Der US-Wahlkampf geht in die finale Runde, die Kandidaten kämpfen jetzt buchstäblich um jede Stimme. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November zeichnet sich zwischen Demokratin und Vizepräsidentin Kamala Harris (60) und Republikaner Donald Trump (78) ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.
Harris bekam jetzt noch einmal prominente Unterstützung im Wahlkampf: US-Rap-Superstar Eminem (52), auch bekannt als Slim Shady, trat am Dienstagabend in Detroit im Swing-State Michigan für Harris auf, warb dafür, die Demokratin zu wählen. Eminem (Grammy-, Oscar-, und Emmy-Preisträger) ist in Detroit geboren und aufgewachsen, verarbeitete sein Aufwachsen in einer von Kriminalität geprägten Vorstadt in seinen Songs.
„Menschen sollten keine Angst haben, ihre Meinung zu sagen“
Die Rap-Legende sagte in seiner Rede: „Detroit bedeutet mir sehr viel. Es ist wichtig, dass wir unsere Stimme nutzen. Menschen sollten keine Angst haben, ihre Meinung zu sagen. Und ich glaube, niemand will ein Amerika, in dem Menschen Angst haben, was mit ihnen passiert, wenn sie ihre Meinung äußern. Vizepräsidentin Harris unterstützt eine Zukunft dieses Landes, in dem diese Freiheit und viele andere beschützt und hochgehalten werden.“
Dann kündigte Eminem einen weiteren Superstar an – dieses Mal einen aus der Politik. Ex-US-Präsident Barack Obama (63) wurde auf die Bühne gebeten. Obama, der unter lautem Applaus und Jubel empfangen wurde: „Ich habe sehr viele Wahlkämpfe gemacht, daher werde ich gewöhnlich nicht nervös.“ Doch heute sei er es ein wenig – wegen Eminem. „Und dann“, so Obama, „bemerkte ich, dass meine Handflächen verschwitzt sind, die Knie schwach, Arme sind schwer.“
„Dann wäre ich auf die Bühne gesprungen“
Damit bezog sich der Demokrat auf die ersten Zeilen von Eminems legendärem Song „Lose yourself“, die genauso auf Englisch beginnen: „His palms are sweaty, knees weak, arms are heavy“. Schließlich rappte Obama Zeilen des Songs unter lautem Jubel der Harris-Anhänger weiter, winkte schließlich lachend ab, sagte dann: „Ich hatte gehofft, Eminem würde selbst rappen. Dann wäre ich auf die Bühne gesprungen und hätte mitgemacht.“
Anschließend wurde Obama wieder ernst, redete sich über Harris-Konkurrent Trump in Rage: „Wenn er sich nicht gerade beschwert oder irgendeinen seltsamen Tweet absetzt, versucht er euch irgendwas zu verkaufen. Mein Favorit ist die Trump-Bibel“, so Obama ironisch. „Er will auch das Wort Gottes in der Trump-Edition verkaufen.“
„Alles, was ihn interessiert, ist sein Ego“
In der Tat verkauft Trump seit einiger Zeit eine spezielle „Trump-Bibel“ für umgerechnet 55 Euro. Sie enthält nicht nur das Wort Gottes, sondern auch die US-Verfassung und die Unabhängigkeitserklärung. Kritiker vermuteten, dass er sich selbst nach kostspieligen Prozessen mit solchen Methoden eine Finanzspritze verpassen will. „Alles, was ihn interessiert, ist sein Ego“, so Obama.
Für Kamala Harris wird das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gegen Trump dagegen immer knapper. Sie muss jetzt hoffen, dass sie mit prominenter Unterstützung die letzten unentschlossenen Wähler gewinnen kann.