Erst die Erleichterung, jetzt der dicke Dämpfer! Die Union hat laut einer aktuellen Forsa-Umfrage nach der Debatte über die Migrations-Abstimmungen mit der AfD im Bundestag an Zustimmung verloren – und zwar deutlich.

Demnach kommen CDU/CSU nur noch auf 28 Prozent (minus zwei Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche). Allerdings können SPD (16 Prozent) und AfD (20 Prozent) nicht davon profitieren – stattdessen legen laut Forsa die Grünen (15 Prozent), die Linke (fünf Prozent) und das BSW (vier Prozent) jeweils um einen Prozentpunkt zu.

Nach diesen Zahlen würden die Liberalen und das BSW den Einzug in den Bundestag verpassen.

Kandidat Merz verliert an Zustimmung

Bei der Kanzlerpräferenz fällt Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) binnen einer Woche um gleich drei Prozentpunkte auf 22 Prozent – und liegt nun gleichauf mit dem Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck (55, Grüne).

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und AfD-Co-Chefin Alice Weidel (45) kommen auf je 16 Prozent.

Laut einer zweiten Forsa-Umfrage für den „Stern“ hat Merz in der Kanzler-Kompetenz an Vertrauen eingebüßt. Im Vergleich zu August 2024 halten ihn nur noch 49 Prozent der Befragten für „führungsstark“ (minus 2). Nur noch jeder vierte Befragte (24 Prozent) denkt, Merz sei „vertrauenswürdig“ (minus sechs) und „sympathisch“ (16 Prozent, minus acht).

In einer ersten INSA-Umfrage für BILD nach der Schicksalswoche hatte sich noch keine Veränderung für die Union abgezeichnet – die Partei lag unverändert bei 30 Prozent. Die AfD stagniert demnach bei 22 Prozent. Und auch die FDP bleibt mit 4,5 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde – wäre ab dem 23. Februar also raus aus dem Parlament.

Umfrage-Ergebnisse können abweichen

Dass die Ergebnisse der Umfragen auseinandergehen, kann mehrere Gründe haben:

  • Wahlumfragen unterliegen generell einigen Unsicherheiten – zum Beispiel, weil die Parteibindung der Bürger nachlässt und sie immer kurzfristigere Wahlentscheidungen treffen.
  • Die von den Instituten erhobenen Daten zeigen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung. Sie sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Der Streit um Merz‘ Asylwende-Gesetz hatte vergangenen Freitag einen Höhepunkt erreicht, als ein Entwurf mit konkreten Regelungen zur Steuerung der Migration trotz der Zustimmung der AfD scheiterte – wegen Abweichlern in den Reihen von Union und FDP.