Große Bühne für Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) bei der 1000. Sendung „Maybrit Illner“! Doch die Stimmung ist alles andere als feierlich.
Das Thema: „Deutschland in der Krise – was kann Scholz noch erreichen?“
Schon der Einstieg knallt: 85 Prozent der Deutschen glauben nicht, dass die Ampel-Regierung noch Lösungen für die aktuellen Krisen hat. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage hervor, die Illner mit Scholz teilt. Ein verheerendes Urteil, das der erst mal wegatmet.
Illner lässt nicht locker: Sind die Deutschen etwa zu dumm, die gute Arbeit der Ampel zu erkennen? Scholz versucht es diplomatisch, zählt die Krisen auf, denen das Land gegenübersteht. Es sei „richtig“, dass viele besorgt seien. Übersetzt: Die Lage ist düster, auch aus seiner Sicht.
Nur elf Prozent mögen den Kanzler
Bei Scholz’ schlechten Beliebtheitswerten (11 Prozent laut Allensbach-Umfrage) wird es noch unangenehmer: Sind die Bürger zu undankbar?
Der Kanzler bleibt stur, antwortet fast trotzig: Man dürfe sich nicht nach Stimmungen richten, „sondern das tun, was man für richtig hält, wenn man das Amt als Kanzler hat“.
Journalistenkommentare werden eingespielt, die Scholz’ Regierung ein „vernichtendes Zeugnis“ ausstellen und teils einen Schlussstrich fordern. Der Kanzler reagiert gewohnt trocken: „Wer einen Auftrag hat, muss ihn erfüllen. Sich in die Büsche zu schlagen, ist nicht mein Stil.“
Fürs Heizungsgesetz will Scholz sich nicht entschuldigen
Illner legt den Finger in die Wunde: Das Heizungsgesetz, für viele der Anfang der Dauerstreitigkeiten innerhalb der Ampel. Ex-SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (35) habe sich dafür entschuldigt. „Stehen Entschuldigungen dem Kanzler nicht gut zu Gesicht?“ Scholz gibt nur zu: „Das war nicht in Ordnung.“
Selbst er habe eingeräumt, dass es in der Ampel oft zugeht wie im Kindergarten, stichelt Illner. „Da wünscht man sich, dass es einen Kindergartenchef gibt.“ Der Kanzler lamentiert: „Es ist überhaupt nicht gut, dass es so läuft“. Er ärgere sich, „dass es so lange dauert und dass so viele noch Seitenkommentare geben.“
Scholz weiter: „Aus meiner Sicht ist es schon manchmal sehr schwer, all die vielen Streitigkeiten durchzustehen.“