Tag eins nach dem erschütternden Anschlag von Magdeburg. Am Samstagvormittag kam Bundeskanzler Olaf Scholz unter anderem mit Innenministerin Nancy Faeser zum Ort des Schreckens, legte in der Nähe Blumen nieder.
Als Scholz vor die Presse tritt, ist sein Blick gesenkt. Er wirkt mitgenommen, sagt: „Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzten und zu töten.“ Immer wieder spricht er von „furchtbar“, von „wahnsinnig“. Er redet über die bislang fünf Toten, über die 200 Verletzten – und sagt: „Fast 40 sind so schwer verletzt, dass man große Sorge um sie haben muss“.
Er sei nach Magdeburg gekommen, um seine Solidarität zu versichern. „Wir müssen und wir werden zusammenstehen“. Es sei gut, dass so viele geholfen hätten. Mit den Helfern habe er ein „berührendes Gespräch“ gehabt. Wichtig sei jetzt, auch sie nicht alleinzulassen. „Ich weiß, das wird auch die nicht verlassen“, sagt Scholz und meint die schrecklichen Bilder, die Einsatzkräfte und freiwillige Helfer sehen mussten.
Es sei jetzt wichtig, dass „wir aufklären und dass das mit aller Präzision und Genauigkeit geschieht“. Nichts dürfe „ununtersucht bleiben und so wird es auch sein, dass haben wir uns überall miteinander versichert“.
Man müsse den Täter, seine Handlung und seine Motive genau verstehen, um mit den notwendigen Konsequenzen darauf reagieren zu können – „und das werden wir“, verspricht der Kanzler. Ihm sei wichtig, so Scholz weiter, „wenn so ein Anschlag passiert, dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten.“ Der Hass dürfe nicht zwischen den Menschen stehen.
Zum Ende wird Scholz’ Stimme immer brüchiger, der Kanzler scheint den Tränen nahe: „Noch mal: Danke an alle Einsatzkräfte, an alle, die mitgeholfen haben, Schlimmeres zu verhindern“. Deutschlands Solidarität gelte den Angehörigen, den Verletzten, den Magdeburgern und „allen, die jetzt Trauer haben – wie wir alle“. Dann tritt Scholz stumm zur Seite.