Der große Wahlkampfabschluss der Union! CSU-Chef Markus Söder ritt eine letzte Attacke gegen die Grünen. Kanzlerkandidat Merz war zu Gast bei der Schwesterpartei CSU im Münchner Löwenbräukeller.

17 Stunden vor Öffnung der Wahllokale haben die Parteivorsitzenden Friedrich Merz (69, CDU) und Markus Söder (58, CSU) zum letzten Angriff auf SPD und Grüne geblasen.

Markus Söder setzte in seiner Rede gleich einen Wumms: Er schloss eine schwarz-grüne Koalition nach der Bundestagswahl erneut aus – dieses Mal aber endgültig! Wirtschaftsminister und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck verfolge eine Politik, die der Autobranche schade.

„Damit ist es endgültig klar: Keine Koalition mit den Grünen, liebe Freunde“, ruft Söder und setzt nach: „Lieber Friedrich, darum kümmere ich mich.“

Diese klare Positionierung hat Auswirkungen auf mögliche Koalitionsverhandlungen!

Brisant: Laut der aktuellen INSA-Umfrage vom heutigen Samstag hat die Union allerdings ohne die Grünen KEINE Mehrheit! Für ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD würde es nicht reichen, die FDP würde mit 4,5 Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen. Auch eine sogenannte Deutschland-Koalition wäre also unmöglich.

► Grundsätzlich gilt: Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün – was Söder nun endgültig ausgeschlossen hat – können nur auf eine sichere Regierungsmehrheit hoffen, wenn es die Wackelkandidaten BSW und FDP nicht ins Parlament schaffen.

Einigkeit der Union betont

Alle Redner betonten die große Einigkeit der Union. Alles unter dem Motto „Wir werden Deutschland wieder in Ordnung bringen“. Friedrich Merz sei in den Augen von Markus Söder der Richtige in diesen Zeiten, „bürgerlich-konservative Politik“ in Deutschland zu gestalten.

„Vernunft, Besonnenheit, aber auch Entschlossenheit“ – das sei laut Söder die Maxime. Deshalb müsse auch „die Cannabis-Geschichte“ wieder beendet werden. Deutschland sei ein Land des Mittelstands, also müsse auch etwas für die Wirtschaft getan werden. „Dafür stehen wir als Union“, sagte Söder.

► Wende in der Migration, Wende bei der Wirtschaft und eine Wende international, so brachte Söder die wichtigsten Aufgaben einer neuen Regierung auf den Punkt.

Was Merz sagt

Nicht nur Söder gab sich siegessicher, sondern auch Friedrich Merz. „In knapp 26 Stunden ist die Ampel Geschichte“, sagte er. Man habe seit Langem aus der Opposition heraus die Regierungsgeschäfte übernommen.

Freiheit, Frieden, Wohlstand – das sieht Friedrich Merz als Verantwortung für die kommenden Jahre der nächsten Regierung. Deshalb sei die Wahl an diesem Sonntag eine Schicksalswahl. Es gehe um Grundsatzentscheidungen!

► „Wir richten künftig das Augenmerk auf die Fleißigen und nicht auf diejenigen, die arbeiten könnten, aber nicht wollen“, sagte Friedrich Merz zu seinem Verständnis eines gesunden Sozialstaates. Nicht „Faulheit und Behäbigkeit“ dürften an oberster Stelle stehen.

► „Links ist vorbei, es gibt keine linke Mehrheit mehr“, wurde Friedrich Merz nach 40 Minuten in seiner Rede deutlich. „Wir werden Politik für die Mehrheit der Menschen machen.“