Für die Regierung geht’s in die Zitter-Woche – und schon am Mittwochabend beim Koalitions-Gipfel könnte die Ampel endgültig ausgeknipst werden.

Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) hofft, durchs Ampel-Aus seine Partei aus der Unbeliebtheit zu hieven und den Einzug in den nächsten Bundestag zu sichern. Aktuell dümpeln die Liberalen bei 4 Prozent rum und müssen um den Wiedereinzug ins Parlament bangen.

Doch kann der Lindner-Plan überhaupt aufgehen? Und was würde ein Ampel-K.O. für die Wählergunst von SPD und Grünen bedeuten?

▶︎ Die Liberalen um Lindner könnten am stärksten vom vorzeitigen Ampel-Bruch profitieren! Der Grund: Besonders bei FDP-Wählern ist die aktuelle Regierungspolitik verhasst. INSA-Chef Hermann Binkert zu BILD: „Die FDP-Wählerschaft fremdelt am meisten mit der Ampel-Politik.“ Viele haben sich deshalb abgewendet. Mögliche Folge: Durchs vorzeitige Regierungs-Ende müsste die FDP keine Ampel-Agenda mehr mittragen, könnte so Abtrünnige zurückgewinnen.

Doch auch bei SPD und Grünen könnte das Ampel-Aus für Auftrieb sorgen, wenngleich nicht so stark wie beim gelben Koalitionspartner. Denn: „Viele Grünen- und SPD-Wähler tun sich schwer mit der FDP und ihrer Politik.“ Heißt: Müssten Scholz und Habeck keine Zugeständnisse mehr an Lindner machen, könnte das verloren gegangene Wähler überzeugen.

Klar ist: Die Koalition hat allen drei Parteien nichts gebracht. Nach der Wahl vor drei Jahren kam die Regierung noch auf insgesamt 57 Prozent der Stimmen. Aktuell wären es gerade mal 30 Prozent – zusammen weniger, als die Union alleine schafft. Binkert: „Es würde auseinandergehen, was nicht zusammengehört.“ Ein Ampel-Aus könnte damit allen drei Parteien helfen.