Die ARD ist die größte öffentlich-rechtliche Medienanstalt weltweit

Die ARD ist laut einem Ranking des Kölner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) die größte öffentlich-rechtlich organisierte Medienanstalt der Welt. Sortiert nach dem Jahresumsatz mit Stand 2023 liegt die ARD mit knapp 7,7 Milliarden Euro an erster Stelle – noch vor der britischen BBC (6,6 Milliarden Euro). 

Auf Platz drei des Rankings liegt die japanische Anstalt NHK (4,2 Milliarden Euro), dahinter France Télévisions (3 Milliarden Euro). Die Top-fünf-Gruppe wird abermals von einer deutschen öffentlich-rechtlichen Anstalt abgeschlossen: dem ZDF, mit einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro. Berücksichtigt dabei sind sowohl Beitrags- als auch Werbeeinnahmen.  

Bertelsmann prägt deutsche Medienlandschaft

Der weltweite Markt wird dabei, wie das IfM in einer weiteren Aufstellung darstellt, von privaten Medienkonzernen dominiert. So liegt die ARD im internationalen Vergleich aller Medienkonzerne als größte öffentlich-rechtliche Anstalt auf Platz 34, das ZDF als fünftgrößte Anstalt auf Platz 82. 

In Deutschland wird die ARD demnach vom Bertelsmann-Konzern übertroffen, der international mit einem Jahresumsatz von knapp 19 Milliarden Euro Platz 16 belegt und damit auch der größte europäische Medienkonzern ist. Hinter der ARD liegt in Deutschland ProSiebenSat.1 (3,9 Milliarden Euro), gefolgt von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (3,6 Milliarden Euro) und Hubert Burda Media (2,7 Milliarden Euro). Bertelsmanns Umsatz ist somit größer als jener der vier nächstgrößten Medienunternehmen zusammengenommen.

Das internationale IfM-Ranking der größten „Medien- und Wissenskonzerne“ weltweit wird dabei nicht von reinen Medienkonzernen geprägt, sondern von Datenunternehmen. Grund dafür ist, dass das Institut in die Liste zwar keine Unternehmen aufnimmt, die „als reine Telekom- oder Technikprovider auftreten“, jedoch Konzerne, die durch den Vertrieb „maßgeblichen Einfluss auf die kommunikative Umwelt eines breiten Publikums haben“.

Datenkonzerne dominieren, Europa fällt zurück

Dementsprechend wird dieses Ranking von Datenkonzernen angeführt. Auf Platz eins liegt die Google- und YouTube-Mutter Alphabet mit einem Umsatz von 323,4 Milliarden Euro, dahinter Meta, zu dem unter anderem WhatsApp und Facebook gehören, mit 152 Milliarden Euro. Auf Platz drei aufgerückt ist demnach ByteDance, der chinesische Mutterkonzern der Videoplattform TikTok (134,9 Milliarden Euro). Ein klassisches TV-Unternehmen findet sich mit dem Kabelnetzbetreiber Comcast (114,3 Milliarden Euro) erst auf dem vierten Platz. Zu dem US-Konzern gehören NBC Universal und Sky. Mit Amazon, Apple und Tencent liegen dahinter abermals Technologiekonzerne.

Dem IfM zufolge hat sich im vergangenen Jahr der Abstand zwischen den USA und China einerseits und Europa andererseits vergrößert. Lag 2014 der Anteil Europas an den 50 größten Medienkonzernen weltweit noch bei 17,5 Prozent, ist er dem Institut zufolge seitdem als mehr um die Hälfte auf nur 7,4 Prozent gesunken.  

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