Der Unternehmer Dirk Möhrle soll alleiniger Inhaber des
Suhrkamp-Verlags werden. Das berichtete die unter
Berufung auf den Verlag selbst. Demnach soll Möhrle zum 31. Oktober die Anteile
am Verlag von Ulla Unseld-Berkéwicz und der Familie Ströher übernehmen. Diese
halten gemeinsam 61 Prozent der Aktien.
Möhrle selbst besitzt dem Bericht zufolge seit dem Jahr 2015 bereits 39 Prozent
der Anteile an dem Verlag. „In den vergangenen zehn Jahren meiner Beteiligung
am Suhrkamp-Verlag habe ich entdecken dürfen, welche Bedeutung diesem Verlag
und seinen Autoren zu eigen ist“, sagte der Unternehmer der . Wie kein
zweiter Verlag habe Suhrkamp die Geistesgeschichte der Bundesrepublik ebenso
geprägt wie ihre politische Kultur. „Vor allem aber wurde er zum Maßstab für
literarische Qualität in Deutschland.“
Sein volles Vertrauen gelte dem Verleger Jonathan Landgrebe
und der Geschäftsleitung mit Tanja Postpischil, sagte Möhrle der Zeitung weiter.
Ihnen, den Mitarbeitern des Verlags und den Autorinnen und Autoren verspreche
er, „langfristig und mit vollem Engagement meine Ressourcen einzubringen, damit
in diesem einzigartigen Verlag auch künftig in verlegerisch unabhängiger Arbeit
gute, schöne und bedeutende Bücher entstehen können“, zitiert ihn das Blatt.
Einem Bericht der ) zufolge befindet sich
der Verlag wirtschaftlich in einer Krise. Schon im Jahr 2022 habe der Verlag einen
Jahresfehlbetrag von 270.000 Euro eingefahren. In den darauffolgenden Jahren
habe sich die finanzielle Situation nur verschlechtert, sodass eine Villa des
Verlags in Frankfurt zügig verkauft werden musste. Der teilte Suhrkamp auf
Anfrage mit, „dass der Verlag im Sommer 2024 existenzbedrohende wirtschaftliche
Schwierigkeiten hatte“, sei nicht zutreffend.