Unsere Wirtschaft liegt am Boden – so lange wie seit 1949 nicht mehr!

Laut einer Studie des Verbandes Gesamtmetall überdauert die aktuelle Phase des ausbleibenden Wachstums der deutschen Wirtschaft jetzt schon die Zeit der Finanzkrise (siehe untere Grafik).

Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf (63) zu BILD: „Die Scholz-Habeck-Rezession ist die längste Schwächephase in der Geschichte der Bundesrepublik. Wir erleben dauerhaften Verlust an Wohlstand, und es gibt keinerlei Aussicht auf Besserung.“

Das mache die Wirtschaftskrise im Dezember 2024 so besonders. Die Standortbedingungen haben sich laut Studie in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert, sind inzwischen miserabel.

Die Wohlstandsverluste seien deutlich zu spüren: So liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt um 6,5 % unter dem jahrzehntelangen Wachstumstrend. In heutigen Preisen gerechnet entspricht dies einem Verlust von über 270 Milliarden Euro pro Jahr bzw. 3200 Euro je Einwohner.

Der Abwärtstrend sei noch nicht gestoppt, so die Studie. Nach dem erneuten BIP-Rückgang 2024 werden die Prognosen für 2025 immer weiter nach unten korrigiert.

Wolf: „Jeder weiß, dass das Land einen grundlegenden Politikwechsel braucht, um den Standort zu retten.“ Laut Wolf sind dafür ein Bürokratiestopp, Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen, eine Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent, die Senkung der Netzentgelte sowie eine Bildungswende notwendig.

Ökonom und Regierungsberater Prof. Jens Südekum (49, Uni Düsseldorf) zu BILD: „Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich in einer tief greifenden strukturellen Krise. Deutschland kann nicht darauf hoffen, dass üppige Nachfrage aus dem Ausland wieder bei der Bewältigung der eigenen Krise hilft. Dem exportorientierten deutschen Wirtschaftsmodell bläst aus allen Richtungen der Wind ins Gesicht.“

Ein wichtiger Grund sei „ein sich zuspitzender geopolitischer Konflikt zwischen den USA und China“. Dieser stelle das deutsche Wirtschaftsmodell „vor existenzielle Probleme“.

In einer vorangegangenen Version dieses Artikels stand, dass auch die Bundesbank an der Studie beteiligt war. Das ist nicht richtig und wurde korrigiert.