Hansa Rostock gegen Dynamo Dresden! Den Ost-Klassiker der 3. Liga lässt sich am Samstag (14 Uhr) auch Marco Vorbeck (43) nicht entgehen. Schließlich stürmte er früher für beide Teams.
Wirkliche Vorfreude kommt beim Ex-Bundesliga-Profi aber nicht auf. Denn Vorbeck kämpft gegen einen unfassbaren Behörden-Irrsinn – und deshalb mittlerweile auch um seine Existenz als Fitnessstudio-Betreiber.
Hintergrund: Am 1. August vergangenen Jahres wollte er in Gützkow bei Greifswald ein neues Studio eröffnen, mietete dafür Räumlichkeiten in einem seit 15 Jahren leerstehenden ehemaligen Supermarkt an.
Obwohl nur einige Trockenbauwände für zwei Umkleidekabinen eingebaut und Malerarbeiten gemacht werden sollen, wartet er seit acht (!) Monaten auf die Genehmigung des Bauantrages durch die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald.
Die Behörde reagiert nicht auf Anfragen, meldete sich genau zweimal: Mit der Verhängung eines Baustopps samt Androhung von 15.000 Euro Strafe, weil er schon begonnen hatte, die Wände zu malern. Und später mit einem Strafbescheid über 5000 Euro, weil er eine Wand samt Tür einbauen ließ.
„Das musste ich machen, um die inzwischen angelieferten Fitnessgeräte im Wert von 120.000 Euro vor Diebstahl zu sichern.“ Der Baubehörde alles egal, es tat und tut sich weiter nichts. Vorbeck bleibt auf den enormen Kosten für die Geräte und die Miete der Räumlichkeit sitzen. Muss außerdem viele Leute, die endlich im Studio Sport treiben wollen, immer wieder vertrösten.
Klar, dass er entsprechend frustriert ist: „Ich empfinde das als reine Schikane. In der aktuellen Lage sollte doch die Wirtschaft eher angekurbelt werden, statt den Leuten immer noch Steine in den Weg zu legen.“ Zumal gerade in jeder Wahlkampfsendung von Bürokratie-Abbau die Rede ist. Und noch dazu der Kommune auch Gewerbesteuer-Einnahmen entgehen.
Schreiben an MP Schwesig
In seiner Verzweiflung wandte der Ex-Profi von Dynamo Dresden und Hansa Rostock sich sogar mit einem Schreiben an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (50/SPD).
Lapidare Antwort aus dem Ministerium: Man werde den Fall an die zuständige Behörde weiterleiten…