Muss sich der Sportvorstand etwa für seinen Ehrenpräsident entschuldigen…?

Seit der vergangenen Woche gab es wieder viele Bayern-Gerüchte um Leverkusen-Star Florian Wirtz (21) – angefeuert vor allem von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (73), der mal wieder über seinen Wirtz-Wunsch sprach und das Thema aufmachte.

Nach dem 2:1 bei Celtic Glasgow schickte Sportvorstand Max Eberl (51) eine Art Entschuldigung nach Leverkusen. Und der Sportvorstand sprach ein Machtwort vor dem Liga-Kracher am Samstag bei Bayer: „Also wir haben jetzt nicht viel über Florian Wirtz gesprochen oder über irgendeinen Spieler von Leverkusen. Das kreist um uns herum und ich glaube, das gehört sich einfach nicht, gerade vor so einem Spiel jetzt so eine Thematik aufzumachen.“

„Das gehört sich nicht“ – klingt im ersten Moment so, als wolle Eberl seinen Bayern-Aufsichtsrat und Ehrenpräsident Hoeneß für seine Wirtz-Aussagen maßregeln wollen. Hoeneß hatte letzte Woche in einem Interview mit „t-online“ gesagt: „Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss.“

Die Reaktion? Sportdirektor Christoph Freund (47) und Präsident Herbert Hainer (70) meinten, träumen sei ja erlaubt. Dann legte Hoeneß vor dem Playoff-Hinspiel der Champions League noch mal in BILD nach: „Wir wollen Wirtz! Aber da gehören drei dazu. Er hat noch einen langfristigen Vertrag in Leverkusen (bis 2027; d.Red.). Die Chancen sehe ich bei zehn Prozent!“

Für Eberl zu viel Wirtz-Wirbel – so sehr, dass er ein Machtwort sprechen muss?

BILD weiß: Mit „wir“ meinte Eberl in seiner Aussage vor allem Boss Dreesen, Freund und sich. Was Hoeneß macht, ist seine Sache. Eberl ist der Ansicht, dass der aktuelle Vorstand mit dem Sportdirektor keine Wirtz-Thematik öffentlich entfachen darf. Allerdings: Das Rasseln der Bayern dürfte man in Leverkusen dank Hoeneß sehr wohl wahrnehmen – auch ohne Aussagen der aktuellen Führung.

Eberl sagt weiter zur öffentlichen Wirtz-Debatte: „Das muss auch nicht sein. Flo Wirtz ist Spieler von Bayern Leverkusen. Wir haben herausragende Spieler bei uns in den Reihen – Michael Olise, Jamal Musiala, ich könnte jetzt ganz viele aufzählen. Wir können uns alle auf Samstag freuen, auf das wirklich tolle Spiel.“ Mehr freuen würden sich die Bayern-Fans jedoch, wenn Musiala und Wirtz in München vereint werden würden. Doch dafür wäre im Sommer wohl auch nicht das nötige Kleingeld auf dem Festgeldkonto da…

Was sagt Leverkusen? Auf die Frage, ob ihn die ständigen öffentlichen Wirtz-Träumereien nerven, konterte Leverkusen-Geschäftsführer Simon Rolfes (43) cool und mit einem feinen Seitenhieb: „Nein, wir sind ja alle ein bisschen Fan von Florian Wirtz. Es freut mich, dass die Bayern unsere Spiele auch intensiv verfolgen.“

Rolfes weiter: „Das haben die Bayern schon vor solchen Spielen gemacht, als ich mit zehn Jahren den ‚Kicker‘ gelesen habe. Von daher ist das keine neue Taktik.“