Historische Kooperation zwischen Deutschland und Großbritannien!
Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) und sein britischer Amtskollege John Healey (64) haben am Mittwoch das „Trinity House“-Abkommen für eine weitreichende militärische Zusammenarbeit – und zur Abwehr der Gefahr aus Russland – unterzeichnet.
„Wir dürfen die Sicherheit in Europa nicht als selbstverständlich betrachten. Russland führt Krieg gegen die Ukraine, erhöht seine Waffenproduktion immens und hat wiederholt hybride Angriffe auf unsere Partner in Osteuropa gestartet“, teilte Pistorius in London mit.
Deutsche Flieger werden in Schottland stationiert
Großbritannien und Deutschland werden demnach in den kommenden Jahren systematisch bei Verteidigungsprojekten und in allen militärischen Bereichen (Luft, Land, See, Weltraum und Cyber) zusammenarbeiten.
Das Abkommen mit London umfasst etliche Punkte – BILD erklärt die wichtigsten Aspekte:
▶︎ Besonders brisant: die Stationierung von P-8A-Poseidon-Seefernaufklärern der Deutschen Marine in Schottland (erste Auslieferung Frühjahr 2025)! Diese sollen vom Stützpunkt Lossiemouth aus im Nordatlantik russische U-Boote jagen.
Florian Hahn (50, CSU), verteidigungspolitischer Sprecher der Union, begrüßt das „Trinity House“-Abkommen in BILD. Die Stationierung der P-8-Flieger und „der Einsatz der modernen Fähigkeiten, beispielsweise zur U-Boot-Jagd, trägt wesentlich zum Schutz der ‚Grönland-Island-UK-Lücke‘ und der kritischen transatlantischen Infrastruktur bei“, so Hahn.
Dies sei „auch ein gemeinsames Zeichen an unsere US-amerikanischen Verbündeten.“
Datenkabel sollen geschützt werden
▶︎ Weiterer Punkt im Abkommen: der Schutz kritischer Unterwasserinfrastruktur. Heißt konkret: Die wichtigen Datenkabel im Meeresboden der Nordsee sollen verstärkt überwacht und geschützt werden. Es sollen auch neue Unterwasserüberwachungsfähigkeiten erforscht werden, um feindliche Aktivitäten frühzeitig besser erkennen zu können.
▶︎ Rheinmetall baut in Großbritannien zudem eine neue Produktionsstätte für großkalibrige Waffen. CEO Armin Papperger dazu: „Die Investition von Rheinmetall in die Geschützhalle spiegelt einen zukunftsorientierten Ansatz in Bezug auf Innovation, Zusammenarbeit und Landesverteidigung wider.“
▶︎ Außerdem umfasst das Abkommen die Entwicklung von neuen Langstrecken-Waffensystemen und Drohnen, sowie häufigere gemeinsame Militärübungen.