Eine Börse in Asien übertrifft alle anderen – Musk geht Trump-Berater an

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Zum Wochenauftakt ließ der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse noch weiter abstürzen. Unterdessen beraten die betroffenen Länder weltweit über angemessene Gegenreaktionen auf die Trump-Zölle. Und im Umkreis von Trump scheint es erste Absetzbewegungen in der Zollfrage zu geben, vor allem Elon Musk ist mit der aktuellen Politik offenbar nicht einverstanden.

Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:

08:24 Uhr – Levi’s erwägt „chirurgische“ Preiserhöhungen in den USA

Trumps Zölle könnten in den USA einen amerikanischen Mode-Klassiker teurer machen: die Jeans von Levi’s. Die Chefin von Levi Strauss, Michelle Gass, schloss Preiserhöhungen als Reaktion auf die zusätzlichen Einfuhrzölle für Waren aus Hersteller-Ländern nicht aus. Man werde dabei aber punktuell vorgehen – „sehr chirurgisch“, wie Gass es formulierte. Die Attraktivität der Marke öffne Raum für höhere Preise, zeigte sie sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt.

Jeans von Levi’s würden in 28 Ländern produziert und aus 20 davon auch in die USA geliefert, sagte Gass. Von den im Heimatmarkt verkauften Jeans stammen dem Unternehmen zufolge rund ein Prozent aus China, etwa fünf Prozent aus Mexiko und ein „mittlerer bis hoher“ einstelliger prozentualer Anteil aus Vietnam. Trump hatte Zölle von 46 Prozent für Waren aus Vietnam und von 25 Prozent für Einfuhren aus Mexiko angeordnet. Für Importe aus China liegt die Zollbelastung inzwischen bei mehr als 60 Prozent – und Trump drohte am Montag, noch weitere 50 Prozent draufzuschlagen.

07:40 Uhr – Dax höher erwartet

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters in ihrem täglichen Vorbericht. Am Montag hatte der deutsche Leitindex 4,3 Prozent schwächer bei 19.761,89 Punkten geschlossen. Die Verunsicherung über die jüngsten US-Zollerhöhungen brachte den Dax um seinen gesamten Jahresgewinn. Im Fokus bei den Unternehmen stehen unter anderem die Absatzzahlen von Porsche für das erste Quartal. In den USA, Porsches wichtigstem Markt, könnte es zu vorgezogenen Käufen vor dem Inkrafttreten des US-Importzolls von 25 Prozent gekommen sein. Sollten die Zölle beibehalten werden, würde Porsche mangels eigener US-Produktion zu den besonders vom Zoll belasteten Herstellern gehören.

05:33 Uhr – Eine Börse in Asien übertrifft alle anderen

Die asiatischen Börsen erholen sich etwas von ihren Tiefs, nachdem die USA ihre Gesprächsbereitschaft bezüglich der neuesten Zölle signalisierten. Die Erholung des japanischen Nikkei um 6,1 Prozent übertraf bei Weitem die anderer regionaler Märkte. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index demnach auf 33.030,66 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 6,5 Prozent höher bei 2.438,30 Zählern. „Wichtig ist, dass ein kleiner Sonnenstrahl auftaucht, der Hoffnung macht, dass die USA wirklich offen für Handelsverhandlungen sind. Die wichtigste ist zwischen Japan und US-Finanzminister Bessent“, sagte Tapas Strickland, Leiter der Marktwirtschaft bei der National Australia Bank.

Die Börse Shanghai erholte sich im frühen Handel am Dienstag und machte einen Teil des siebenprozentigen Einbruchs vom Montag wieder wett, der durch Handelskriegs- und globale Rezessionsängste ausgelöst worden war. Die chinesische Finanzaufsichtsbehörde plant, die Obergrenzen für Investitionen von Versicherungsfonds in den Aktienmarkt anzuheben, um die Kapitalmärkte und die Realwirtschaft stärker zu unterstützen.

05:21 Uhr – Taiwan: Können jederzeit mit USA über Zölle verhandeln

Taiwans Außenminister Lin Chia-lung teilt mit, dass man jederzeit mit den USA über die neuen Zölle verhandeln könne. „Solange es einen bestätigten Zeitpunkt und eine bestätigte Methode für Verhandlungen gibt, können diese jederzeit mit den Vereinigten Staaten geführt werden“, fügt er hinzu. In einer Rede vor Reportern am Rande der Parlamentssitzung sagt Lin, Taiwan sei bereit, mit den Vereinigten Staaten über eine Reihe von Themen zu sprechen, darunter Investitionen in und Käufe aus dem Land sowie nichttarifäre Handelshemmnisse. Taiwan wurde mit einem Zoll von 32 Prozent belegt und von US-Präsident Donald Trump als einer der Handelspartner der USA mit einem der höchsten Handelsüberschüsse mit dem Land bezeichnet.

04:45 Uhr – Musk postet Zoll-kritisches Video auf X und beleidigt Peter Navarro

Der Multimilliardär und enge Trump-Berater Elon Musk postet auf der Nachrichtenplattform X ein historisches Video, in dem der Ökonom Milton Friedman anhand eines Bleistiftes erklärt, warum internationale Arbeitsteilung und freier Handel elementare Bedingungen für eine prosperierende Wirtschaft sind, aber auch für Frieden und Harmonie auf der Welt. Friedman gilt neben John Maynard Keynes als der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts und wurde 1976 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Musk lässt das Video unkommentiert. Er hat allerdings in den Tagen davor bereits öffentlich bekundet, dass er sich zwischen den USA und der EU eine Null-Zoll-Freihandelszone wünsche. Zudem ging er Peter Navarro, Trumps Berater in Handelsfragen, frontal an: Ein Doktortitel aus Harvard, wie in Navarro hat, sei nichts Gutes, sondern etwas Schlechtes, hatte Musk geäußert.

Unter dem jüngsten Post von Musk auf X richten Nutzer Fragen an Grok, die Künstliche Intelligenz, die in X integriert ist. Sie fragen beispielsweise, was der berühmte Ökonom Adam Smith zu Trumps Zöllen sagen würde. Er wäre sicher dagegen, so Grok. „Er betrachtete Zölle als Barrieren, die die Effizienz beeinträchtigen und die Preise erhöhen, und befürwortete stattdessen offene Märkte“, so die KI. Ein anderer Nutzer fragt, warum Musk dieses Video gepostet haben könnte. Antwort der KI: „Er denkt möglicherweise darüber nach, wie sehr Tesla und SpaceX auf globale Lieferketten angewiesen sind, und ist besorgt, dass Handelsbarrieren die Effizienz beeinträchtigen könnten.“

Weiter hat Musk laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Trump am vergangenen Wochenende zu einer Kehrtwende bei den Importzöllen zu überreden. Er habe persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Personen. Die Sprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.

04:32 Uhr – High Noon für China – Trump gibt Peking bis Mittag Zeit

In dem von US-Präsident Donald Trump begonnenen weltweiten Handelskonflikt tickt nun die Uhr zunächst für China. Trump gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag 12.00 Uhr Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Andernfalls werde er China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, sagte Trump bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Für China würden die neuen Strafmaßnahmen von 50 Prozent dann Gesamtzölle von 104 Prozent bedeuten. Bereits vor der Ankündigung von Trumps gewaltigem Zollpaket hatten die USA Waren aus China mit 20 Prozent Zöllen belegt. Die neuen weltweiten Zölle sehen für China weitere 34 Prozent vor. Trump hatte zuvor geschrieben, China habe seine „Vergeltungszölle“ in Höhe von 34 Prozent trotz seiner Warnung verhängt, dass er weitere Zölle erheben werde, sollte ein Land solche Gegenmaßnahmen ergreifen.

04:31 Uhr – Grüne wollen Bundestags-Sitzung wegen US-Zöllen

Nach dem Willen der Grünen soll der Bundestag noch in der laufenden Woche zusammenkommen, um über das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket zu beraten. Die beiden Fraktionschefinnen Britta Haßelmann und Katharina Dröge bieten ihren Kollegen aus Union und SPD an, gemeinsam eine Extra-Sitzung zu beantragen.

Seit Trumps Ankündigung, sämtliche US-Importe mit massiven Zöllen zu belegen, steige die Sorge vor schwerwiegenden Folgen für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft, heißt es in einem Brief. „Diese Entwicklungen drohen deutlich spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land zu haben.“ Der neu gewählte Bundestag solle deshalb noch in dieser Woche darüber beraten.

04:03 Uhr – China will „entschlossen“ gegen weitere US-Zölle vorgehen

Trotz scharfer Drohungen aus dem Weißen Haus will China an seinen Gegenzöllen festhalten. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde „China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen“, teilte das chinesische Handelsministerium mit.

US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen.

Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, teilte das Handelsministerium mit. Das Vorgehen der USA sei „Erpressung“. China werde dies niemals akzeptieren.

03:45 Uhr – Japans Wirtschaftsminister soll Handelsgespräche mit USA leiten

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba lässt Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa die bilateralen Gespräche und Verhandlungen über die neuen US-Zölle führen. Dies berichtete der Fernsehsender FNN am Dienstag. Ishiba und Trump vereinbarten am Montag bei einem Telefongespräch die Aufnahme der Gespräche. Trump hat seinerseits US-Finanzminister Scott Bessent und den US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer mit den Handelsverhandlungen mit Japan betraut, wie Bessent in den sozialen Medien mitteilte.

02:20 Uhr – Südkoreas Handelsminister erwägt Maßnahmen zur Steigerung der US-Importe

Südkoreas Handelsminister zufolge zieht seine Regierung Maßnahmenpakete zur Steigerung der US-Importe in Erwägung. Minister Cheong In-kyo, der im Moment auf dem Weg in die USA ist, um über die US-Zölle zu verhandeln sagte, es sei eine gute Nachricht im Vorfeld seines Besuchs, dass US-Präsident Donald Trump die Tür für Gespräche über Zölle mit anderen Ländern geöffnet habe.

01:31 Uhr – Trump weist EU-Vorschlag zu Abschaffung von Industrie-Zöllen zurück

Im Zollkonflikt mit der EU hat US-Präsident Donald Trump den Vorstoß aus Brüssel zu einer Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter abgelehnt. Auf die Frage, ob ein entsprechender Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihn ausreichend sei, sagte Trump am Montag vor Journalisten: „Nein, ist er nicht.“ Trump schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren.

Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, die dem derzeitigen Handelsdefizit der USA gegenüber der EU entspreche. Dieses Defizit würde infolge entsprechender Energieimporte „schnell verschwinden“, fügte Trump an.

Trump bekräftigte zudem seine Kritik an der aus seiner Sicht unfairen Handelsbeziehung zwischen den USA und den EU-Staaten. „Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt“, sagte Trump vor Reportern und fügte an: „Sie kaufen unsere Autos nicht (…), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns.“

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte am Montag vor dem Hintergrund der in der vergangenen Woche von Trump angekündigten Zölle gesagt, sie habe dem US-Präsidenten „Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten“ und angefügt, die EU sei „immer zu einem guten Geschäft bereit“.

00:30 Uhr – Bitkom warnt vor Digitalsteuer als Reaktion auf US-Zölle

Der Digitalverband Bitkom warnt die Europäische Union (EU) vor einer europäischen Digitalsteuer als Antwort auf die US-Zölle. „Eine europäische Digitalsteuer einzuführen, wäre die denkbar schlechteste Reaktion auf amerikanische Zölle“, sagte Fabian Zacharias, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag einer Vorabmeldung zufolge. Der Ansatz, eine zollpolitische Frage mit neuen Steuern zu beantworten, sei grundfalsch, sagte Zacharias weiter. Er forderte eine „robuste Reaktion“ und „mittelfristig Deeskalation“. Eine Digitalsteuer würde dem Bitkom-Experten zufolge nicht nur digitale Produkte in Europa teurer machen, sie würde auch die Digitalisierung verlangsamen.

Montag, 7. April

23:53 Uhr – Japans Ministerpräsident fordert Trump zum Umdenken auf

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat US-Präsident Donald Trump in einem 25-minütigen Telefonat am Montag aufgefordert, sein umfassendes Zollpaket noch einmal zu überdenken. „Die jüngsten Zollmaßnahmen der Vereinigten Staaten sind äußerst bedauerlich“, sagte Ishiba nach dem Gespräch zu Reportern. „Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan seit fünf Jahren in Folge der weltweit größte Investor in den USA ist, und ich habe auch nachdrücklich meine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die US-Zölle die Investitionskapazität japanischer Unternehmen verringern werden.“

23:32 Uhr – Trump sagt Netanjahu bei US-Besuch keine Zoll-Erleichterung zu

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt bei einem Besuch im Weißen Haus im Beisein Trumps, er wollen den Handelsüberschuss seines Landes mit den USA beseitigen. Israel wolle dies sehr schnell tun. „Wir denken, dass es das Richtige ist, und wir werden auch die Handelsbarrieren beseitigen.“ Unter Trumps neuer Politik werden israelische Waren bei einer Einfuhr in die USA mit einem Zoll von 17 Prozent belegt. Auf die Frage, ob er plane, die Zölle auf israelische Waren zu senken, machte Trump keine Zusagen.

21:55 Uhr – EU soll laut Trump Energie aus den USA kaufen

Trump erklärt, dass die EU von den USA Energie wird kaufen müssen. Das werde ein Schwerpunkt seiner Bemühungen sein, das Handelsdefizit mit der EU zu beseitigen. Trump wirft vor der Presse im Weißen Haus den europäischen Ländern vor, nicht genügend US-Waren zu kaufen. „Sie werden ihre Energie von uns kaufen müssen, weil sie sie brauchen, und die werden sie von uns kaufen müssen. Sie können sie kaufen, und wir können in einer Woche 350 Milliarden Dollar gutmachen.“

20:43 Uhr – US-Börsen derzeit unentschlossen

Die US-Börsen pendeln zwischen dem roten und grünen Bereich: Der Leitindex Dow Jones lag am frühen Nachmittag (Ortszeit) mit rund 0,4 Prozent im Minus, der S&P-Index verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent, der Technologieindex Nasdaq lag etwa 0,7 Prozent im Plus.

19:03 Uhr – Starmer bezeichnet Zölle als „riesige Herausforderung“

Der britische Premier Keir Starmer bezeichnet die angekündigten Zölle als „riesige Herausforderung“ für sein Land, die tiefgreifende Folgen für die Weltwirtschaft haben könnte. „Aber dieser Moment hat auch eines sehr deutlich gemacht: Dies ist keine vorübergehende Phase“, sagte er am Montag beim Besuch einer Autofabrik, die Modelle von Jaguar und Land Rover für den Export produziert.

19:00 Uhr – Mexiko würde Zölle am liebsten vermeiden

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum schließt Zölle auf US-Produkte nicht aus. „Wir schließen es nicht aus, aber wir bevorzugen es, weiter im Dialog zu bleiben“, sagte Sheinbaum am Montag vor Journalisten. „Natürlich wollen wir die mexikanische Industrie, mexikanische Unternehmen schützen“, fügte sie hinzu. Wenn möglich, wolle Mexiko jedoch gegenseitige Zölle vermeiden.

18:09 Uhr – Dax rutscht ab – Super-GAU bleibt aber aus

Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort. Mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 19.789,62 Zähler konnte der Leitindex Dax seinen zum Auftakt verbuchten Verlust von über zehn Prozent aber zumindest deutlich eindämmen. Dennoch war es der dritte tiefrote Handelstag in Folge – die Kursgewinne von bis zu knapp 18 Prozent seit Jahresbeginn sind Geschichte.

18:00 Uhr – „Wir können diesen Konflikt sehr lange durchstehen“, sagt Habeck

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die USA nach einem EU-Handelsministertreffen vor der Ausdauer der Europäer gewarnt. „Wir können diesen Konflikt sehr, sehr lange durchstehen, wenn wir denn gezwungen werden, ihn durchzustehen“, sagte der Grünen-Politiker. Der Druck sei nun erst einmal bei den Amerikanern.

Zur Erklärung sagte Habeck, die Vereinigten Staaten steuerten möglicherweise auf eine Rezession zu – bei hoher Inflation. „Das ist eigentlich für jede offene Gesellschaft eine toxische Mischung. Das werden die sehen und das werden sie nicht lange aushalten“, erläuterte der geschäftsführende Wirtschaftsminister. Vor allem gelte dies, wenn Europa geschlossen sei und sich mit all den anderen Ländern zusammentue, die ebenfalls vom „Zollwahnsinn“ von Trump betroffen seien.

17:33 Uhr – Trump droht China und kündigt Verhandlungen mit anderen Ländern an

Im Streit um Zölle will Donald Trump „sofort“ Verhandlungen mit Ländern aufnehmen, die darum gebeten haben – nicht jedoch mit China. Das kündigte der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social an. Ab dem 9. April würden für China zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent gelten, sollte die Volksrepublik ihre Gegenzölle nicht bis zum 8. April zurückziehen. „Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China bezüglich der von ihnen gewünschten Treffen mit uns abgebrochen!“, schrieb Trump. Treffen mit anderen Ländern, die ebenfalls um Gespräche gebeten hätten, würden hingegen sofort beginnen.

16:43 Uhr – Wirbel um TV-Interview mit Trump-Berater – Dow Jones und Dax steigen kurzzeitig stark an

Die Börsenkurse zeigen große Schwankungen. Nachdem der Dax zu Börsenbeginn abgestürzt war, kletterte der deutsche Aktienindex am Nachmittag wieder über 20.000 Punkte, kurzzeitig über 20.500 Punkte. Auch der Dow Jones erlebte einen kurzen, kräftigen Aufstieg – stürzte dann aber wieder ab.

Hintergrund sind offenbar Berichte, wonach US-Präsident Trump angeblich eine 90-tägige Pause bei seinen globalen Strafzöllen erwäge. Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates der Vereinigten Staaten, wurde in einem Interview zu dieser Idee gefragt und sagte: „Ich denke, der Präsident wird entscheiden, was der Präsident entscheiden wird.“ Danach berichteten einige Medien, der US-Präsident überlege tatsächlich, die Zölle aufzuschieben.

Doch das Weiße Haus dementiert: Die Berichte seien „Fake News“.

16:25 Uhr – EU will Mittwoch Waren benennen, die mit Zöllen belegt werden sollen

Die EU will am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Bei ihnen geht es um die bereits seit Längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

Eine endgültige Einigung auf die Liste der betroffenen Waren solle am Mittwoch dieser Woche erfolgen, teilte der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic nach einem EU-Handelsministertreffen in Luxemburg mit. Inkrafttreten sollten die Zölle dann eine Woche später.

15:45 Uhr – Scholz berät mit Chefs von SPD und Union über Zölle

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz berät am Nachmittag mit den Parteichefs von Union und SPD über die europäische Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle.

Das wurde der Deutschen Presse-Agentur in Regierungs- und Parteikreisen bestätigt. Für das Treffen des Kanzlers mit seinem wahrscheinlichen Nachfolger Friedrich Merz (CDU) sowie Markus Söder (CSU), Lars Klingbeil und Saskia Esken (beide SPD) wurden die Koalitionsgespräche in der bayerischen Landesvertretung in Berlin für kurze Zeit unterbrochen.

15:42 Uhr – Goldman Sachs hält unumkehrbare Schäden für denkbar

Die US-Investmentbank Goldman Sachs rechnet mit möglicherweise unumkehrbaren Schäden durch die Zollankündigungen. Eine Rezession sei wahrscheinlicher geworden – selbst dann, wenn Trump seiner Handelspolitik den Rücken kehre.

Die Bank reduzierte ihre Schätzungen für das zu erwartende Wirtschaftswachstum. Sie sprach von einer deutlichen Verschärfung der finanziellen Bedingungen, Verbraucherboykotten im Ausland und einem anhaltenden Anstieg der politischen Unsicherheit, „der die Investitionsausgaben wahrscheinlich stärker dämpfen wird als bisher angenommen“.

15:40 Uhr – Japanischer Ministerpräsident beklagt sich über harte Zollpolitik

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba beklagt sich bei US-Präsident Donald Trump über die Zölle. „Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan über fünf Jahre hinweg der größte Investor in den USA war – und dass diese Politik die Fähigkeit japanischer Firmen zu investieren beeinträchtigt“, sagt er am Montag vor der Presse nach einem Telefonat mit Trump.

Man habe aber vereinbart, im konstruktiven Dialog zu bleiben. Trump hat entschieden, japanische Auto-Importe mit einem 25-Prozent-Sonderzoll zu belegen und 24 Prozent auf andere Produkte aus dem Fernost-Land. Experten erwarten, dass dies die japanische Wirtschaft hart treffen wird.

15:37 Uhr – Dow Jones stürzt ab

Der Kurseinbruch an den New Yorker Börsen setzt sich fort. Der weltweit bekannteste Aktienindex Dow Jones Industrial sackte zum Handelsstart um 3,3 Prozent auf 37.051,71 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 gab zum Börsenstart etwas stärker nach, und zwar um 3,5 Prozent auf 16.781,47 Punkte.

15:21 Uhr – Bangladesch bittet um Aufschub von drei Monaten

Die Regierung in Bangladesch fordert die US-Regierung angesichts der drohenden Auswirkungen höherer Zölle auf die wichtige Textilindustrie auf, die Umsetzung der Zölle um drei Monate zu pausieren. Der Chef der Übergangsregierung, Muhammad Yunus, erklärte am Montag, dies würde Bangladesch die Zeit geben, eine Initiative zur Steigerung der US-Importe ins Land reibungslos umzusetzen.

Bangladesch will demnach Baumwolle, Weizen, Mais und Sojabohnen aus den USA beziehen. Yunos sicherte Trump nach eigenen Angaben zu, dass er dessen Handelsagenda voll unterstütze. Trump hat für das südasiatische Land Zölle in Höhe von 37 Prozent verhängt, bisher lagen sie bei Baumwollprodukten bei 16 Prozent und bei Polyester bei 32 Prozent.

15:05 Uhr – „Europa ist zu einem guten Geschäft bereit“ – Von der Leyen schlägt Trump Zoll-Deal vor

Die EU schlägt Trump nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter auf beiden Seiten vor. „Wir haben Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten“, sagte von der Leyen am Montag in Brüssel. Die Regierung in Washington sei auf dieses Angebot bislang aber nicht eingegangen.

„Europa ist immer zu einem guten Geschäft bereit“, so von der Leyen. Die Brüsseler Behörde sei aber auch bereit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So sollen ab Mitte April nach und nach Gegenzölle in Kraft treten.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot der EU bereits vor den Zollentscheidungen gemacht, zuletzt aber noch einmal am Freitag erneuert. Es bleibe auf dem Tisch, sagte von der Leyen. Auf Nachfrage ergänzte sie, vor allem das Thema Freihandel für Autos sei bereits mehrfach auf dem Tisch gewesen, es habe allerdings keine adäquate Antwort gegeben.

13:59 Uhr – Audi friert Export in die USA ein

Der Ingolstädter Autobauer legt wegen der neuen Auto-Zölle die Lieferung von Fahrzeugen in die USA auf Eis. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte ein entsprechendes Schreiben an die Händler, über das zunächst die „Automobilwoche“ berichtet hatte. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt seien, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden. Die Händler sollten sich nun darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren.

Derzeit habe Audi in den USA mehr als 37.000 Autos auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen seien und damit verkauft werden könnten, sagte die Sprecherin weiter. Das reiche aus für etwa zwei Monate. Audi verfügt nicht über eine eigene Produktionsstätte in den USA und muss sämtliche Fahrzeuge importieren. Der US-Bestseller Q5 wird im Audi-Werk in Mexiko gefertigt, der Rest kommt aus den Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei. Wie Audi hatte auch der britische Autobauer Landrover angekündigt, vorerst Lieferungen in die USA einzustellen.

13:32 Uhr – Deutschland kann sich billiger verschulden

Der Bund ist mit seiner ersten Auktion von Bundeswertpapieren seit der US-Zoll-Ankündigung deutlich günstiger an frisches Geld gekommen. Bei der Versteigerung unverzinslicher Schatzanweisungen mit sechsmonatiger Laufzeit fiel die Durchschnittsrendite auf 1,9351 Prozent, wie die mit dem Schuldenmanagement betraute Finanzagentur mitteilte. Der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zufolge wurde damit erstmals seit 2022 wieder die Zwei-Prozent-Marke unterschritten. Zum Vergleich: Bei der vorigen vergleichbaren Auktion im Januar lag sie noch bei 2,3750 Prozent.

13:27 Uhr – Japan will Trump Zugeständnisse machen

Japan will den US-Präsidenten mit einem „Maßnahmenpaket“ besänftigen und so eine Senkung der von ihm verhängten Zölle erwirken. Die Lösung sei nicht, „stückweise“ vorzugehen, sagte Shigeru Ishiba. „Wir glauben, dass wir ein Maßnahmenpaket vorlegen müssen.“ Darin könnte etwa eine Vereinbarung zum Kauf von mehr Erdgas aus den USA enthalten sein. Japan wurde im Zuge von Trumps umfassender Zollankündigung mit einem Zusatzzoll von 24 Prozent belegt. Die außerdem seit Donnerstag geltenden US-Zölle auf Autos treffen die Wirtschaft des Landes zudem schwer.

13:10 Uhr – Trump feiert vermeintliche Erfolge

Der US-Präsident feiert auf Truth Social vermeintliche Erfolge seiner Zollpolitik: fallende Öl- und Lebensmittelpreise und daraus resultierende Null-Inflation. Die Börsen des „größten Schmarotzers von allen, China“ würden einbrechen. Was Trump nicht erwähnte: Die Turbulenzen an den Börsen haben auch massive Auswirkungen auf das Vermögen vieler Amerikaner. Gerade in den USA haben viele Menschen an der Börse investiert, entsprechend groß fällt der Unmut aus.

12:15 Uhr – Bundesregierung hofft weiter auf Gespräche

Die Bundesregierung hofft darauf, eine Eskalation des Handelskonflikts mit der US-Regierung vermeiden zu können. „Wir wollen ja keinen Handelskrieg herbeiführen, sondern das Ziel sollte schon sein, eher Handelshemmnisse weiter zu senken“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. „Und das Zweite ist, dass wir natürlich unsere heimischen Unternehmen schützen müssen vor dem, was ansonsten an Weiterungen kommt.“ Man dürfe jetzt nicht emotional reagieren, sondern müsse die Auswirkungen der US-Zölle verstehen.

Olaf Scholz ist nach den Worten Hebestreits im Gespräch mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs und führenden deutschen Unternehmen. Er informiere auch diejenigen, die nun über eine neue schwarz-rote Koalition verhandelten. Sein wahrscheinlicher Nachfolger im Kanzleramt, Friedrich Merz (CDU), kündigte an, angesichts der „dramatischen“ Lage an den Aktien- und Anleihemärkten die Frage der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ins Zentrum der Koalitionsverhandlungen zu stellen.

12:12 Uhr – Handelsplätze in Asien schließen Börsentag mit Rekordeinbrüchen

Hongkong schloss mit einem Verlust von mehr als 13 Prozent und verzeichnete den schwärzesten Tag seit fast drei Jahrzehnten. Der Handelsplatz Taipeh erlebte mit einem Minus von 9,7 Prozent sogar den schwersten Einbruch seiner Geschichte. Tokio büßte fast acht Prozent ein. Shanghai verlor mehr als sieben Prozent, Seoul büßte mehr als fünf Prozent ein. Auch die Börsen in Sydney, Wellington, Manila und Mumbai schlossen tief im Minus.

11:41 Uhr – „Das ist lächerlich“, sagt Habeck über Musks Null-Zoll-Forderung

In den Forderungen des US-Milliardärs und Präsidentberaters Elon Musk nach einer Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa unmittelbar nach den Zollankündigungen von Präsident Donald Trump sieht Robert Habeck ein Zeichen der Schwäche. „Ich denke, das ist ein Zeichen von Schwäche und vielleicht von Angst“, sagte der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg.

Musk hatte erklärt, aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer „Null-Zoll-Situation“ übergehen. „Die handelnde Politik ist völlig anders“, sagte Habeck nun. „Das ist lächerlich.“ Musks Äußerungen seien womöglich ein Zeichen für dessen Angst, seine eigenen Unternehmen wie SpaceX und Tesla könnten wegen der von Trump verhängten Zölle hohe Verluste erleiden. „Amerika ist in einer Position der Schwäche“, urteilte der Minister.

11:15 Uhr – Anlegeransturm überfordert Trade Republic

Mitten in dem durch die US-Zollpolitik ausgelösten Börsen-Beben ist der Zugriff auf die Börsen-App Trade Republic nach Medienberichten für einige Nutzer teilweise nur erschwert möglich gewesen. Die Störungen hätten am Morgen mehr als eine Stunde angedauert, berichtete unter anderem „Bild“. Die App sei durch den Ansturm der Anleger überlastet worden. Trade Republic erklärte, wegen „enormer Marktschwankungen kam es heute Morgen bei einigen Nutzern zu Ladeverzögerungen bei der Darstellung des Portfolios“. Diese Probleme seien behoben worden. „Der Kauf und Verkauf von Wertpapieren war zu jeder Zeit möglich“, hieß es weiter.

10:36 Uhr – Verband will Exportprognose „deutlich“ nach unten korrigieren

Der deutsche Außenhandelsverband BGA wird wegen des massiven Handelskonflikts seine ohnehin geringen Exporterwartungen für das laufende Jahr senken. „Unsere Prognose von minus 2,7 Prozent war schon historisch düster, wir werden sie im Laufe der nächsten Wochen aber noch deutlich nach unten korrigieren“, sagt BGA-Präsident Dirk Jandura der Nachrichtenagentur Reuters. „Auch wenn Verhandlungen mit den USA noch im Raum stehen, werden die Folgen dieses Handelskriegs, den die USA begonnen haben, zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums, höherer Inflation und Arbeitsplatzverlusten in den USA und Europa führen.“

10:11 Uhr – Deutschland droht drittes Rezessionsjahr in Folge

Der deutschen Wirtschaft droht Ökonomen zufolge wegen der US-Zollpolitik das dritte Rezessionsjahr in Folge. „In der kurzen Frist wird sich die neue Bundesregierung schwertun, den unmittelbaren Handelsschock abzufedern“, schreiben die Ökonomen Marc Schattenberg und Robin Winkler von Deutsche Bank Research. Daher könnte sich die bisherige Wachstumsprognose von 0,3 Prozent für 2025 als zu optimistisch herausstellen, falls sich die angekündigten „reziproken“ US-Zölle als dauerhaft erweisen sollten. „Insgesamt neigen sich die Konjunkturrisiken für 2025 in Richtung eines dritten Rezessionsjahres in Folge“, so die beiden Experten.

09:50 Uhr – „Protektionistische Schikane“ – China kritisiert USA

China kritisiert das Vorgehen von Donald Trump als „typische einseitige und protektionistische Schikane“. Außenministeriumssprecher Lin Jian sagt in Peking, Drohungen und Druck seien nicht der richtige Weg im Umgang mit China.

09:15 Uhr – Dax gibt zu Börsenbeginn deutlich nach

Die Zollängste der Anleger drücken den Dax zeitweise auf den tiefsten Stand seit September. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsstart 9,5 Prozent schwächer bei 18.751,75 Punkten. Danach pendelte er sich bei einem Minus von rund 6,5 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 19.277 Punkten ein.

Die Anleger fürchteten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. Schon am Freitag hatten die Börsen deutlich nachgegeben – und auf die drastischen Kursverluste eines „Black Friday“ folgt häufig ein „Panic Monday“.

08:18 Uhr – Deutscher Export mit 8,5 Prozent mehr Ausfuhren in die USA

Die deutschen Exporte sind auch wegen der steigenden Nachfrage aus den USA zuletzt gewachsen. Im Februar stiegen die Ausfuhren um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Importe zogen im Februar um 0,7 Prozent auf 113,8 Milliarden Euro an.

Das US-Geschäft legte im Februar deutlich zu: Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft, die zugleich Deutschlands wichtigster Handelspartner ist, kletterten um 8,5 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Künftig drohen wegen Trumps neuer Zollpolitik Einbußen. „Der Export scheint von Vorzieheffekten wegen absehbar höherer US-Zölle profitiert zu haben“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. „Unternehmen sind gut beraten, sich rasch nach anderen Handelspartnern als den USA umzusehen.“

08:15 Uhr – Trump: Ausländische Regierungen müssen „jede Menge Geld zahlen“

US-Präsident Donald Trump erwartet als Gegenleistung für die Aufhebung der Sonderzölle massive Geldzahlungen. Trump berichtete an Bord der Air Force One, er habe am Wochenende mit führenden Politikern aus Europa und Asien gesprochen: „Sie kommen an den Tisch. Sie wollen reden, aber es gibt keine Gespräche, wenn sie uns nicht jedes Jahr eine Menge Geld zahlen.“

07:24 Uhr – Griechischer Notenbankchef warnt vor Wachstumseinbruch in Eurozone

Das Wachstum in der Eurozone könnte sich um 0,5 bis einen Prozentpunkt abschwächen, sagt der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras der „Financial Times“. Das Risiko eines globalen Handelskriegs könne einen großen „negativen Nachfrageschock“ in der Eurozone auslösen. Das würde das europäische Wirtschaftswachstum stark belasten. Einige der US-Zölle seien schlimmer als erwartet und schafften ein beispielloses Ausmaß an globaler politischer Unsicherheit.

05:29 Uhr – Börsen in Asien brechen stark ein

Die asiatischen Märkte erleben einen rauen Start in den Börsentag. Im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der US-Regierung verbuchten die Börsen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street und dem Absturz der US-Futures stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio um 6,5 Prozent auf 31.591,84 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix notierte 6,5 Prozent niedriger bei 2319,64 Zählern.

Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. Der Shanghai Composite Index sackte kurz nach dem Handelsstart um 4,4 Prozent auf 3342 Zähler ab. Der Hongkonger Hang Seng Index gab zunächst sogar um 9,3 Prozent auf 20.730 Punkte nach. Der australische S&P/ASX 200 fiel im frühen Handel auf ein neues 100-Tage-Tief. In Deutschland folgt der Börsenstart einige Stunden später, Verluste sind aber auch dort zu erwarten.

03:07 Uhr – Trump: Ich bin offen für Gespräche

Donald Trump ist bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. „Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben“, sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“

Trump sagte, er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.“ Er habe aber betont, dass er nicht länger bereit sei, Handelsdefizite zu akzeptieren – also Ungleichgewichte im Handelsvolumen, bei denen ein Land deutlich mehr in die USA exportiert als es von dort importiert. Es müsse entweder einen Handelsüberschuss für die US-Seite geben oder ein ausgeglichenes Ergebnis im gegenseitigen Handel, fordert er.

02:24 Uhr – Börse in Tokio bricht ein

Die Börse in Tokio ist im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket zum Wochenauftakt eingebrochen. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street sackte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in den ersten 20 Handelsminuten um 2.752,06 Punkte oder 8,15 Prozent auf den Zwischenstand von 31.028,52 Punkten ab. In anderen Ländern wie Deutschland öffnet die Börse erst Stunden später, auch dort ist mit Verlusten zu rechnen.

02:05 Uhr – Abrutschen der Märkte sei nicht das Ziel, sagt Trump

US-Präsident Trump sieht das Abrutschen der Märkte eigenen Angaben zufolge nicht als Ziel. „Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen“, sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. „Wir sind von anderen Ländern so schlecht behandelt worden, weil wir eine dumme Führung hatten, die das zugelassen hat“, fügt er hinzu.

00:56 Uhr – Die US-Futures schwächeln

Die US-Futures der US-Aktienindizes schwächeln und deuten damit einen holprigen Start in die Handelswoche an. Die US S&P 500 E-minis Aktienfutures fielen um 4,27 Prozent. Der Dow E-minis büßte 3,96 Prozent ein und der Nasdaq 100 E-minis rutschte um 4,58 Prozent ab.

Sonntag, 6. April

21:40 Uhr – Experten erwarten auch kommende Woche Börsen-Turbulenzen wegen Trump-Zöllen

Nach dem Ausverkauf an den US-Börsen erwarten Experten auch angesichts angekündigter Zoll-Gegenmaßnahmen vieler Länder in der kommenden Woche weitere Turbulenzen. Die Zeit anhaltend steigender Kurse an den Börsen sei erstmal vorbei, sagte Mark Malek, Chief Investment Officer von Siebert Financial: „Der Bullenmarkt ist tot.“ Es könne in den nächsten Tagen zwar Gewinne geben. „Aber im Moment werden sie nicht nachhaltig sein.“ Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Zölle, der mit dem Beginn der Vorlage der Bilanzen der Unternehmen für das erste Quartal zusammengefallen sei, trage zu den düsteren Aussichten bei.

Ähnlich äußerte sich der Experte Steve Sosnick. „Irgendwann in der Woche ist es wahrscheinlich unvermeidlich, dass wir einen Aufwärtstag haben werden“, sagte der Chef-Anlagestratege bei Interactive Brokers. Es bleibe aber die Frage nach der Nachhaltigkeit einer Rallye. „Es kann sein, dass wir in dieser Woche einen Tag erleben, an dem die Bildschirme grün sind“, sagte auch Alex Morris, Chief Investment Officer bei F/m Investments, mit Blick auf die Farbe auf den Händler-Monitoren bei steigenden Kursen. „Aber eine dauerhafte Erholung könnte erst in drei oder vier Wochen eintreten. (…) An diesem Punkt werden die Leute anfangen zu sagen, dass wir genug Luft aus dem Ballon genommen haben.“

20:01 Uhr – Großbritannien will Unternehmen durch staatliche Intervention vor US-Zöllen schützen

Der britische Premierminister Keir Starmer hat in Aussicht gestellt, Großbritanniens Wirtschaft mithilfe von staatlichen Interventionen vor den Auswirkungen der US-Zölle zu schützen. „Wir sind bereit, die Industriepolitik zu nutzen, um britische Unternehmen vor dem Sturm zu schützen“, schrieb Starmer am Sonntag in einem Gastbeitrag in der britischen Zeitung „Sunday Telegraph“. Das möge manchen nicht geheuer sein, aber es sei unmöglich, an alten Meinungen festzuhalten, „während die Welt sich so schnell weiterdreht“.

Die Welt, wie wir sie kannten, gebe es nicht mehr, erklärte Starmer. „Alte Annahmen können nicht länger als gegeben angesehen werden.“ Statt einer regelbasierten Gesellschaft werden laut Starmer in Zukunft „Deals und Bündnisse“ die Welt bestimmen. Der Premierminister unterstrich zudem die Meinung der britischen Regierung, dass „niemand aus einem Handelskrieg als Sieger hervorgeht“. Hinsichtlich der Reaktion Großbritanniens auf die US-Zölle von über zehn Prozent auf britische Importe in die USA wollte Starmer nichts ausschließen. „Keine Option ist vom Tisch“, erklärte der britische Premier.

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