Kann sich Europa bald die Formel 1 nicht mehr leisten?
Die Königsklasse des Motorsports boomt und macht so viel Gewinn wie noch nie! Ein Grund: Reiche Staaten leisten sich die Formel 1 – um ihr Image aufzubessern.
Erst vor einer Woche wurde offiziell verkündet, dass der Großen Preis von Monaco bis 2031 Teil des Rennkalenders bleiben wird. Das Fürstentum greift dafür tiefer in die Tasche, lässt sich das Spektakel ab 2026 doppelt so viel kosten wie in der Vergangenheit (25 Millionen Euro statt 12 Millionen Euro).
Doch gleichzeitig prophezeit der Präsident des Automobil-Klubs in Monaco den anderen Rennen eine düstere Zukunft. So sagte Michel Boeri in einem Interview: „Es werden in der Zukunft nur zwei oder drei Rennen in Europa übrig bleiben.“
Der Rest? Wird seiner Meinung nach verschwinden.
„Nicht nur werden viele europäischen Rennen verschwinden, die verbliebenen werden sich abwechseln. So wie sich die Nachfrage entwickelt, werden nur zwei oder drei bestehen bleiben. Das Interesse verschiebt sich derzeit in Richtung China und andere Kontinente.“
Aktuell sind es noch acht europäische Rennen pro Saison – auch in der kommenden 2025. Danach gibt es noch viele Fragezeichen.
Nicht in England. Silverstone in England verkündete im Februar, dass bis 2034 das legendäre Rennen im Kalender bleiben wird. Für viele der anderen Strecken kann es ab 2026 eng werden.
Der Konkurrenzkampf um die Rennen ist groß. In den vergangenen Monaten wurden Gerüchte laut, dass Südafrika in Zukunft ein Rennen austragen wird – schließlich ist Afrika derzeit der einzige Kontinent ohne Grand Prix.
Bereits seit Monaten gibt es Gespräche, dass ab 2026 nicht mehr alle bisherigen acht europäischen Rennen ausgetragen werden – sondern sie sich untereinander in den jeweiligen Saisons abwechseln. Im Zuge dessen wurden auch Spekulationen laut, dass es bald wieder in Deutschland ein Rennen geben könnte. Doch ist man hierzulande wirklich bereit, die hohen Kosten für ein Rennen zu stemmen?
In Millionärs-Paradies Monaco ist man bereit. Boeri: „Im Vergleich zu anderen Grand Prix‘ haben wir ein paar kleine Vorteile. Wir werden nicht rotieren. Wir werden jedes Jahr hier fahren.“