Bamberg – Schwere Vorwürfe gegen einen vermeintlichen Kriegshelden.
Ein ehemaliger Bundeswehr-Soldat (29), der mittlerweile in der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg kämpft, ist dort festgenommen worden. Der Deutsche befindet sich auf Ersuchen der Zentralstelle Cybercrime Bayern in Auslieferungshaft. Das bestätigte der Bamberger Oberstaatsanwalt Thomas Goger auf BILD-Anfrage.
Ex-Soldat soll mehrere Frauen vergewaltigt haben
Gegen den Mann aus Bayern „besteht der dringende Tatverdacht unter anderem der Vergewaltigung in drei Fällen und des Besitzes kinderpornographischer Inhalte“, erklärte Goger. Tatorte sollen zweimal in Deutschland und einmal in der Schweiz sein.
Auch in der Ukraine soll Ben R. (29) Sexualstraftaten verübt und Videos davon ins Netz gestellt haben, wie der „Spiegel“ berichtet. Außerdem soll er Tausende Fotos und Videos von Missbräuchen von Kindern besessen haben, die bei einer Durchsuchung seiner Wohnung in Franken entdeckt wurden.
Auf die Spur kamen ihm Ermittler, nachdem sie Fotos und Videos von ihm auf einer illegalen Online-Plattform entdeckt hatten. Auch Munition aus Bundeswehrbeständen soll bei der Hausdurchsuchung sichergestellt worden sein.
Bereits seit Oktober 2021 soll gegen Ben R. ermittelt worden sein, im März 2022 wurde demnach ein Uniformtrage- und Dienstausübungsverbot gegen ihn erlassen. 2023 tauchte er plötzlich im Ukraine-Krieg an der Front bei Bachmut auf, kämpfte gegen Wagner-Söldner und führte riskante Spezialoperationen durch, wie er BILD gegenüber erzählte.
Ben R. inszenierte sich als Kriegsheld
Er berichtete von blutigen Kämpfen in der Ukraine. Dabei filmte er sogar Schlachten mit einer Go-Pro-Kamera und zeigte seine eigene Verwundung. Doch hinter der Fassade des vermeintlichen Kriegshelden tun sich Abgründe auf.
Über den im Haftbefehl genannten drei Fällen hinaus, soll es weitere Fälle von Übergriffen gegen Frauen geben. Jetzt wird auch in Kiew gegen Ben R. ermittelt – u.a. wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen.