Berlin – Mieter-Albtraum! In einem Mehrfamilienhaus musste in der Nacht auf Sonntag die Feuerwehr anrücken. Grund: Durchs Dach liefen Wassermassen von oben herab in die Wohnungen! Das gesamte Haus musste evakuiert werden.
„Ich bin von einem Tropfen im Badezimmer aufgewacht und da lief das Wasser schon die Wände hinab“, sagt ein Mieter (46), der seit über 20 Jahren im Haus an der Mecklenburgischen Straße in Berlin-Wilmersdorf lebt. „Im Treppenhaus strömten Wasserfälle von der Decke hinab!“
Der Mieter rief sofort die Feuerwehr zu Hilfe: Sämtliche Bewohner wurden von den Rettungskräften aus dem Schlaf geklingelt und mussten das Gebäude verlassen.
Grund für den Wasserschaden: Bauarbeiten auf dem Gebäudedach. Aktuell wird das Wohnhaus aufgestockt, das Dach ist jedoch offenbar nicht ordnungsgemäß abgedeckt worden. Plane oder Schutzvorrichtungen – Fehlanzeige!
Pfützen in der Küche
In einer besonders betroffenen Wohnung hat sich in der Küche eine Wasserpfütze gebildet, an den Wänden im Wohnzimmer tropft es, ein Teil der Zimmerdecke hat sich gelöst. „Ich bin sehr traurig darüber, denn ich habe sehr viel in meiner Wohnung selbst gemacht und sie mit viel Liebe eingerichtet“, sagt der Mieter.
„Offenbar wollte der Eigentümer sparen“, vermutet der Anwohner. „Da es jetzt schon öfter vorgekommen ist, dass es reingeregnet hat, wurde Dachpappe ausgelegt, aber offensichtlich nicht fachgemäß.“
Resultat: Wasser fließt weiter ungehindert in die unteren Etagen. Sonntagmorgen wurde zudem der Strom im Haus abgestellt.
Eigentümer und Hausverwaltung helfen nicht
Wie es jetzt für die Mieter und ihre Wohnungen weitergeht, ist unklar. Hilfe gibt es jedoch vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: Für die Mieter wurde ein Hotel zur Verfügung gestellt.
Eigentümer und Hausverwaltung tauchen hingegen ab, reagieren schon seit Monaten nicht auf Beschwerden und Hilferufe der Mieter. „Ich vermute, dass uns der Eigentümer hier rausekeln will und deshalb mit Absicht beim Bau pfuscht, damit er die Wohnungen dann deutlich teurer vermieten kann“, sagt ein Mieter.
Eine BILD-Anfrage ließen Eigentümer und Hausverwaltung bislang unbeantwortet.