Russland versucht offenbar mit allen Mitteln, die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an der Front in Kursk zu vertuschen. Jetzt werden sogar Identitäten manipuliert.
Ukrainische Spezialeinsatzkräfte haben am Wochenende in der Region Kursk russische Militärpapiere von toten nordkoreanischen Soldaten in Kursk beschlagnahmt. Dabei fiel auf: Die Papiere der Soldaten wiesen zahlreiche Unregelmäßigkeiten auf.
Denn: Es sind weder Fotos drin noch offizielle Stempel. Und der angegebene Geburtsort ist „Republik Tuwa“ in Südsibirien – Tausende Kilometer entfernt von den tatsächlichen Herkunftsorten der Soldaten in Nordkorea. Noch auffälliger: die eingetragenen Namen waren zwar russisch, die Unterschriften aber koreanisch.
Gefälschte Militärpässe
Bei einer Entschlüsselung der Signaturen stellten die Ukrainer fest, dass die Männer, die in den Dokumenten als Kim Kang Solat Albertavich, Dongnk Dzhan Suropovich und Belek Aganak Kapoolovich geführt wurden, eigentlich Ban Guk Jin, Lee Dae Hyuk und Cho Cheol Ho hießen.
Die ukrainischen Militärs kommentierten den Fund so: „Dieser Vorfall beweist erneut, dass Russland keinerlei Hemmungen hat, seine Verluste zu vertuschen und die Anwesenheit ausländischer Kämpfer zu verschleiern.“
Laut westlichen Geheimdiensten kämpfen derzeit rund 12.000 nordkoreanische Soldaten für Russland. Sie wurden nach einer kurzen Ausbildung mit neuer Bewaffnung und Ausrüstung an die Front bei Kursk verlegt. Nach Angaben der Ukraine sollen mehr als 3000 von ihnen bereits gefallen oder verletzt worden sein.
Nicht der erste Vertuschungsversuch
Es ist nicht das erste Mal, dass Russland beschuldigt wird, nordkoreanische Verluste in der Ukraine zu vertuschen. Vor kurzem schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) auf X (vormals Twitter), dass Russland buchstäblich versuche, „die Gesichter der in der Schlacht getöteten nordkoreanischen Soldaten zu verbrennen“.
Zu diesem Vorwurf veröffentlichte Selenskyj ein Video, das zeigen soll, wie russische Soldaten die Leichen der nordkoreanischen Soldaten verbrennen.