ESC prüft Stimmregeln nach starkem Zuspruch für Israel

Nach dem auffälligen Publikumserfolg für Israel beim Eurovision Song Contest hat die Europäische Rundfunkunion (EBU) eine Überprüfung der Abstimmungsregeln angekündigt. Ein EBU-Ausschuss werde prüfen, ob die bisher erlaubten 20 Stimmen pro Endgerät künftig noch angemessen seien, teilte ESC-Chef Martin Green mit. Auch Regeln zu Werbekampagnen sollen analysiert werden.

Die israelische Sängerin Yuval Raphael hat beim ESC in Basel den zweiten Platz erreicht und die meisten Publikumsstimmen erhalten. Von den Jurys wurde sie jedoch deutlich schwächer bewertet. Mehrere Sender, darunter Spaniens RTVE, stellten die Abstimmung infrage und vermuteten politische Einflüsse.

„Keine unverhältnismäßige Einflussnahme“

Raphaels Auftritt als Überlebende des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023 bekam große Aufmerksamkeit im Wettbewerb. Auf dem offiziellen ESC-Kanal war sie als einzige Kandidatin in Werbeeinblendungen der aufgezeichneten Halbfinal-Shows zu sehen.

Der Israeli-American Council hatte außerdem in sozialen Netzwerken zur Abstimmung für Raphael aufgerufen und auf die Möglichkeit hingewiesen, bis zu 20 Stimmen pro Endgerät abzugeben. Der ESC-Direktor sagte jedoch, dass es derzeit keine Hinweise gebe, dass dies das Ergebnis unverhältnismäßig beeinflusst habe.

EBU will neue Regeln entwickeln

Laut Martin Green sind solche Kampagnen nach bisheriger Regelung erlaubt. Künftig wolle die EBU jedoch verhindern, dass durch gezielte Werbung bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional mobilisiert würden. Auch das Televoting-Verfahren soll in diesem Zusammenhang analysiert werden.

Die EBU sagte, man wolle sicherstellen, dass der ESC ein fairer, nicht politisierter Wettbewerb bleibe. Die Sicherheitsmaßnahmen zur Stimmenauswertung seien mehrstufig und zuverlässig. Dennoch werde die Organisation Rückmeldungen der Sender ernst nehmen und in ihre Prüfungen einbeziehen.

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