„Die Operation ist vorbei! Der Patient lebt“, jubelt Trump – aber der Dow Jones bricht ein

Wochenlang hat US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden XXL-Zollpaket gedroht – nun stellte er seine Maßnahmen vor. Sie sind beispiellos in ihrem Umfang. Auf die meisten Importwaren wird ein Mindestzoll von 10 Prozent eingeführt – mit einem höheren Satz von 20 Prozent für Waren aus der EU. Wie geht es jetzt weiter?

Alle Entwicklungen nach Trumps Zollpaket im Überblick:

15:53 Uhr – „Die Operation ist vorbei! Der Patient lebt“, sagt Trump – aber der Dow Jones bricht ein

US-Präsident Donald Trump sieht die USA nach Verkündung seiner gewaltigen Zölle auf dem richtigen Weg. „Die Operation ist vorbei! Der Patient lebt und ist auf dem Weg der Besserung. Die Prognose lautet, dass der Patient viel stärker, größer, besser und widerstandsfähiger sein wird als je zuvor“, schrieb Trump in Großbuchstaben auf seiner Plattform Truth Social.

Die Märkte sehen das indes anders. Mit Aktienverkäufen in großem Stil reagierten Investoren auf die Ankündigung. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte zum Handelsauftakt 2,7 Prozent auf 41.098 Punkte ein. Noch größer waren die Verluste an der von großen Technologietiteln geprägten Nasdaq-Börse. Der Nasdaq 100 Index sackte um 3,9 Prozent auf 18.828 Punkte ab und fiel auf das niedrigste Niveau seit September vergangenen Jahres. Der S&P 500 rutschte um 3,2 Prozent auf 5.487 Zähler ab. Auch dieser marktbreite Index fand sich auf dem tiefsten Stand seit September 2024 wieder.

14:18 Uhr – US-Zölle treffen Bayern hart

Die verkündeten Zölle treffen den Freistaat nach Ansicht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft schwer. Mit 29 Milliarden Euro „war Amerika 2024 der größte Exportmarkt für uns“, betont Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Insgesamt gehen nach Zahlen des Landesamts für Statistik knapp 13 Prozent der bayerischen Exporte in die USA. Das ist deutlich mehr als der deutsche Durchschnitt von gut 10 Prozent.

13:50 Uhr – CDA-Chef fordert neue Digitalsteuer für US-IT-Konzerne

Der Chef des Arbeitnehmer-Flügels der Union, Dennis Radtke, fordert als Antwort auf die neuen US-Zölle Maßnahmen gegen US-Tech-Konzerne. „Deutschland und Europa müssen jetzt eine Digitalsteuer einführen. Das muss eine direkte Antwort auf Trumps Zoll-Politik sein“, sagt der CDA-Vorsitzende der Nachrichtenagentur Reuters. „Deutschland sollte hier eine Vorreiter-Rolle einnehmen.“ Man müsse der US-Regierung zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lasse. Er verweist darauf, dass US-Tech-Firmen weiter Milliarden Gewinne in Deutschland und Europa machten, ohne einer fairen Besteuerung zu unterliegen.

13:49 Uhr – Weihnachtsinsel wundert sich über US-Zölle

Der lokale Regierungschef der Weihnachtsinsel wundert sich über die US-Zölle gegen das Atoll im Indischen Ozean. Gegen das Gebiet südlich der indonesischen Insel Java seien Zölle in Höhe von zehn Prozent angekündigt worden – wie gegen Australien, unter dessen Verwaltung das autonome Gebiet seit 1958 steht. Das australische Außengebiet habe aber überhaupt nichts in die USA exportiert, sagt Gordon Thomson.

Auch die unbewohnten Heard- und McDonald Inseln in der Antarktis sind als australische Außenposten theoretisch von den von US-Präsident Trump gegen australische Waren verhängten Zöllen betroffen. Die kargen Eilande umfassen zwei aktive Vulkane und können nur über das Meer erreicht werden.

13:14 Uhr – Kiew will sich um niedrigere US-Zölle bemühen

Die ukrainische Regierung bemüht sich beim Weißen Haus um bessere Zollbedingungen. Das schreibt Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko auf X. Die ukrainischen Zölle auf US-Produkte seien „ziemlich niedrig“, erklärt sie. Zudem habe ihr Land im vergangenen Jahr mehr Güter aus den USA importiert als im Gegenzug dorthin verkauft worden seien. Die von Trump auf Waren aus der Ukraine verhängten Zölle in Höhe von zehn Prozent würden sich überwiegend auf kleine Produzenten auswirken, warnt sie. „Die Ukraine hat den Vereinigten Staaten als verlässlicher Verbündeter und Partner einiges zu bieten. Beide Länder werden von fairen Zöllen profitieren.“

12:55 Uhr – EU-Handelskommissar will am Freitag mit US-Regierung sprechen

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will am Freitag mit Vertretern der US-Regierung über den Zollkonflikt sprechen. Dies kündigt er auf X an. „Wir werden ruhig, schrittweise und einheitlich handeln, während wir unsere Antwort abstimmen und ausreichend Zeit für Gespräche lassen. Wir werden jedoch nicht tatenlos zusehen, sollten wir keine faire Vereinbarung erreichen können“, erklärt Sefcovic.

12:51 Uhr – US-Zölle treffen vernetzte Chip-Industrie

Die angekündigten Zölle sind ein Schlag für die weltweit vernetzte Chip-Industrie. Zwar sind Halbleiter bislang von den Ausfuhr-Gebühren zwischen zehn und fünfzig Prozent ausgenommen, die die USA künftig auf Importe erheben wollen. Aber Chips werden in allen elektronischen Geräten verbaut, egal ob Smartphones, Spielekonsolen, Autos oder Roboter, und sind Teil von ausgeklügelten Lieferketten, die sich oft über mehrere Länder erstrecken. Indirekt ist die Branche also doch betroffen – und es ist offen, ob die US-Regierung nicht doch noch direkte Zölle auf Halbleiter-Importe verhängen wird.

12:50 Uhr – Linken-Chefin: Antwort ist fairer Handel

Linken-Chefin Ines Schwerdtner schreibt die erwarteten negativen Folgen der US-Zölle auch der deutschen Politik zu. „Statt die Wirtschaft unabhängiger vom Export zu machen und die Nachfrage im eigenen Land zu stärken, hat man weiter auf alte Rezepte gesetzt“, sagt Schwerdtner der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt rächt sich das.“

Die Parteichefin forderte eine andere Wirtschaftspolitik. Das „alte Lied von mehr Wettbewerbsfähigkeit“ passe nicht zur Weltlage, meint sie. Die Antwort sei nicht mehr Konkurrenz, sondern mehr Zusammenarbeit. „Durch mehr Fairness und einem Handel auf Augenhöhe können wir Wohlstand schaffen – in Europa, aber auch im globalen Süden.“

12:49 Uhr – US-Zölle kurbeln Goldkäufe in Vietnam an

Die massiven US-Zölle auf Waren aus Vietnam treiben Anleger in Scharen zu Goldkäufen. Während der vietnamesische Aktienmarkt einbrach, standen Menschen in der Hauptstadt Hanoi Schlange, um Gold zu kaufen. In das Edelmetall zu investieren, sei wegen der unsicheren Wirtschaftslage mit einem geringeren Risiko verbunden, sagt Nguyen Trung, einer der Käufer.

Vietnam hat seine große Abhängigkeit von den USA bereits seit langem erkannt. Das südostasiatische Land hat seine Handelsbeziehungen durch Freihandelsabkommen mit mehr als einem Dutzend Ländern auf ein breiteres Fundament gestellt, wie Dan Martin sagt, internationaler Wirtschaftsberater bei dem Unternehmen Dezan Shira & Associates.

12:04 Uhr – Baerbock spricht von „Tag der Inflation“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock spricht von einem „absolut schlechten Tag“ für die Weltwirtschaft. Für Europa sei dies kein „Tag der Liberation“ und für die US-Verbraucher eher ein „Tag der Inflation“, sagt Baerbock vor Beratungen der Nato-Außenminister in Brüssel. Europa sei an einem Handelskrieg nicht interessiert, werde seinen Binnenmarkt aber schützen, falls dies notwendig sei.

11:35 Uhr – Pharmariese Roche erwägt Kapazitätsausbau in den USA

Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche will nach den neuen US-Zöllen eine Aufstockung seiner Kapazitäten in den USA prüfen, um die Nachfrage nach seinen Medikamenten und medizinischen Tests weiterhin decken zu können. „Wir erwägen zusätzliche Investitionen in den USA, um die Bedürfnisse der Patienten weiterhin zu erfüllen“, erklärt der Arzneimittelhersteller aus Basel. Das Unternehmen habe in den Vereinigten Staaten mehr als 25.000 Mitarbeitende und verfüge über die gesamte pharmazeutische und diagnostische Wertschöpfungskette: Vier Standorte für Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb im Pharmageschäft und sieben Standorte der Diagnostiksparte.

11:34 Uhr – Institut: Zollschaden für Deutschland von 200 Milliarden Euro droht

Die Zollpläne drohen teuer für Deutschland zu werden. Nach Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) kann sich der Schaden in der vierjährigen Amtszeit Trumps auf rund 200 Milliarden Euro summieren. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt läge dann im Jahr 2028 um etwa anderthalb Prozent niedriger als ohne Zölle, heißt es in der heute veröffentlichten Studie. Für die Europäische Union könnte sich der Schaden auf etwa 750 Milliarden Euro summieren.

11:18 Uhr – VDIK: Vernichtender Tag für den freien Welthandel

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) fordert von der EU, der Welthandelsorganisation WTO und den betroffenen Staaten „klare Signale und Maßnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung der liberalen Welthandelsordnung, idealerweise unter Einschluss der USA.“ Die Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump führe weltweit zu Unsicherheit und Vertrauensverlust, teilt der Verband mit. Es sei ein vernichtender Tag für den freien Welthandel. Die Unionsparteien und die SPD müssten sich in den Koalitionsverhandlungen nun auf Reformen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und auf Rahmenbedingungen für die E-Mobilität einigen.

11:12 Uhr – Habeck vergleicht US-Zollpaket mit Ukraine-Krieg

Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Parallelen zwischen dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem neuen US-Zollpaket. Die Entscheidung vom Vorabend sei durchaus vergleichbar „mit dem Beginn der Amtszeit, nämlich mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und der drohenden Gasmangellage“, sagt der Grünen-Politiker in Berlin. Es handele sich um die disruptivsten Zollerhöhungen seit 90 Jahren.

11:11 Uhr – Finanzmarkt setzt auf EZB-Zinssenkung

Am Finanzmarkt nehmen die Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank deutlich zu. Am Geldmarkt wurde am Donnerstagvormittag die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts nach unten auf der nächsten Zinssitzung der EZB in zwei Wochen auf rund 90 Prozent taxiert. Am Vortag waren es rund 80 Prozent gewesen.

Erwartet wird, dass die Währungshüter den Einlagensatz – den Leitzins im Euroraum – um 0,25 Punkte auf 2,25 Prozent herabsetzen. Es wäre seit Mitte 2024 der siebte Schritt nach unten. Die EZB will am 17. April wieder über die Zinsen entscheiden.

11:05 Uhr – Habeck: Trump wird bei genügend Druck seine Zollpolitik ändern

Trump muss Habeck zufolge nach seinen Zöllen gegen weite Teile der Welt einen Gegendruck spüren. Dann werde er sich korrigieren. „Dieser Druck muss jetzt entfaltet werden“, sagt Habeck. Die EU müsse dabei aber darauf achten, dass sie nicht Produkte teurer mache, bei denen Europa auf Importe angewiesen sei. Zudem müsse Europa jetzt strategische Investitionen tätigen, um unabhängiger zu werden. Als Beispiele nennt er eine eigene Cloud-Infrastruktur sowie KI- und Raumfahrt-Kapazitäten.

11:04 Uhr – Wagenknecht für Abkehr von Flüssiggas

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert als Antwort auf US-Zölle eine Abkehr von amerikanischem Flüssiggas. Stattdessen solle Europa mehr Pipelinegas importieren, das aktuell allerdings fast nur aus Russland zu erhalten sei, meint Wagenknecht. „Preiswerte Energie ist die beste Medizin für unsere taumelnde Wirtschaft.“ Zudem solle Europa in seine digitale Souveränität investieren.

11:00 Uhr – EU-Chefdiplomatin: Rüstungsgüter nicht nur in den USA kaufen

Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas ruft dazu auf, bei der Beschaffung von Rüstungsgütern weniger stark auf die USA zu setzen. „Natürlich ist die Verteidigungszusammenarbeit, die wir mit den Amerikanern haben, auch sehr wichtig“, sagt die EU-Außenbeauftragte am Rande eines informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister in Warschau. Aber es werde geschaut, was mehr für die europäische Verteidigungsindustrie gemacht werden könne.

„Wir kaufen im Moment viel von den Amerikanern, aber wir müssen unser Portfolio diversifizieren, damit wir in der Lage sind, die Munition und die Dinge, die wir hier brauchen, hier zu produzieren.“

10:35 Uhr – „Es wird nur Verlierer geben“, sagt Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisiert die Zölle als „grundfalsch“ und „Anschlag“ auf die globale Handelsordnung. „Es wird nur Verlierer geben“, sagt der Kanzler in Berlin. „Das ist ein Anschlag auf eine Handelsordnung, die Wohlstand überall auf dem Globus geschaffen hat.“

10:31 Uhr – Frankreichs Premierminister nennt US-Zölle „Katastrophe für die Weltwirtschaft“

Frankreichs Premierminister François Bayrou bezeichnet die angekündigten Zölle als „Katastrophe für die Weltwirtschaft“. „Es bedeutet immense Schwierigkeiten für Europa“, sagt Bayrou in Paris. „Ich glaube, es ist auch eine Katastrophe für die USA und für deren Bürger“, fügt er hinzu.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron möchte sich am Nachmittag in Paris mit Vertretern der besonders betroffenen Branchen treffen. Die französischen Wein- und Spirituosenhersteller rechnen mit einem Exporteinbruch in Höhe von 800 Millionen Euro.

10:22 Uhr – Belgien: Wirtschaftswachstum wird durch Einfuhrzölle gebremst

Belgien fürchtet negative Auswirkungen auf breiter Front. „So oder so wird es nicht nur belgische Unternehmen, sondern auch unsere Bürger treffen, teilweise aufgrund eines geringeren Wirtschaftswachstums (…) und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Vereinigten Staaten selbst eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben fordern“, erklärt der belgische Außenminister Maxime Prevot.

10:20 Uhr – Leiterplattenproduzent AT&S warnt vor indirekten Auswirkungen

Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S sieht seine Leiterplatten und IC-Substrate derzeit nicht unmittelbar von den US-Zöllen betroffen. „Wir sehen auch keine Signale, dass sie in den Fokus geraten könnten“, erklärte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Als Zulieferer sei AT&S jedoch indirekt betroffen: Würde ein europäisches Auto mit den Leiterplatten des Unternehmens in den USA mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt, könnte dies die Nachfrage nach diesen Autos und damit auch nach den Leiterplatten senken.

10:11 Uhr – DIHK: EU sollte nicht impulsiv, sondern mit Weitsicht reagieren

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) kritisiert die Zollpläne. „Das wird nicht als Befreiungstag in die Geschichte eingehen, sondern als Belastungstag – vor allem für die amerikanischen Konsumenten“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Die 20-prozentigen Einfuhrzölle auf alle europäischen Waren seien ein Rückschlag für die deutschen Exporteure, denn für Deutschland seien die USA der wichtigste Handelspartner. „Wir sind auch auf anderen Weltmärkten gut vertreten – das müssen wir jetzt erst recht ausbauen.“ Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und mit Indien müssten rasch unter Dach und Fach gebracht werden. „Auf die neuen US-Zölle sollte die EU nicht impulsiv, sondern entschieden und mit Weitsicht reagieren.“ Es zeige sich erneut, dass Europa seine Firmen ohne weitere Verzögerungen fit für den Wettbewerb machen müsse.

10:07 Uhr – Deutsche Süßwarenindustrie: Zölle treffen auch US-Firmen

Die deutsche Süßwarenindustrie kritisiert die angekündigten Zölle von rund 20 Prozent scharf. „Sie treffen die falschen Adressaten – nämlich eine Branche, die wichtige Rohstoffe wie Mandeln, Pistazien, Walnüsse, Cranberries und Erdnüsse in großen Mengen aus den Vereinigten Staaten bezieht“, erklärt Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth vom Branchenverband BDSI. Bei Mandeln betrage der Anteil der USA bei den Importen in die Europäische Union 92 Prozent. „Mit den Zollerhöhungen schaden die USA nicht nur europäischen Herstellern, sondern auch den US-Partnern unserer Branche und ihrer eigenen Landwirtschaft.“

10:04 Uhr – Südkorea will Auto-Branche stützen

Südkorea will seine Autoindustrie stützen. Die Regierung plane, bis nächste Woche Notfallmaßnahmen zur Unterstützung der Automobilindustrie anzukündigen, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den amtierenden Präsidenten Han Duck Soo. Dem Bericht zufolge hat zudem der Handelsminister vor, so bald wie möglich zu Verhandlungen in die USA zu reisen.

10:00 Uhr – Europäische Luxusaktien brechen ein

Die Aktien europäischer Luxusfirmen gehen auf Talfahrt. Die Aktien des Cartier-Mutterkonzerns Richemont und des Uhrenkonzerns Swatch rutschten um rund fünf Prozent ab. Die Analysten von JPMorgan rechnen damit, dass die Zölle am meisten den Schweizer Luxusuhrenherstellern zu schaffen machen, da sowohl Richemont als auch Swatch dünne Margen hätten. Die Papiere des dänischen Schmuckherstellers Pandora brachen um zwölf Prozent ein. Burberry fielen um vier Prozent, der Gucci-Mutterkonzern Kering um 5,7 Prozent und LVMH um 3,3 Prozent.

09:58 Uhr – China: USA müssen Kurs korrigieren

Die chinesische Regierung kritisiert die Zollankündigungen scharf und fordert die USA zu einer Kurskorrektur auf. „Die USA müssen jetzt ihre falschen Praktiken korrigieren und wirtschaftliche und handelspolitische Differenzen mit anderen Ländern – einschließlich China – durch faire, respektvolle und gegenseitige Konsultationen lösen“, sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Ein Sprecher des Handelsministeriums sagt, die Regierung sei weiterhin bereit „mit den Vereinigten Staaten in wichtigen Fragen des bilateralen Handels zusammenzuarbeiten“.

09:54 Uhr – US-Senat stimmt gegen Kanada-Zölle

Mehrere republikanische US-Senatoren verweigern Präsident Donald Trump in seiner aggressiven Zollpolitik gegenüber Kanada die Gefolgschaft. Der Senat in Washington verabschiedete am Mittwoch mit den Stimmen der oppositionellen Demokraten sowie von vier Republikanern eine Resolution gegen die 25-Prozent-Zölle auf kanadische Importe. Die Resolution wurde mit 51 gegen 48 Stimmen beschlossen. Trumps Republikaner haben im Senat eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze.

Das Senatsvotum hat jedoch nur symbolische Bedeutung. Es besteht praktisch keine Chance, dass die Resolution in ein Gesetz mündet.

09:24 Uhr – Dax knickt ein

Die Zollerhöhungen schicken den Dax auf Talfahrt. Der deutsche Leitindex rutschte unter die Marke von 22.000 Punkten und verlor kurzzeitig 2,6 Prozent. Danach stieg der Kurs wieder an.

„Die verhängten Zölle übertreffen die Erwartungen bzw. Befürchtungen“, sagt Thomas Altmann von QC Partners. Damit rücke der US-Präsident die Weltwirtschaft näher an den Abgrund heran. „Dieses Vorgehen wird weltweit Wachstum kosten.“

09:11 Uhr – Schweizer Notenbank will Dialog mit US-Regierung weiterführen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) äußert sich zurückhaltend zu den neuen US-Zöllen. „Die SNB nimmt die Ankündigung der US-Administration zur Kenntnis und ist daran, die Faktenlage eingehend zu analysieren“, erklärt die Notenbank. „Wir werden mit der neuen US-Administration den etablierten Dialog weiterführen.“ Die Schweiz ist wegen ihrer Eingriffe am Devisenmarkt wiederholt ins Visier der US-Behörden geraten.

09:10 Uhr – Deutsche Industrie fordert geeinte und entschlossene Reaktion der EU

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert eine geeinte und entschlossene Reaktion der EU. „Die angekündigten Zölle sind ein beispielloser Angriff auf das internationale Welthandelssystem, freien Handel und globale Lieferketten“, erklärt Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI. Europas Wirtschaft dürfe nun nicht „zum Spielball geopolitischer Interessen werden“.

Die EU sei „nur geschlossen handlungsfähig“, mahnt Niedermark. Sie habe „eigene Instrumente für eine wirksame Gegenreaktion, die sie entschlossen ausspielen kann“. Er fordert ein abgestimmtes Vorgehen der EU mit anderen Handelspartnern.

09:05 Uhr – Spanien dringt auf Gegenmaßnahmen

Spanien drängt auf Gegenmaßnahmen auf die verkündeten Einfuhrzölle. Die neuen Zölle seien „unfair und ungerechtfertigt“, sagt der spanische Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo in einem Interview mit dem Radiosender RNE. Seine Regierung sei bereit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Unternehmen und Verbraucher des Landes vor den Auswirkungen zu schützen. Die Europäische Union sei zwar bestrebt, zu verhandeln, um einen Handelskrieg zu vermeiden. Sie müsse aber Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wenn kein Verhandlungsspielraum bestehe, fordert Cuerpo.

08:55 Uhr – „Zölle bringen die Weltwirtschaft auf falschen Kurs“, sagt Bundesbank-Präsident

Die angekündigten Zölle gefährden aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel die globale ökonomische Stabilität. „Die Entscheidungen zu den Zöllen bringen die Weltwirtschaft (…) auf den falschen Kurs“, sagt Nagel. „Falsch, weil im Ergebnis der Wohlstand aller angegriffen wird. Das globale Wirtschaftswachstum wird zurückgehen. Die Preise werden steigen. Insgesamt wird der Grad der Verunsicherung der Wirtschaftsakteure zunehmen.“

Angesichts der aktuellen Herausforderungen brauche es starke Allianzen und weniger Handelsbarrieren, sagte Nagel: „Ich appelliere an die US-Administration, die Tür für Gespräche im gemeinsamen Interesse offen zu halten. Deutschland und Europa sind Freunde der USA. In diesem Geiste können wir gemeinsam eine starke Zukunft gestalten.“

08:42 Uhr – Schweiz reagiert kühl auf US-Zölle

Die Schweiz ist im Vergleich mit ihren Handelspartnern mit 31 Prozent besonders stark von geplanten neuen US-Zöllen betroffen. Anders als die EU-Kommission reagiert die Regierung kühl: Man nehme die Zoll-Entscheidung zur Kenntnis, schrieb Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter auf X.

08:36 Uhr – Taiwan will über „unangemessene“ US-Zölle verhandeln

Taiwan bezeichnet die neu verkündeten Zölle als „höchst unangemessen“. Das Regierungskabinett halte die Einführung von Aufschlägen in Höhe von 32 Prozent gegen Waren aus der ostasiatischen Inselrepublik für „bedauerlich“ und wolle mit Washington hart verhandeln, teilt der Exekutiv-Yuan mit. Der Zollsatz spiegele die tatsächliche Lage im Handel zwischen Taiwan und den USA nicht korrekt wider und sei unfair gegenüber Taiwan, sagt Kabinettssprecherin Michelle Lee.

08:32 Uhr – US-Zölle ziehen Rohstoffpreise nach unten

Die US-Zollerhöhungen drücken die Preise am Rohstoffmarkt. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligten sich um jeweils rund 2,5 Prozent auf 73,03 und 69,75 Dollar je Fass (159 Liter). Unter Druck gerieten auch die Industriemetalle: Die Preise für Zinn, Aluminium, Kupfer und Nickel fielen um knapp ein bis gut drei Prozent. „Die Kupfer- und Öl-Futures sind ein Gradmesser für das globale Wachstum, und die Nachfrage nach Öl hängt besonders stark von den Schwellenländern ab – vor allem in Asien, wo einige der Zölle besonders hoch ausfallen“, sagt Vivek Dhar, Rohstoffstratege bei der Commonwealth Bank of Australia.

08:30 Uhr – Ökonomen: Trumps Zölle dämpfen deutsches Wirtschaftswachstum

Ökonomen warnen vor erheblichen Folgen für die deutsche Wirtschaft. „Auch Europa und insbesondere das exportstarke Deutschland sind von diesen Zöllen betroffen“, sagt der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Achim Wambach. Studien gingen davon aus, dass die Exporte aus Deutschland in die USA um etwa 20 Prozent einbrechen dürften. „Das Bruttoinlandsprodukt wird um bis zu 0,5 Prozent sinken“, sagt Wambach. Gleichzeitig dürften Unternehmen aus Drittstaaten ihre Exporte umlenken und mehr Güter in die EU liefern, „was tendenziell zu geringeren Preisen führen wird“.

08:23 Uhr – Frankreich kündigt zwei Wellen von Gegenmaßnahmen an

Die französische Regierung kündigt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union in zwei Wellen von Gegenmaßnahmen für die verhängten Zölle an. Die erste Antwort werde Mitte April erfolgen und sich auf die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle auf Aluminium und Stahl beziehen, sagt Regierungssprecherin Sophie Primas gegenüber RTL Radio. Die zweite Antwort, wahrscheinlich Ende April, werde eine breitere Palette von Produkten und Dienstleistungen betreffen. „Wir sind bereit in diesem Handelskrieg.“

08:22 Uhr – VDA: US-Zölle massive Belastung für Autoindustrie

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit immensen Auswirkungen. Die Maßnahmen „markieren einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Die angekündigten Maßnahmen sind zudem eine massive Belastung und Herausforderung sowohl für die Unternehmen als auch die globalen Lieferketten der Automobilindustrie.“

Die Folgen der 25 Prozent-Zölle, die ab heute auf Pkw gelten, seien noch schwer einzuschätzen, so Müller weiter. „Klar ist allerdings schon jetzt, dass diese Entwicklung weltweit negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird. Das wird auch Arbeitsplätze betreffen.“

08:15 Uhr – Norwegen setzt auf Verhandlungen mit den USA

Norwegen setzt bei den von den USA erlassenen Einfuhrzöllen auf Verhandlungen. „Die Amerikaner sagen, es gibt hier Verhandlungsspielraum, und wir werden diesen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln nutzen“, erklärt Ministerpräsident Jonas Gahr Störe gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK.

08:10 – Bitcoin verliert an Wert

Der Bitcoin hat mit Verlusten auf das US-Zollpaket reagiert. Allerdings konnte die älteste und bekannteste Kryptowährung der Welt die hohen Abschläge direkt nach der Ankündigung der weitreichenden Zölle durch US-Präsident Donald Trump am Vorabend zuletzt wieder reduzieren. Zuletzt kostete ein Bitcoin am Morgen auf der Handelsplattform Bitstamp 83.550 US-Dollar und damit rund vier Prozent weniger als vor Trumps Pressekonferenz um 22 Uhr. In der Nacht war der Kurs bis auf gut 82.000 Dollar abgesackt.

08:09 – Habeck: US-Zölle können mit hoher Inflation zum Bumerang für USA werden

Die neuen US-Sonderzölle werden nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Bumerang für die Vereinigten Staaten. Für die Verbraucher in den USA seien die weitreichenden Maßnahmen nicht der „Tag der Befreiung“, wie von US-Präsident Donald Trump bezeichnet, sondern der „Tag der Inflation“, sagt der Grünen-Politiker. „Die US-Zoll-Manie kann eine Spirale in Gang setzen, die auch Länder in die Rezession reißen kann und weltweit massiv schadet. Mit schlimmen Folgen für viele Menschen.“

08:04 Uhr – Großbritannien bleibt zurückhaltend

Die britische Regierung bleibt nach der Verkündung der Strafzölle durch US-Präsident Donald Trump bei ihrer zurückhaltenden Strategie. „Die USA sind unser engster Verbündeter“, sagt Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds. Das Vereinigte Königreich sei weiterhin entschlossen, ein Handelsabkommen mit den USA abzuschließen, „von dem wir hoffen, dass es die Auswirkungen (…) abmildern wird“.

07:53 Uhr – Trumps Zollpaket treibt Goldkurs auf Rekordhoch

Gold ist als einer der wenigen Rohstoffe nicht von den US-Zöllen betroffen. In der Nacht auf Donnerstag ist die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London auf die neue Bestmarke von 3.167,84 US-Dollar gestiegen, zuletzt notierte der Kurs etwas darunter. Gold hat sich damit in diesem Jahr bereits um ein Fünftel verteuert, nachdem der Preis für das Edelmetall in den drei Jahren davor bereits um fast die Hälfte gestiegen war. Neben der Unsicherheit infolge von Kriegen und Konflikten ist einer der Kurstreiber auch die US-Zollpolitik. Investoren setzen in unruhigen Zeiten unter anderem auf Gold als sogenannter sicherer Hafen.

07:27 Uhr – Taiwan: US-Zölle sind „unangemessen“

Taiwans Regierung hält die Zölle für unangemessen und will mit der US-Regierung darüber sprechen. Taiwanische Produkte werden mit einem Zoll von 32 Prozent belegt, ausgenommen sind Halbleiter. Die taiwanische Regierung erklärt, sie bedauere die „unangemessenen“ US-Zölle, werde sich um eine Klärung bemühen und die Gespräche mit Washington fortsetzen, um sicherzustellen, dass die Interessen Taiwans geschützt werden.

07:09 Uhr – Costa: EU sollte Abkommen mit anderen Ländern abschließen

Die Europäische Union sollte nach den Worten von EU-Ratspräsident António Costa nach den neuen US-Zöllen Freihandelsabkommen mit anderen Ländern abschließen. „Wir werden mit allen unseren Partnern zusammenarbeiten und unser Handelsnetz weiter stärken und ausbauen. Jetzt ist es an der Zeit, die Abkommen mit Mercosur und Mexiko zu ratifizieren und die Verhandlungen mit Indien und anderen wichtigen Partnern entschlossen voranzutreiben“, schrieb Costa in einem Beitrag auf X.

06:20 Uhr – Autoexperte warnt vor Jobabbau in Deutschland

Die US-Zölle werden nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer zu einer weiteren Produktionsverlagerung in die USA und zum Jobabbau in Deutschland führen. „Wenn die Zölle langfristig bleiben, werden deutsche Autobauer ihre Produktion weiter in die USA verlagern“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die deutschen Autohersteller und Zulieferer werden durch die Zölle extrem geschädigt und hart bestraft“, sagte Dudenhöffer. „Trump drängt die Konzerne in die Verluste und saugt die Arbeitsplätze ab.“ Er sei „somit für uns wirtschaftlich wahrscheinlich ein größerer Feind als Putin.“

05:45 Uhr – Von der Leyen: EU bereitet Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle vor

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, bezeichnet die neuen US-Zölle als schweren Schlag für die Weltwirtschaft. „Wir sind bereits dabei, das erste Paket von Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die Stahlzölle fertigzustellen“, sagte sie in einer Erklärung, die in Samarkand (Usbekistan) im Vorfeld eines EU-Zentralasien-Partnerschaftsgipfels verlesen wurde. Mit den Gegenmaßnahmen wolle man die Interessen der EU und der Unternehmen innerhalb der Europäischen Union schützen, falls die Verhandlungen mit den USA scheitern sollten, so die Kommissionspräsidentin weiter.

00:41 Uhr – US-Finanzminister warnt vor Vergeltungsmaßnahme

US-Finanzminister Scott Bessent warnt die betroffenen Staaten davor, auf die neuen Zölle mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren. Dies werde zu einer Eskalation führen, sagt Bessent dem Sender Fox News.

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