Jetzt führen deutsche Ermittler Untersuchungen an Bord des aufgebrachten chinesischen Frachters Yi Peng 3 durch! Der Verdacht: Zerstörung zweier Datenkabel zwischen Schweden und Litauen sowie Finnland und Deutschland.
Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigt gegenüber BILD den Vorgang. Demnach „kam es heute (19. Dezember 2024) an Bord der Yi Peng 3 zu einer gemeinsamen sachkundigen Inaugenscheinnahme relevanter Schiffsausrüstung und Unterlagen sowie einer gemeinsamen informatorischen Befragung der Crew durch Kräfte der Bundespolizei sowie Beamte aus Dänemark, Finnland, Schweden und eigens für diesen Zweck angereisten chinesischen Kollegen“.
Dafür wurde das Einsatzschiff Potsdam aus Kiel in Richtung Kattegat-Meerenge zwischen Norwegen und Schweden verlegt. Zusammen mit einem Schiff der schwedischen Küstenwache und zwei dänischen Kriegsschiffen ankert sie dort seit Mittwoch. Zuvor war die Neustadt vor Ort, wurde jedoch nach einigen Tagen wieder abgezogen.
Ein Bundespolizei-Sprecher bestätigte: „Die Bundespolizei hat die Maßnahme mit dem Einsatz der BP 81 ‚Potsdam‘ unterstützt.“
Zuvor hatte der China-Frachter, mutmaßlich auf Geheiß russischer Dienste, die Datenkabel C-Lion 1 zwischen Deutschland und Finnland sowie das BCS-East-West Interlink zwischen Schweden und Litauen absichtlich zerstört und damit einen Millionenschaden angerichtet.
Dafür nutzte das Schiff am 17. November nach Experteneinschätzung seinen Anker, den es mutwillig an der Stelle der beiden Unterseekabel über den Meeresgrund der Ostsee schleifte.
Der heutigen Begehung des Schiffes durch Ermittler aus betroffenen Ländern sowie chinesischen Polizisten gingen intensive Verhandlungen des dänischen Außenministeriums mit der Diktatur China voraus.
Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, erklärt dazu: „Für diese beispielhafte Zusammenarbeit bedanke ich mich sehr, insbesondere bei den chinesischen Partnern, ohne die es nicht möglich gewesen wäre.“
Obwohl der China-Frachter und sein russischer Kapitän die Hauptverdächtigen im Fall der zerschnittenen Kabel sind, darf Peking selbst bestimmen, wer wie befragt wird und wo die Ermittler welchen Zugang behaupten.
Die Krönung: Nach der Ermittler-Visite vom Donnerstag darf das mutmaßliche Tatwerkzeug der Chinesen und Russen, die Yi Peng 3, die Ostsee und damit den möglichen Tatort verlassen.