Nach dem Kreistagsbeschluss im Jerichower Kreis (Sachsen-Anhalt) zur Deutschland-Flagge an allen Schulen diskutiert das Land: Soll Schwarz-Rot-Gold an allen öffentlichen Gebäuden und vor allem dauerhaft auch bundesweit kommen?

Das Roland-Gymnasium in Burg hat die Flaggen-Pflicht als erstes umgesetzt, zunächst zwei Schulen mit Fahnenmasten im Jerichower Kreis sollen folgen. Anlass war ein AfD-Antrag, der u. a. mit CDU-Stimmen beschlossen worden war.

Ein Vorbild für ganz Deutschland?

Fest steht: In zahlreichen Ländern (u. a. USA, Türkei) weht die Landesflagge vor Schulgebäuden. Die CDU hatte bereits 2019 beschlossen, „Schulgebäude dauerhaft mit der Bundesflagge, der jeweiligen Landesflagge sowie der Flagge der EU zu beflaggen“.

Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz (54, CSU) zu BILD: „Man könnte Schulen die Möglichkeit geben, generell oder an besonderen Anlässen zu beflaggen, dann allerdings zugleich die Landes-, Bundes- und Europaflagge.“

Thüringens CDU-General und Landrat Christian Herrgott (40, Saale-Orla-Kreis) ordnete direkt nach Amtsantritt am Landratsamt Dauerbeflaggung an. „Ich würde das auch an den Schulen in meinem Landkreis begrüßen. Denn es ist identitätsstiftend und kostet wenig Geld“, so Herrgott zu BILD.

Matthias Jendricke (53, SPD), Landrat im Kreis Nordhausen: „Eine dauerhafte Beflaggung öffentlicher Verwaltungsgebäude fände ich genau richtig. Das zeigt staatliche Autorität.“ An allen Schulen hingegen sei das übertrieben.

Hessens Innenminister Roman Poseck (55, CDU) zu BILD: „Die Deutschland-Fahne stellt ein Bekenntnis zu unserem Land und unserer Werteordnung dar. Eine allgemeine Dauerbeflaggung, zum Beispiel vor Schulen, ist gegenwärtig nicht vorgesehen.“

In einer Abstimmung bei BILD.de erklärten mehr als 10.000 Leser bzw. 94 %, eine Dauerbeflaggung vor Schulen sei richtig.