Der Druck auf Wolodymyr Selenskyj (47) wird immer stärker! Nach der Eskalation im Weißen Haus spekulieren US-Politiker bereits über einen Rücktritt des Ukraine-Präsidenten. Ein Experte aus Deutschland warnt vor möglichen Konsequenzen einer solchen Entwicklung.

„Es wäre eine politische Katastrophe, wenn Selenskyj jetzt zurücktreten müsste“, sagte der Politikwissenschaftler Herfried Münkler (73) gegenüber „Focus online“. Denn: „Bei wie auch immer gearteten Neuwahlen in der Ukraine würden die gegenwärtigen Frontlinien zu politischen Grenzziehungen.“

Elon Musks Starlink als Druckmittel

Im Klartext: Die jetzt von Russland besetzten ukrainischen Gebiete wären dann verloren!

Laut Münkler könnten die USA unter Donald Trump den Druck noch erhöhen, um an die Rohstoffe des Landes zu gelangen. Beispielsweise durch die Abschaltung des Satellitensystems Starlink von Elon Musk, mit dem die Ukraine unter anderem ihre Drohnen steuert. Dazu sagte Münkler: „Ohne Starlink ist die ukrainische Armee vorerst kommunikationsunfähig. Das heißt, die USA kehren ihre ganze imperiale Macht heraus, um an ihr Ziel zu kommen: den Zugriff auf in der Ukraine zu fördernde Mineralien und Seltene Erden.“

Der Durchsetzung dieses Ziels steht Selenskyj aus Sicht der aktuellen US-Administration womöglich im Weg. Münkler könnte sich vorstellen, dass der Eklat im Weißen Haus einen raschen Rücktritt von Selenskyj provozieren sollte. Der Politologe spricht von einer möglichen „US-amerikanischen Inszenierung“. Münkler weiter: „Es war jedenfalls eine Falle, die dem ukrainischen Präsidenten gestellt worden ist.“

Die bewusste Demontage des Ukraine-Präsidenten durch die Trump-Regierung ist eine Annahme, die auch von Politikern in Europa geteilt wird. Ein EU-Diplomat zu BILD: „Wir müssen davon ausgehen, dass Trump versuchen will, Selenskyj zu stürzen.“

„Selenskyj muss sich ändern, oder …“

▶︎ Nach dem Eklat im Weißen Haus hatte sich bereits der republikanische Abgeordnete Lindsey Graham, der lange als Unterstützer von Selenskyj galt, geäußert: „Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos, und ich weiß nicht, ob wir jemals wieder mit Selenskyj Geschäfte machen können.“ Er forderte von Selenskyj, sich zu ändern, oder die Ukraine solle „jemand anderen einstellen“.

Immerhin haben Staatschefs der Europäischen Union Hilfe zugesagt. Am Samstag bekräftigte Briten-Premier Keir Starmer die Bereitschaft seines Landes, die Ukraine „so lange es nötig ist“ in ihrer Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen.

Allerdings wird es ohne die militärische Unterstützung der USA kaum reichen. Sollte die Hilfe komplett eingestellt werden und Selenskyj ohne Plan dastehen, würde das für ihn zu einem Riesenproblem.