen und meine Mails selbst lesen muss“.
Auch an die „moderne Technik“ müsse er sich wieder heranführen lassen. „Das ist in der vergangenen Zeit oft von meinen Mitarbeitern erledigt worden. Das ist schon eine Umstellung“, so das FDP-Urgestein zu BILD.
Kubicki muss wieder selbst Auto fahren
„Heute Nacht bin ich aufgewacht und habe gedacht: Mein Gott, du musst ja selbst Auto fahren“, berichtete Kubicki vor einer Sitzung der aus dem Bundestag gewählten FDP-Fraktion.
Eine Sache, auf die er sich als Normalo-Bürger dennoch freut. Auf die Rückfrage des BILD-Reporters, ob dies jetzt eine Drohung sei, antwortet Kubicki: „Für den Verkehr hoffentlich nicht.“
Doch auch dabei lauern Tücken: „Bisher war es so, immer, wo ich war, war ein Auto da. Jetzt muss ich dafür Sorge tragen, dass ich das selbst organisiere.“
Am Mittwoch ist FDP zu ihrer vorerst letzten Fraktionssitzung im Bundestag zusammen gekommen, muss nach dem Wahl-Desaster wieder in die außerparlamentarische Opposition. Es sei ein Abschied gewesen, sagt Kubicki über die letzte Sitzung. „In dieser Konstellation werden wir uns nicht mehr treffen.“