Barcelona filetierte Bayern beim 4:1 in die Einzelteile – vor allem die Abwehr sah gegen Raphinha & Co. richtig schlecht aus.
Minjae Kim (27), Dayot Upamecano (25) und Raphael Guerreiro (30) leisteten sich haarsträubende Stellungsfehler, waren auch in den Zweikämpfen ganz mies – alle drei BILD-Note 6. Alphonso Davies (23/ Note 5) war nicht viel besser.
Allerdings wurde die Abwehr auch immer wieder gnadenlos allein gelassen durch den mega-offensiven Pressing-Stil von Vincent Kompany (38).
Sportvorstand Max Eberl (51) will von reinen Defensiv-Problemen nichts wissen – nach der Barca-Katastrophe gab es eine Wutrede gegen die immer wieder aufkommende Abwehr-Kritik.
Eberl scharf: „Es hat nichts mit der Defensive zu tun! Das ist so billig, wenn wir Gegentore bekommen, das auf die Defensive zu schieben. Und wenn der Harry Kane ein Tor macht, ist es nur Harry Kane. Das ist das, was man haben möchte: Man möchte Auseinanderdividieren. Aber das lassen wir nicht zu.“
Ein Reporter bohrt nach, fragt: „Wie ist zu erklären, dass Kim und Upamecano nicht in die entscheidenden Zweikämpfe kommen – was bei zwei Gegentreffern der Fall war?“ Eberl kurz angebunden: „Bei welchen?“
Der Reporter antwortet: „Mit Sicherheit beim vierten – und beim ersten.“ Eberl hält dagegen: „Meines Wissens macht Josh (Kimmich, Anm. d. Red.) den Fehler in der Rückwärtsbewegung.“ Der Reporter unterbricht: „Upamecano rückt raus.“
Das reicht Eberl, er sagt: „Mach ’nen Trainerschein, dann kannst Du es besser machen!“
Eberl weiter: „Wir spielen unser Spiel, wir haben verloren, wir akzeptieren das und wir gratulieren Barcelona zum Sieg. Wir sind jetzt in die Champions League mit drei Punkten aus drei Spielen gestartet. Aber es wird von uns nicht an irgendeinem genörgelt. Wir verlieren zusammen, wir gewinnen zusammen – das ist relativ simpel.“
Für den Sport-Boss hat die gesamte Truppe schuld: „Wir haben verloren und vier Gegentore kassiert. Wir haben nach einer halben Stunde den Faden verloren. Und dann kriegst du vor der Halbzeit auch noch das 3:1, das war alles zusammen der Schlag, von dem wir uns nicht mehr erholt haben.“
Eberl blickt auch schon wieder nach vorn: „Du willst nicht nur aus Siegen lernen, du wirst auch aus Niederlagen lernen. Und das tun wir.“
Hat er Sorge, dass Bayern aktuell auf Platz 23 steht und die K.o.-Runde verpassen könnte? Eberl: „Der neue Modus entscheidet sich erst am 8. Spieltag, nicht am 3. Wir haben verloren, wir haben Dinge nicht gut gemacht. Wir reden nichts schön, Barcelona hat es einfach in Phasen besser gemacht. Das tut weh. Aber ich wehre mich dagegen, einzelne Spieler zu hinterfragen.“