Sie war vier Jahre die First Lady der USA, in drei Wochen könnte sie es wieder sein: Melania Trump (54).
Jetzt, kurz vor der Präsidentschaftswahl, veröffentlichte sie ihre Memoiren, und blickt auf eine außergewöhnliche Lebensgeschichte zurück. Bis zu 250 Dollar (mit Autogramm) kosten die 182 Seiten. Helfen sie Donald Trump (78) im Rennen ums Weiße Haus?
Melanija Knavs wurde 1970 in Slowenien geboren, damals noch Teil des kommunistischen Jugoslawiens. Sie studierte in ihrer Heimat Architektur, schmiss hin und wurde Model. In Mailand, Paris und schließlich New York war sie auf den Laufstegen unterwegs.
1998 lernte sie dort Donald Trump in einem Club kennen. Den damaligen Baulöwen heiratete sie 2005 – weit vor dessen politischer Karriere. Frau Knavs wurde Frau Trump. 2017 wurde Trump dann überraschend Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika – und Melania plötzlich First Lady.
Trotz ihrer herausragenden Position ist sie stets im Schatten ihres Mannes geblieben. Ihren Migrationshintergrund hört man ihr an: Bis heute spricht sie mit Akzent. Melania umgibt eine Aura der Rätselhaftigkeit: Auf manche wirkt sie kalt, auf andere traurig, schüchtern oder gar komisch.
Diesen Zuschreibungen tritt sie nun mit ihrem autobiografischen Buch „Melania: A Memoir“ entgegen. In 18 Kapiteln schildert sie ihre Sicht der Dinge. Zum Beispiel diesen Moment: Angekommen am Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv (Israel) schlägt Melania 2017 die Hand ihres Mannes weg, während sie einen halben Schritt hinter ihm und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) sowie dessen Frau Sara (65) geht.
War das eine Beziehungskrise? Melania in ihren Memoiren lapidar: „Es war eine kleine unschuldige Geste, mehr nicht.“
„Ich war entsetzt über diese Grausamkeit“
Melania Trump schreibt auch über das Gerücht, ihr Sohn Barron (18) leide an Autismus. Aufgebracht wurde dies von Trump-Kritikerin Rosie O’Donnell (62) im Jahr 2016. Im Buch heißt es: „Ich war entsetzt über diese Grausamkeit. Mir war klar, dass sie (O’Donnell, d. Red.) kein Interesse daran hatte, das Bewusstsein für Autismus zu schärfen. Ich hatte das Gefühl, dass sie meinen Sohn angriff, weil sie meinen Mann nicht mochte.“
In dem Buch ist einiges über Melanias märchenhaftes Leben zu erfahren. Aber bei den brisanten Themen schweigt sie. Keine Silbe etwa dazu, was sie über die Sex-Skandale ihres Mannes denkt, die Vergewaltigungsvorwürfe, die frauenfeindlichen Sprüche, Trumps unzählige Lügen.
Aber die Memoiren sollen ja in der entscheidenden Wahlkampf-Phase keine negativen Geschichten aufwärmen. Am 5. November entscheiden die amerikanischen Wähler, wer das mächtigste Amt der Welt übernimmt: Melanias Ehemann Donald oder die Demokratin Kamala Harris (59).
In dem Kopf-an-Kopf-Rennen kommt es auf jede Stimme an – und Frauen könnten in den sogenannten Swing States (Bundesstaaten mit vielen Wechselwählern) den Ausschlag geben. Kamala Harris hat bei den Amerikanerinnen einen deutlichen Vorsprung. Melanias Buch soll helfen, diesen zu verringern. Damit der Traum von Trump ein zweites Mal in Erfüllung geht.