Innsbruck (Österreich) – Hier hat offenbar der Lehrer seine Hausaufgaben nicht gemacht! Eine deutsche Schülergruppe aus Bayern blieb im Schnee stecken und musste aus den Alpen gerettet werden. Denn die Gruppe hatte sich auf eine Überquerung mit Rädern gewagt und kam einfach nicht mehr voran.
Alles begann damit, als sich die elf Gymnasiasten, zwei Lehrer (beide 39) und fünf erwachsenen Begleiter von Furth (Niederbayern) auf den Weg machten. Das Ziel: Jesolo in Italien, malerisch gelegen am Adriatischen Meer. Um an ihr Ziel zu gelangen, setzten sie sich Tagesziele, die erreicht werden mussten. Doch es läuft eben nicht immer nach Lehrbuch …
Polizeihubschrauber kommt zur Rettung
Am Donnerstagmorgen das Dilemma: Auf ihrem Weg von Zell am Ziller über den Zillergrund und das Heiliges Geistjöchl (2662 Meter) nach Prettau in Südtirol mussten sie wegen der Schneelage ihre Räder tragen. Gut ein halber Meter Schnee lag, was offenbar nicht eingeplant war.
Als die Bedingungen am höchsten Punkt aber nicht besser wurden, brach der Gruppenleiter die Tour ab und setzte einen Notruf ab. Ein Tiroler Polizeisprecher: „Ein selbstständiger und sicherer Abstieg war den erschöpften Gruppenmitgliedern aufgrund der fortgeschrittenen Stunde nicht mehr zuzumuten.“
Die Retter eilten mit dem Hubschrauber „Libelle“ zur Rettung, holten die Gruppe unverletzt vom Berg und brachte sie zur Sulzernalm in die Obhut der Bergrettung Mayrhofen. Die Fahrräder blieben zurück.
Wie der „Kurier“ schreibt, muss nun entschieden werden, ob ein Heli die Räder herunterfliegt oder die Bergretter sie heruntertragen. Die Kosten müssten in beiden Fällen von der Gruppe getragen werden.
Schüler sammelten mit Tour für guten Zweck
Besonders bitter für die Gruppe: Mit der Aktion wollten sie Geld für die „Sternstunden“ sammeln – der Verein unterstützt Projekte und Einrichtungen, die sich um kranke, behinderte und in Not geratene Kinder kümmern.
Die Aktion war in Zusammenarbeit mit dem „Bayerischen Rundfunk“ geplant, ein BR-Duo radelte sogar mit. Auch Comedian Harry G unterstützte die Schulgruppe bei ihrem Vorhaben.
Am Donnerstagmorgen hatte er dem BR noch gesagt, dass jetzt ein Streckenabschnitt ohne Infrastruktur vor der Gruppe liege, bei dem „der Kontakt zur Außenwelt verloren geht“. Er prophezeite: „Es wird erst noch spannend.“