Der Countdown läuft! Am 23. Februar wird über die Zusammensetzung 21. Deutschen Bundestages abgestimmt. BILD beantwortet die 50 wichtigsten Fragen zur Wahl.

▶︎ Wann findet die Bundestagswahl statt?

Am 23. Februar 2025.

▶︎ Wann sind die Wahllokale geöffnet?

Die Stimmabgabe ist am Wahltag von 8 bis 18 Uhr möglich.

▶︎ Warum ist der Zeitpunkt so umstritten?

Die Wahl findet am vorletzten Sonntag vor Rosenmontag statt. Das Datum beißt sich mit einigen Karnevalsumzügen.

▶︎ Was folgt daraus?

Im badischen Kehl beispielsweise wurde der große Fastnachtsumzug deshalb schon abgesagt. In Bruchsal im Kreis Karlsruhe wurde der Umzug auf den 9. Februar vorverlegt. Die Wahl hindere die Narren teilweise, weil Freiwillige gebunden und Räume belegt seien, sagt der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Roland Wehrle.

▶︎ Wer darf wählen?

Jeder deutsche Staatsbürger, der am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnt.

▶︎ Wie viele sind zur Wahl aufgerufen?

Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind 59,2 Millionen Deutsche wahlberechtigt.

▶︎ Wie viele Wähler sind weiblich, wie viele männlich?

30,6 Millionen sind Frauen und 28,6 Millionen sind Männer.

▶︎ Wie viele Wähler gab es 2021?

Die Zahl der Wahlberechtigten ist geringer als bei der vergangenen Bundestagswahl 2021. Damals waren rund 61,2 Millionen Personen wahlberechtigt.

▶︎ Warum dürfen dieses Mal weniger wählen?

Das geht auf die demografische Entwicklung zurück. Zudem ist die zensusbedingte Korrektur des Bevölkerungsbestandes in der aktuellen Schätzung berücksichtigt.

▶︎ Wann erhält man die Wahlbenachrichtigung?

Die Wahlbenachrichtigungen werden etwa vier bis sechs Wochen vor dem 23. Februar verschickt. Heißt: ab Mitte Januar.

▶︎ Wann müssen sie spätestens da sein?

Spätestens am 21. Tag vor der Wahl, also am 2. Februar 2025.

▶︎ Und wenn ich keine Wahlbenachrichtigung erhalten habe?

Wenn Sie bis zu diesem Zeitpunkt keine Wahlbenachrichtigung erhalten haben, sollten Sie sich mit Ihrer Gemeinde in Verbindung setzen, um abzuklären, ob Sie ordnungsgemäß ins Wählerverzeichnis aufgenommen worden sind.

▶︎ Was, wenn ich am Wahltag krank werde?

Bis 15 Uhr kann ein Wahlschein in besonderen Fällen – wie zum Beispiel einer plötzlichen Krankheit – beantragt werden.

▶︎ Bis wann müssen die Wahlbriefe eingehen?

Bis 18 Uhr spätestens müssen die Wahlbriefe, also die Briefe der Briefwahl, bei der zuständigen Stelle eingegangen sein.

▶︎ Wie beantrage ich Briefwahl?

Dafür benötigen Sie einen Wahlschein (kann bei der Gemeinde persönlich oder z. B. durch E-Mail beantragt werden). Auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung befindet sich außerdem ein Vordruck zur Beantragung der Briefwahl. Die Briefwahlunterlagen kommen per Post.

▶︎ Was, wenn ich nicht auf die Wahlbenachrichtigung warten möchte?

Der Antrag kann auch gestellt werden, bevor die Wahlbenachrichtigung zugestellt wurde. Folgende Angaben sind erforderlich: Familienname, Vornamen, Geburtsdatum und Anschrift.

▶︎ Bis wann kann man Briefwahlunterlagen beantragen?

Bis spätestens Freitag, 21. Februar, 18 Uhr bei der Gemeinde des Hauptwohnsitzes.

▶︎ Woraus bestehen die Briefwahlunterlagen?

Aus einem Wahlschein, einem amtlichen Stimmzettel, einem amtlichen Stimmzettelumschlag, einem amtlichen Wahlbriefumschlag und einem Merkblatt.

▶︎ Kann ich Briefwahl auch für jemand anderen beantragen?

Wer den Antrag für eine andere Person stellt, muss eine schriftliche Vollmacht vorlegen. Eine Beantragung ist daher in diesem Fall nur persönlich oder schriftlich (nicht per E-Mail) möglich.

▶︎ Warum rufen einige Landeswahlleiter (etwa in Berlin und Thüringen) zur Stimmabgabe vor Ort auf?

Sie befürchten, dass es bei der Briefwahl zeitlich eng werden könnte. Das Versenden der Wahlbenachrichtigungen für die vorgezogene Bundestagswahl beginnt am 13. Januar. Die Briefwahlunterlagen samt Stimmzettel werden aber erst ab dem 10. Februar verschickt und müssen bis zum Wahltag am 23. Februar zurückgeschickt sein.

▶︎ Was passiert, wenn die Unterlagen zu spät ankommen?

Kommen Sie zu spät an, wird die Stimme nicht mitgezählt.

▶︎ Was muss man zur Wahl im Lokal mitbringen?

Die Wahlbenachrichtigung, Personalausweis oder Reisepass. Wer seine Wahlbenachrichtigung vergessen oder verloren hat, muss seinen Ausweis dabeihaben.

▶︎ Kann man auch digital, also im Internet oder per Smartphone, abstimmen?

Nein.

Selfie-Verbot

▶︎ Dürfen Selfies in der Wahlkabine gemacht werden?

Nein. Dies gilt auch für den gesamten Bereich des Wahllokals. Auch Videoaufnahmen von der Briefwahl sind verboten.

▶︎ Welche Voraussetzungen gelten beim Wählen für Auslandsdeutsche?

Das Wahlrecht steht unter anderem dauerhaft im Ausland lebenden volljährigen Deutschen zu, wenn sie vom Tage des 14. Geburtstages an mindestens drei Monate ununterbrochen in der Bundesrepublik Deutschland gelebt haben und dieser Aufenthalt nicht länger als 25 Jahre zurückliegt.

▶︎ Wie können sie ihre Stimme abgeben?

Auslandsdeutsche müssen dafür einen Antrag stellen: meisten an die Gemeinde, in der die letzte deutsche Heimatadresse lag.

▶︎ Worauf sollten deutsche Wähler, die im Ausland leben, bei der anstehenden Bundestagswahl achten?

Die Wahlunterlagen sollten möglichst frühzeitig zurückgeschickt werden, rät die Bundeswahlleitung. Inwieweit das Auswärtige Amt durch einen Kurierdienst die Postlaufzeit beschleunigen kann, sei bisher nicht bekannt.

▶︎ Wie viele Bürger wählen eigentlich mit, die nicht in Deutschland gemeldet sind?

Dazu gibt es keine Zahlen. Bei der Bundestagswahl 2021 haben 128.929 Anträge von Auslandsdeutschen auf Eintragung in das Wählerverzeichnis vorgelegen.

▶︎ Was ist die Erststimme?

Sie steht auf dem Stimmzettel auf der linken Hälfte. Mit der Erststimme wird der Bewerber aus dem Wahlkreis gewählt. Der Bewerber mit den meisten Stimmen kommt direkt in den Bundestag.

▶︎ Was ist die Zweitstimme?

Die Zweitstimme steht auf dem Stimmzettel auf der rechten Seite, sie hat die Farbe Blau. Damit wird die Partei gewählt.

▶︎ Wer kommt in den Bundestag?

Es kommen Parteien in den Bundestag, die mehr als fünf Prozent der Zweitstimmen geholt haben.

▶︎ Wer erhält außerdem Sitze im Bundestag?

Parteien, die mindestens drei Direktmandate gewonnen haben.

▶︎ Was hat die Wahlrechtsreform zur Folge?

Der Bundestag wird kleiner. Ziel der Reform ist eine Verkleinerung des Parlaments auf 630 Sitze.

▶︎ Wie groß ist der Bundestag aktuell?

In der aktuellen Legislaturperiode war der Bundestag durch die vielen Ausgleichs- und Überhangmandate auf 733 Mandate angeschwollen.

▶︎ Muss man wählen?

Nein.

▶︎ Was passiert mit der nicht abgegebenen Stimme?

Nichts. Nur abgegebene, gültige Stimmen werden gewertet.

▶︎ Was hat das zur Folge?

Je mehr Nichtwähler es gibt, umso weniger Stimmen reichen dann jeder Partei, um ihr angestrebtes Wahlziel zu erreichen. Vor allem die Parteien mit den meisten Wählerstimmen profitieren von den Nichtwählern.

Wann ist meine Stimme ungültig?

▶︎ Wann ist eine Stimme ungültig?

Die Stimmabgabe ist ungültig, wenn:

… auf dem Stimmzettel kein Kästchen angekreuzt ist.

… der sogenannte Wählerwille nicht klar erkennbar ist – etwa wenn das Kreuz zwischen zwei Kästchen ist.

… etwas Zusätzliches auf dem Stimmzettel notiert wurde.

… mehr als zwei Kästchen ein Kreuz enthalten.

… bei der Briefwahl der Stimmzettel nicht im amtlichen Umschlag ist oder mehrere Stimmzettel in einem Umschlag sind.

▶︎ Warum ist beim Stimmzettel die obere rechte Ecke abgeschnitten?

Wähler mit Sehbehinderung können ihre Stimme mithilfe von Stimmzettelschablonen eigenständig und ohne Hilfe einer Vertrauensperson abgeben. Zur Orientierung sind alle Stimmzettel einheitlich in der rechten oberen Ecke gelocht oder abgeschnitten. An der Stimmzettelschablone ist dazu passend die rechte obere Ecke abgeschnitten.

▶︎ Wo beantragen Blinde Stimmzettelschablonen?

Stimmzettelschablonen gibt es kostenlos bei den Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV).

▶︎ Wie erfahre ich, ob mein Wahlraum barrierefrei ist?

Das ist in der Wahlbenachrichtigung vermerkt. Wenn der Wahlraum nicht barrierefrei ist, kann man bei seiner Gemeinde einen Wahlschein beantragen und in einem anderen Wahlraum oder per Briefwahl abstimmen.

▶︎ Darf man Menschen mit Behinderung helfen?

Ja, allerdings muss derjenige die Wahlentscheidung selber treffen. Eine „Stellvertreterwahl“ ist nicht möglich.

▶︎ Womit haben Parteien zu kämpfen?

Nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen.

▶︎ Was bedeutet das für die Umfragen im Vorfeld?

Diese Punkte erschweren den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

▶︎ Sagen Umfragen das Wahlergebnis voraus?

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

▶︎ Warum hat die Bundestagswahl eine besondere Auswirkung gerade für Bayern?

Bei einem Sieg der Union (CDU – INKLUSIVE! – CSU) dürften auch wieder deutlich mehr Politiker aus Bayern am Berliner Kabinettstisch sitzen.

▶︎ Was rechnen sich die Bayern aus?

Unter der Hand rechnet die CSU mit drei Ministerposten, drei Staatssekretären und dem einen oder anderen Posten der Beauftragten der Bundesregierung.

▶︎ Wer war bislang aus Bayern in der Regierung?

In der Ampel-Regierung waren die Bayern nur mit Claudia Roth (Grüne) als Beauftragte für Kultur und Medien vertreten.

▶︎ Warum müsste sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bei einem Sieg der Union am Riemen reißen?

Die CSU könnte dann nicht mehr im Stil einer Oppositionspartei fortwährende Forderungen an Berlin adressieren, sie müsste auf Bundes- und Landesebene liefern.

▶︎ Welche bayerische Besonderheit gibt es zudem?

Eine gewisse Harmonie mit einer von der Union angeführten Regierung wäre vor allem mit Blick auf die im Frühjahr 2026 stattfindende Kommunalwahl in Bayern entscheidend. Dann wird im Süden Bilanz gezogen.