Stuttgart – Bundesweit gehen die Zahlen der gesprengten Geldautomaten zurück. Doch im Südwesten knallt es immer häufiger. Im Schnitt fliegt hier einmal die Woche ein Bankomat in die Luft.

Laut Landeskriminalamt in Stuttgart gab es allein im ersten Halbjahr dieses Jahres 27 Fälle in Baden-Württemberg. Das waren 10 Sprengungen mehr als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.

Im gesamten vergangenen Jahr waren nach dem Sicherheitsbericht des Landes in ganz Baden-Württemberg 42 Fälle registriert worden – knapp 24 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Gesamtbeute im vergangenen Jahr: 1,9 Millionen Euro. Der Sachschaden lag mit 4,3 Millionen Euro deutlich höher.

Sprengungen werden immer gefährlicher

Bundesweit sank die Zahl der gesprengten Automaten von Banken und Sparkassen dagegen. Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnete 461 Fälle – 7,1 Prozent weniger als 2022, als mit 496 Geldautomatensprengungen ein Höchstwert erreicht worden war.

Die Polizei sieht eine steigende Gefährlichkeit beim Vorgehen der Täter. In rund 90 Prozent der Sprengungen verwendeten sie feste explosive Stoffe. 2019 wurden laut BKA noch überwiegend Gas oder Gasgemische eingesetzt.

LKA verdächtigt Nordafrikaner in Holland

Feste Explosivstoffe wie Pyrotechnik oder auch militärische Sprengstoffe verursachen erhebliche Schäden. Zudem können Einsatzkräfte die Wirkung von umherfliegenden Trümmerteilen und Splittern kaum einschätzen.

Immer wieder führen die Spuren der Täter in die Niederlande. Laut dem LKA in Nordrhein-Westfalen soll hinter einem Großteil der Sprengungen eine Szene von Hunderten Nordafrikanern stecken, die in niederländischen Städten wie Utrecht und Amsterdam leben.