BRICS-Gipfel in Kasan im Westen Russlands. Es ist die große-Show von Kreml-Diktator Wladimir Putin (72)!

Mehr als 20 Staats- und Regierungschefs sind im Südwesten Russlands dabei, darunter einige autoritär geführte Länder wie die Mullah-Diktatur Iran, Ägypten, Brasilien, Indien oder China. Die Hinweise verdichten sich, dass nun ein sehr kontroverser Neuzugang in den Putin-Club bevorsteht:

Die Türkei hat großes Interesse angemeldet, der Putin-Allianz beizutreten. Eine türkische Bewerbung liegt vor, eine Abstimmung könnte in Kasan erfolgen. Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) und Putin treffen sich laut türkischer Medienberichte am Mittwoch.

Türkei-Beitritt wäre ein Skandal

Wenn sich die Türkei einspannen ließe, wäre das ein Skandal! Das Land ist auch Mitglied in der NATO. Das transatlantische Militärbündnis also, das mit Russland intim verfeindet ist.

► Aslı Aydıntaşbaş, Expertin für türkische Außenpolitik an der US-amerikanischen Denkfabrik Brookings Institution, erklärt: „Wenn die Mitgliedschaft zustande käme, würde dies den Beziehungen der Türkei zur Nato enorm schaden.“ Es gehe Erdogan aber eher um die Drohung, erklärt sie BILD. Der türkische Präsident wolle „den Westen neidisch machen“. Erdogan fühle sich „vom Westen gemieden und ausgeschlossen“.

Seit fast 20 Jahren verhandelt Brüssel mit Ankara über einen EU-Beitritt, doch schon lange liegt der auf Eis. Der Grund: Erdogan tritt in seinem Land Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte mit den Füßen.

Sucht Erdogan nun fieberhaft nach neuen Bündnissen?

„Türkei hat schlechtes Verhältnis zu Russland“

Aydıntaşbaş zu BILD: Erste Priorität habe für die Türkei ein erweitertes Zollunionsabkommen (also erleichterter Warenverkehr) mit der Europäischen Union. „Ankara ist aber gleichzeitig an einer Ausweitung des Handels mit nicht-westlichen Ländern interessiert.“ Voraussetzung ist für Ankara aber laut der Expertin, dass das nicht zu einem Abbruch der EU-Türkei-Beziehungen führt.

Zudem sei „für die Türkei die BRICS-Allianz ein weiteres Instrument, um ein Gleichgewicht zwischen den Großmächten herzustellen“, was schon lange Ankaras geopolitische Strategie (Mulitpolarität genannt) gewesen sei.

Die Expertin sieht trotz der Vorteile einen Beitritt in Putins Bündnis in weiter Ferne! Aydıntaşbaş: Eigentlich hat auch Türkei ein schlechtes Verhältnis zum Kreml. Es sei eher Feindschaft als Partnerschaft. Das Problem sei aber, „dass die Türkei vom Kreml wirtschaftlich abhängig ist“.