Der BVB und seine zwei Gesichter!

Drei Tage nach dem Viertelfinal-Einzug in der Champions League verliert Borussia Dortmund das wichtige Bundesliga-Topspiel bei RB Leipzig mit 0:2.

Damit bleibt sich der BVB treu, ist wie schon so oft in dieser Saison nach einem Europa-Erfolg unter der Woche in der Liga kaum wiederzuerkennen. Das 2:1 in Lille scheint nur das nächste Kurzzeit-Hoch in Dortmunds Achterbahn-Saison gewesen zu sein.

Pascal Groß bei Sky: „Es wird immer gesagt, dass wir nach der Champions League Probleme haben und keine Spiele gewinnen können. Mich nervt das extrem. Wir haben es heute wieder nicht geschafft. Das ist extrem bitter.“

Und die Lage in Dortmund wird immer dramatischer! Denn der BVB muss einen Verletzungs-Schock verkraften: Sabitzer knallt böse mit Mitspieler Groß und Leipzigs Baumgartner zusammen, muss unter Tränen vom Platz. Noch auf dem Platz wird der sogenannte Schubladentest durchgeführt, um zu schauen, ob die Kreuzbänder noch intakt sind (28.).

Hinzu kommt: Dortmund verballert nach der Pause durch Guirassy (46., 60. 62.), Groß (76.) und Schlotterbeck (79.) zahlreiche Top-Chancen (insgesamt 21 Torschüsse in der zweiten Hälfte). Lille-Held Beier (50., 52.) und Adeyemi (65.) scheitern auch noch am Aluminium.

Leipzig-Keeper Gulacsi: „Dortmund war brutal in der Offensive. Da war auch ein bisschen Glück dabei.“

BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck: „Wir waren extrem abschlussschwach heute. Wir sind drei Mal alleine aufs Tor gelaufen. Wir haben es nicht hinbekommen, ein Tor zu schießen.“

Der BVB verpasst den Ausgleich – und rutscht in der Tabelle um einen weiteren Platz auf Rang 11 ab! Auch, weil Leipzigs Top-Stars wieder treffen.

18. Minute: Erst hält BVB-Keeper Kobel stark gegen Raum. Den Nachschuss verpasst Sesko zunächst. Doch Xavi (21) ist zur Stelle, trifft eiskalt zum 1:0!

Nach dem Treffer platzt es aus Xavi raus: Beim Jubel setzt er sich auf eine Werbebande, guckt dabei wütend und macht mit seiner rechten Hand eine Geste nach dem Motto: „Was redet ihr alle?“

Hintergrund: Zuletzt hatte es harte Kritik an Xavi gegeben. Einer der Vorwürfe: Star-Allüren. Nun liefert der Spielmacher die perfekte Antwort.

Kurz nach der Pause legt Lois Openda (25) bei einer Xavi-Ecke das 2:0 nach (48.).

Von Rückenwind ist bei der Elf von Niko Kovac (53) vor allem in der ersten Hälfte nix zu sehen. Und das, obwohl Kovac der gleichen Startelf wie in Lille vertraut und für den BVB vor Anpfiff galt: verlieren verboten!

Doch nach der zweiten Liga-Pleite in Folge (zuletzt 0:1 gegen Augsburg) kann der Revier-Klub das oberste Pflicht-Ziel der Bosse, Platz 4, schon abschreiben (7 Punkte Rückstand). Schlotterbeck dazu: „Haken dran ist schwer, aber ja, es ist fast unmöglich.“

Genau wie Dortmund läuft auch Leipzig den eigenen Liga-Ansprüchen hinterher. Mit dem Sieg gegen den BVB bleiben die Sachsen aber voll im Rennen um Champions-League-Platz 4.

Ein wichtiger Dreier auch für Leipzig-Trainer Marco Rose (48). Denn nach zuletzt 4 sieglosen Spielen (3 Unentschieden, eine Pleite) stand er stark in der Kritik.