Im diplomatischen Bemühen um ein Ende des Ukrainekriegs hat sich US-Präsident Donald Trump skeptisch über die Haltung der Ukraine gezeigt. Er sei sich nicht sicher, ob der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des
russischen Angriffskriegs einverstanden ist.
Die USA hätten mit Russlands Staatschef Wladimir Putin gesprochen und mit ukrainischen Vertretern,
darunter Selenskyj, sagte Trump. „Und ich muss sagen, dass ich ein
wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht
gelesen hat“, schob der US-Präsident hinterher. Das sei der Stand von
vor ein paar Stunden gewesen.
Russland würde wohl lieber das ganze Land
haben, dennoch glaube er, dass die Regierung in Moskau mit dem Vorschlag einverstanden
sei. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden
ist“, sagte Trump. „Seine Leute lieben ihn (den Vorschlag)“, schob er nach.
Wichtige Punkte noch offen, Verhandlungsstand unklar
Zuvor hatten in den vergangenen Tagen im US-Bundesstaat Florida intensive Gespräche zwischen Vertretern der USA und der Ukraine stattgefunden. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner führten die Verhandlungen auf US-amerikanischer Seite. Für die Ukraine waren Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow anwesend. Zum Abschluss der Gespräche in Florida schaltete sich auch Selenskyj telefonisch dazu und bezeichnete den Austausch als konzentriert und konstruktiv.
Offen sind weiterhin wichtige Punkte, darunter mögliche Gebietsabtretungen und US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Wie sich der Ursprungsplan der USA seit seiner ersten Veröffentlichung vor rund drei Wochen verändert hat, ist bislang nicht bekannt. Am Montag wird Selenskyj zu Gesprächen mit westlichen Partnern um Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in London erwartet, um den aktuellen Stand zu erörtern.
Der erste, sehr russlandfreundliche Entwurf wurde auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten in mehreren zentralen Punkten überarbeitet. Ursprünglich sah der Plan unter anderem vor, dass die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet, ihre Streitkräfte verkleinert und den gesamten Donbass an Russland abtritt – auch jene Gebiete, die derzeit nicht von Russland besetzt sind.
